Samstag, 3. März 2012

Stimmen zur Konferenzwoche

Die diesjährige Konferenzwoche zum Motto "Casino Global" (1) ist vorbei. LeuphanaWatch hat undercover einige Stimmen gesammelt.
Ich fand das Thema super. Es hat richtig Spaß gemacht.
Die Eco-Fashion Show war total spannend und die Stimmung toll. Nur etwas viel Vorlauf, bis es endlich los ging.
Wirtschaft ohne Wachstum, warum beschäftigen sich unsere Profs nicht damit?
Dieses Pseudogetue mit der Anwesenheitskontrolle war total unnötig, wenn mich einer fragt.
Endlich standen wir im Mittelpunkt. Bei der Startwoche ging es nur um Werbung für die Leuphana.
lunatic Spielwiese? Jo, is cool.
Nachhaltigkeit kann ich nimmer hören.
Mich haben die Vorträge von den eingeladenen Experten interessiert und viele haben wirklich gut erklärt, denn ich konnte das Meiste ganz gut verstehen. War top.
Manchmal war im Hörsaalgang echt nix los, gerade wenn Veranstaltungen waren.

LeuphanaWatch freut sich über weitere Stimmen und Meinungen.

(1) http://www.leuphana.de/konferenzwoche-2012.html

15 Kommentare:

  1. "Wirtschaft ohne Wachstum, warum beschäftigen sich unsere Profs nicht damit?"

    Interview von Prof. Baumgärtner zu "Wirtschaft ohne Wachstum?", "Journal am Morgen" (SWR2) vom 16.11.2011:

    http://mp3-download.swr.de/swr2/journal/interviews/2011/11/496880.6444m.mp3


    Zu glauben, man könne nach dem Leuphanasemester überblicken, welche Themen von allen Professuren der Leuphana bearbeitet werden, ist ein bisschen naiv, obschon ich die kritische Haltung der Leuphana gegenüber mehr als teile ;o)

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    1. Jetzt nichts gegen Prof. Baumgärtner. Doch er sagt in dem Interview, dass er sich mit der Implementierung von Leitplanken und Steuerungssyseme beschäftigt. Er davon aussgeht, dass in der Nähe von menschlichen Bedürfnissen, den Dienstleistungen, noch viel Wachstum möglich sei. Nur der Wachstum im produzierende Gewerbe, auf Grund der zu neige gehenden Umweltressourcen, begrenzt sein wird. Das Schrumpfen der Wirtschaft, um Nachhaltigkeit zu erreichen, wird von ihm aber nicht als Strategie gefordert.

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  2. Mit hat die Ökomodenschau von sneep sehr gut gefallen, deshalb nochmals vielen Dank an die organisatorInnen. Allerdings fand ich die Gesprächsrunde am Anfang entgegen der oben zitierten Meinung sehr sinnvoll und interessant. Es war nur etwas schade, dass so viele Leute muter geplaudert haben. Als Studi muss man auch mal eine halbe Stunde Diskussion aushalten können.

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  3. Das unsere Uni auch anders kann, als gemeinsam mit der Beratungsindustrie Studierendenmeinungen in Förmchen zu gießen, hat mich sehr gefreut. Tim Jackson, Niko Paech, und und und. Das waren drei schöne Tage. Dank an das Team.

    Und ganz nebenbei: Die Mensa sollte nun immer mindestens einen Tag in der Woche komplett vegetarisch oder vegan sein. All jene Studis, die darüber immer meckern, haben schließlich die Wahl, auch irgendwo anders hinzugehen. Wandel kommt nicht nur von unten, den Konsumenten, Bürgern und Mensagängern, er kommt von allen Seiten. Das ist die Lehre der Konferenzwoche.

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    1. "Die Mensa sollte nun immer mindestens einen Tag in der Woche komplett vegetarisch oder vegan sein. All jene Studis, die darüber immer meckern, haben schließlich die Wahl, auch irgendwo anders hinzugehen."

      Sind Sie wahnsinnig?

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    2. holländischer Rasen6. März 2012 um 13:41

      "Sind Sie wahnsinnig?"

      ->

      "Nachhaltigkeit? Ja gerne, je mehr desto besser, gibt's das auch im Viererpack? Aber bitte nur käufliche Nachhaltigkeit in der alle meine Produkte ein Fairtrade und Biosoiegel haben, sich außer in meinem Geldbeutel aber Nichts ändert und auf keinen Fall mein persönlicher Komfort in irgendeiner Art und Weise leidet."

      Stimmt's?

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    3. Ich bin sinnig.

