Zur Betreuung der Kinder ist eine Unterstützung aus dem Kreis der Studierenden erforderlich. Im letzten Jahr wurden diese studentischen Tutoren aus Studiengebühren finanziert. Die Begründung, wie eine Kinderuniversität zur Verbesserung der Lehre beitragen könne, war köstlich: Die Tutoren würden, mit der Vermittlung des Stoffes, auch selbst etwas lernen. Damit würden sie als Studierende auch etwas von der Veranstaltung haben. Trotz studentischer Proteste wurde dieser Antrag durch die Zentrale Studienkommission (ZSK) gewunken. Die Finanzierung sei kurzfristig nicht mehr anders möglich, soll Sascha Spoun zitiert worden sein. Verbunden allerdings auch mit dem Versprechen, dass dieses Jahr die Finanzierung ohne Studiengebühren erfolgen wird.
Gleich vorweg: Dieses Jahr werden keine Studiengebühren zweckentfremdet. Doch verwundert konnten die Studierenden in einem Mail lesen, dass sie eine vom Präsidenten persönlich unterschriebene Bestätigung für besonderes soziales Engagement erhalten können, falls sie ehrenamtlich arbeiten würden. Das macht sich sicherlich gut im Lebenslauf, falls in dieser Rubrik noch gähnende Leere herrscht.
Der Motivationsanreiz wird verschoben von der Sache an sich, der Kinderuniversität, zu einem Bestätigungsschreiben. Soziales Engagement wird zum Beischmuck im Lebenslauf degradiert.
Die Universitätsleitung hingegen muss sich fragen, was sie da leitet: Eine Soziale Einrichtung oder eine nach dem Modell der Unternehmerischen Hochschule international agierende Eliteuniversität? Darf ein Unternehmen für eine PR-Aktion auf ehrenamtliche Helfer zurück greifen?
Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/kinderuni/die-idee.html
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