Dienstag, 27. März 2012

Die Leuphana-Audimax-Marke

Manchmal sind gar nicht viele Worte nötig, um den Sinn und die grundlegende Ideologie eines Projekts zu beschreiben. Die Beschreibung des im April stattfindenden Seminars "Landmark Architecture" von Holm Keller und Daniel Libeskind ist in dieser Hinsicht ein Glücksfall. Selten ist die Hauptfunktion des geplanten Audimax so klar dargestellt worden.
In den letzten Jahren wurden für verschiedenste Unternehmen und Institutionen „Leuchtturm-Gebäude“ errichtet - Gebäude mit eigenständiger Strahlkraft, oft nach Entwürfen namhafter Architekten. In der Regel beeinflusst ein derartiges Gebäude, spätestens mit der Inbetriebnahme, die Marke des Bauherrn bzw. Hauptnutzers. Auch das Zentralgebäude der Leuphana Universität ist ein großer öffentlicher Neubau, den unsere Universität errichtet in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Niedersachsen, Landkreis und Hansestadt Lüneburg, der evangelischen und katholischen Kirche sowie den jüdischen Gemeinden Niedersachsens. Es entsteht ein modernes nachhaltiges Universitätsgebäude mit überregionaler Bedeutung.

In diesem Seminar werden Studierende gemeinsam mit dem Architekten Daniel Liebeskind das Spannungsverhältnis von Institutionen- und Gebäudemarken anhand des Leuphana Zentralgebäudes beleuchten. Es werden die Erfolgspotentiale und Treiber der baulichen Markeninszenierung betrachtet, Zielgruppen zur Vermarktung von Architektur bestimmt, ein Marketing- und Merchandisingkonzept abgeleitet und zuletzt werden konkrete neuartige und zukunftsweisende Marketingmaßnahmen für öffentliche Großbauprojekte entwickelt.

Das Seminar richtet sich an Studierende, die konzeptionelle, gestalterische und praktische Fähigkeiten bündeln wollen. Gefordert werden Vorstellungsvermögen, Kreativität, Gestaltungswille und Teamgeist. Innerhalb des Seminars werden die Studierenden zielgruppenspezifische Marketingmaßnahmen für öffentliche Gebäude erarbeiten, Prototypen entwickeln und ihre Konzepte und Lösungen präsentieren. Dabei werden sie in ihrem kreativen Prozess von Daniel Libeskind und Holm Keller begleitet. Die Ideen und Konzepte des Seminars sollen in die Marketingaktivitäten zum neuen Zentralgebäude einfließen. (1)
LeuphanaWatch fragt: Hat eine Universität nichts besseres zu tun?

(1) https://mystudy.leuphana.de/personAnzeigen/?person_id=898

5 Kommentare:

  1. Ich finde die Watchblogschreiber sollten daran teilnehmen.

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  2. "Es werden die Erfolgspotentiale und Treiber der baulichen Markeninszenierung betrachtet, Zielgruppen zur Vermarktung von Architektur bestimmt, ein Marketing- und Merchandisingkonzept abgeleitet und zuletzt werden konkrete neuartige und zukunftsweisende Marketingmaßnahmen für öffentliche Großbauprojekte entwickelt."

    ohne Worte

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    1. Mit sowas beschäftigt sich anscheinend ein Vizepräsident in seiner vom Steuerzahler bezahlten Arbeitszeit. Geldverschwendung nenne ich sowas. Wenn die Uni nichts wichtigeres als Aufgaben für ihren VP hat, dann möge man ihn einsparen.

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  3. und wieder - wie bei den startwochen und dem leuphana semester - wird studentische kreativität abgezogen und ganz offensiv für marketingzwecke weiterverwendet...

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  4. "Kreativität" bedeutet hier generell nichts mehr anderes, als vermarktbares Kapital, so ist das mit einer BWLer-Regierung. Es leben die Kunstlehren, die auch mal Wissenschaft spielen wollen.

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