      Wikipedia sagt:
      "Nach Karl Jaspers ist der Wahn an drei Kriterien zu erkennen:

      - unvergleichliche subjektive Gewissheit (Ich-Syntonie)
      - Unkorrigierbarkeit (Unbeeinflussbarkeit durch Erfahrungen und zwingende Schlüsse)
      - Unmöglichkeit des Inhalts"

      1) Tieresser verbreiten die subjetive Gewissheit, dass es gesund und ethisch vertretbar sei, Tiere zu essen.
      2) Tieresser erfahren beinahe jeden Tag, dass ihr Mittagessen Tierqualen, Gesundheitsschäden und Umweltprobleme verursacht. Gegen diese Argumente wird allenfalls ein Argument ins Feld gebracht: "Es schmeckt."
      3) Angesichts der zunehmenden Bevölkerung unseres Planeten und diverser Umweltprobleme wird es unmöglich sein, so viel Tier zu essen, wie es sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt hat.
      Ich fordere, Tierkonsum zu reflektieren, einzuschränken und zu Beginn einen Fleischfreien Mensa einzuführen. Dagegen zu argumentieren, ist wahnsinnig.

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    4. Ich finde es gut, dass du reflektierst und dass du dich gegen den Fleischkonsum entschieden hast; es gibt allerdings kein Recht darüber zu entscheiden, wer wann was isst. Wenn Studierende der Meinung sind, in der Mensa ausschließlich nicht-vegetarische Produkte zu konsumieren, dann ist das in einer freien Gesellschaft zu akzeptieren. Vorauszusetzen, dass Studierende nicht reflektieren würden und nicht anderweitige Strategien verfolgen (wie eingeschränkten Fleischkonsum, nur außerhalb der Mensa) ist eine Anmaßung. Nur weil du denkst, dass es nicht ethisch vertretbar ist, Fleisch zu essen, benötigen Studierende keine Lektion in Sachen Nachhaltigkeit. Du entscheidest doch zum Glück nicht, was in unserer Gesellschaft ethisch vertretbar ist und was nicht. Denn was sollte am Fleischkonsum ethisch nicht vertretbar sein? Und sind die Studierenden an der Leupnana verantwortlich für die Bevölkerungsexplosion in den nächsten 30 Jahren? Machen sie sich schuldig? Und wer sagt überhaupt, dass in Zukunft immer noch so verschwenderisch gegessen wird? Wird Angebot und Nachfrage das nicht von alleine lösen können? Das sind alles Annahmen die als Grundlage dafür dienen, Menschen ihre Freiheiten einzuschränken. Wir wissen nicht, wie unsere Produktionsbedingungen in 30 Jahren aussehen werden. Das ist alles Spekulation und darum ist deine Forderung zurückzuweisen!

      Kurzum: Das sind Zwangsideen, die in einer freien Gesellschaft nichts zu suchen haben.

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  4. Lieber Friedrich,

    vielen Dank für Deinen Beitrag. Du liegst richtig: niemand hat das Recht, zu entscheiden, wer wann was isst. Aber das täten wir auch nicht, wenn ein Anbieter auf dem Campus sich freiwillig dazu entscheiden würde, einen Tag in der Woche kein Fleisch anzubieten. Allerdings wollen wohl dies viele Konsumenten nicht hinnehmen und fordern vehement Fleischprodukte. Ist das etwa kein marktinhärenter Zwang?

    Ich weiß, predigende Vegetarier gehen Dir auf den Geist. Sie geben sich als die Könige der Nachhaltigkeit und setzen andere moralisch herab. Das stimmt aber nicht. Ich bin glücklicherweise nicht derjenige, der darüber entscheidet, was in unserer Gesellschaft als ethisch oder unethisch angesehen wird. Dies wird durch gesellschaftliche Diskurse definiert. Ich habe aber genauso wie Du die Möglichkeit, diesen Diskurs mitzuprägen und trete dabei manchmal auch resolut auf, wie die Stimmung es mir auf die Zungenspitze treibt. Dass Nicht-Vegetarier sich in einer moralischen Debatte herabgesetzt fühlen und deshalb gereizt reagieren, ist weniger unser Problem, als das unserer Diskutanten (http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-und-ernaehrung-warum-fleischesser-vegetarier-anfeinden-1.1274443). Ich habe übrigens zu keinem Zeitpunkt das Wort "unreflektiert" erwähnt. Das ist Deine Interpretationsleistung.

    Meinem ethischen Empfinden nach sollten Lebewesen, die wie Du und ich Leid, Schmerzen, Angst usw. empfinden, nicht gequält und getötet werden. Nur weil manche Lebewesen am äußeren Rand unserer Mitgefühlszirkel stehen, sollten ihnen meiner Meinung nach nicht alle Rechte am Leben abgesprochen werden. Soweit zu Deiner Frage nach den ethischen Gründsätzen; nun wird es absurd.
    Nicht die Studierenden der Leuphana sind Schuld an der Bevölkerungsexplosion. Dass sie dafür nicht verantwortlich sind, befreit sie aber längst nicht von der gesellschaftlichen Verantwortung, über die Folgen und Konsequenzen für menschliches Handeln nachzudenken. Was das für unsere Zukunft bedeutet, weiß auch ich nicht. Ich weiß nur, dass die Menschheit ihren Fleischkonsum in den letzten 30 Jahren vervielfacht hat und viele Gleichgesinnte versuchen, diesen Trend mit Hilfe guter Argumente umzukehren. Dass alleine der Markt regeln kann, was doch auch ethisch relevant ist, glauben wohl nur antiquierte Friedman-Jünger. Und sich darauf zu verlassen, dass in der ungewissen Zukunft alles gerichtet wird, ist das Lieblingsargument bewegungsfauler Konservativer. Ganz nebenbei, hast Du schon mal darüber nachgedacht, wie sehr sich das Spiel von Angebot und Nachfrage in unvollständigen und unheilbar intransparenten Märkten auf individuelle Freiheiten auswirkt?

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  5. "Denn was sollte am Fleischkonsum ethisch nicht vertretbar sein?"

    --> der massive Antibiotikamissbrauch, der zu vermehrten Resistenzen führt (aktuell großes Thema, vor einigen Wochen groß in den Medien)
    --> die starke Belastung des Grundwassers, welches in Teilen von Niedersachsen kaum mehr trinkbar ist, gerade für Kleinkinder.
    --> die erheblichen Klimaauswirkungen durch den Ausstoß von Treibhausgasen
    --> der Anbau der Futtermittel, der große Flächen verbraucht und damit natürliche Lebensräume zerstört (bei einer vegetarischen Ernährung wäre viel weniger Fläche nötig, weil eine Trophieebene wegfällt - nämlich die Kuh / das Schwein)
    --> nicht zuletzt das Leid der Tiere, die nicht artgerecht gehalten werden, unter der Turbomast leiden, ohne Kraftfutter nicht mehr lebensfähig sind, grausam getötet werden usw.

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  6. Lieber Jan,
    natürlich wird zu viel Fleisch konsumiert, keine Frage. Ich habe nichts gegen Aufklärung und predigende Vegetarier. Wer sich wem moralisch überlegen fühlt, ist nicht der Rede wert. Für beide Seiten gibt es nachvollziehbare Argumente. Die jeweilige Entscheidung ist zu akzeptieren.
    Die Folgen der Produktion, wie "Nachgedacht" anführt, sind bekannt. Die Lösung besteht aber nicht darin, den Studierenden vorzuschreiben, was sie zu essen haben. Studierende müssen für jedes Semester einen Studentenwerksbeitrag zahlen; sollten sie dafür nicht auch ein Recht auf angemessene Nahrung bekommen? Ob vegetarisch, bio oder nicht-bio, was angemessen ist, muss jeder mit sich selbst vereinbaren. Natürlich ist das auch ein marktinhärenter Zwang, worüber man sich aber nicht beschweren sollte. Es ist gut, dass der Konsument über das Produkt, das er konsumieren will, entscheidet, und nicht eine zentrale Instanz, die meint darüber entscheiden zu müssen, was konsumiert werden soll. Der Student kann nicht dafür bestraft werden, wenn die Umwelt belastet wird (höchstens durch eine Steuer). Der Staat hat sich darum zu kümmern, dass die negativen Effekte von Unternehmen getragen werden; wenn dadurch die Preise stiegen, würde sich auch das Käuferverhalten verändern.
    M.E. sind die Angebote (Bio-Fleisch, Veg. Kost) unserer Mensa vollkommen ausreichend; man sollte das nicht überstrapazieren.Eine bessere Alternative wäre wohl, die Qualität der angebotenen vegetarischen Menüs zu verbessern; es würden sich dann bestimmt freiwillig mehr Studierende für vegetarisches Essen begeistern können.

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  7. Es gibt ein ausreichendes Angebot der Mensa an vegetarischen Mahlzeiten und das sogar täglich. Min. ein vegetarisches Gericht plus Biomensa (in der Vorlesungszeit) und die Salatbar.
    Ich mache mir ca. ein Mal pro Woche einen Salatteller aus eigener Überzeugung. Wann ich ihn mache vom ich am Speiseplan der Mensa abhängig. Ich lasse mir nicht vorschreiben, wann ich ihn zu machen habe!

    Nur mal eine Anmerkung nebenbei. Es gab vor Kurzem einen hervoragenden Artikel in der Welt über die Schweinezucht. Bio-Schweine leben keinesfalls gesünder! Konventionell gezüchtete Schweine mit genügend Auslauf, ohne pauschale Medikamentenbehandlung, etc. geht es am besten!

    Meine Meinung: Das beste Bioschwein ist immer noch das Wildschwein.

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  8. Lieber Friedrich,

    ich mache es kurz - eh nur Argumentationsspielerei.

    - In Deiner Logik haben nur Konsumenten das Recht der freien Wahl, Anbietern werden Grundrechte entzogen. Der Markt löst solche Fragen ganz anders: Die Konsumenten gehen irgendwo anders hin, wenn ihnen das Angebot nicht passt. Deine implizite Annahme, Studierende könnten nur in der Mensa essen, ist leider nicht gültig.
    Studentenwerksbeitrag hin oder her, "angemessenes Essen" ist Definitionssache und Deine Definition ist sehr eng gefasst (alles geht, es muss aber Fleisch sein).
    - Du gehst auf ethische Argumente an keiner Stelle ein.
    - Du verurteilst in einem Satz, wenn zentrale Instanzen in Konsumentenentscheidungen eingreifen und forderst im nächsten Satz staatlichen Eingriff - paradox.
    - Du greifst die breitdiskutierte Lösung aller Umweltrobleme auf: Externalitäten müssen in den Markt internalisiert werden. Am besten sogar durch eine zentrale Instanz (haha). Dieses Prinzip leidet allerdings unter großen Krankheiten. Märkte werden noch komplexer, intransparenter und Marktversagen ist programmiert.

    - Du hast Recht: Die vegetarischen Menüs müssen besser werden. Dreimal in der Woche Gemüseschnitzel zu essen, ist eine Qual. Ein Freund (MF) machte den Vorschlag, in Zukunft zwei vegetarische und nur ein carnivorisches Gericht anzubieten. Dann gäbs doch keine Probleme mehr zwischen uns. ;-)

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  9. Früher gab es einmal in der Woche den Sonntagsbraten und die Menschenrechte waren auch gewahrt. Kommt mal runter, es gibt kein Recht auf jeden Tag Fleisch. Gesund ist es übrigens auch nicht.

    Das Krankenhaus in Lüneburg will auf Bioessen umstellen, da können die Patienten auch nicht sagen, sie wollen aber konventionelles Essen. Das ist eben auch Aufgabe öffentlicher Einrichtungen: Impulse für eine nachhaltige Entwicklung setzen. Das Denken "Essen ist nur mit Fleisch" ist so 80er.

    Deshalb: Fleischfreier Tag, ja bitte!

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  10. Lieber Jan,

    - Natürlich gehen die Konsumenten woanders hin; das ist ja gerade das Problem. Deshalb muss die Mensa das Essen auch anbieten; Studierende sollten nicht in die Stadt gehen/fahren müssen, nur weil Bäcker Kruse und die Cafés keine Mittagsprodukte anbieten.
    - Sicher ist angemessenes Essen Definitionssache; dass nur Fleisch angemessenes Essen ist, habe ich nicht geschrieben. Ich sage nur, dass es den Leuten freigestellt werden sollte, wann und wo sie vegetarische Produkte konsumieren.
    - mit Bezug auf den Vorwurf, ich würde auf keine ethischen Argumente eingehen, möchte ich nochmal wiederholen, dass ich in vielen Punkten zustimme. Ich glaube auch nicht, dass es ein Argument für den Fleischkonsum gibt, das stärker ist als deines ("Meinem ethischen Empfinden nach sollten Lebewesen, die wie Du und ich Leid, Schmerzen, Angst usw. empfinden, nicht gequält und getötet werden. Nur weil manche Lebewesen am äußeren Rand unserer Mitgefühlszirkel stehen, sollten ihnen meiner Meinung nach nicht alle Rechte am Leben abgesprochen werden."). Doch muss das automatisch bedeuten, dass der Fleischkonsum verboten werden sollte?
    - zum Punkt "Du verurteilst in einem Satz, wenn zentrale Instanzen in Konsumentenentscheidungen eingreifen und forderst im nächsten Satz staatlichen Eingriff - paradox." In der Tat paradox, aber es zeigt auch, dass ich die Extreme nicht sehr schätze. Sollten Studierende ausschließlich vegetarische Gerichte bekommen? Nein, eine Einschränkung des Angebots wäre falsch. Sollte es Anreize, vielleicht auch steuerliche, geben, um veget. oder biol. Essverhalten zu fördern? Ja, warum nicht, wenn dadurch das bessere Verhalten gefördert würde.

    Eine 2:1-Lösung (2xveg.; 1xbio-fleisch) wäre doch wirklich nicht schlecht.

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