Samstag, 29. Mai 2010

Wer darf eigentlich Leuphana benutzen?

Seit Kurzem bevölkert eine "Liste Leuphana" das WWW [1]. Ihre Homepage erinnert stark an die Corporate Identity der Leuphana Universität Lüneburg, ebenso ihr Logo. Typische Fotos a la Leuphana schmücken die Startseite. Alles sehr bekannt, wenn auch nicht 100 Prozent identisch mit dem Auftritt der Universität.

Schon nach kurzer Zeit meldete sich im Gästebuch ein "Christian Brei" [2] und wies auf Folgendes hin:
Ich hoffe ihnen ist bewusst, dass die CI [Corporate Identity] der Leuphana nur mit Genehmigung der Universitätsleitung verwendet werden darf. [1]
Ob es sich tatsächlich um den Assistenten des Präsidenten handelt, kann von dieser Stelle aus nicht geklärt werden. Bald darauf fragte Nutzer "@Herrn Brei":
By the way, darf man/frau oder sonstwer, der in unserem hohen Hause studiert, arbeitet oder sonstwas macht die von der netten Agentur aus Hamburg pro bono produzierten Dinge nicht verwenden? Mit war mal so als hätte ich das gehört, oder müssen wir tatsächlich wenn wir was mit irgendwie Leuphana drauf oder drin immer bei ihnen um Erlaubnis fragen, lieber Herr Brei. Muss ich also immer wenn ich Leuphana sage, oder dem Herr Gott morgens und abends danke, dass es die Leuphana gibt vorher bei ihnen anrufen, ob ich das Wort Leuphana, ich glaube wohl eine geschützte Marke, in den Mund nehmen darf. Ich würde mich dann geschätzte 2.000 Mal am Tag bei ihnen melden. Das würd mich ja mal interessieren. [1]
Eine berechtigte Frage. Wer darf eigentlich Leuphana benutzen - und wofür?

Zunächst einmal wurde Leuphana von einer Werbeagentur pro bono erfunden, angeblich als antike Ortsbeschreibung von Lüneburg. Das stellte sich sehr schnell als Irrtum heraus [3]. Als die Begründung für Leuphana nicht mehr haltbar war, dachte sich die Universität etwas Neues aus: um die geographische Lage ging es gar nicht mehr, sondern um den Entdeckergeist des Menschen [4].

Die Rechte am Leuphana-Logo liegen bei der Leuphana Universität Lüneburg. Die Nutzung ist sehr klar geregelt:
Wesentlich für den Auftritt sowohl nach innen, als auch nach aussen ist das Leuphana Logo. Es besteht aus einer Bildmarke, einer Wortmarke und einem Zusatz. (...) Das Logo darf daher nur für dienstliche Zwecke der Leuphana und nur entsprechend den Gestaltungsleitlinien verwendet werden. Andere Verwendungen, Zusätze oder Veränderungen am Logo sind nicht gestattet und führen zum Verlust des von der Leuphana eingeräumten Verwendungsrechts. [5]
Damit das Logo richtig verwendet wird, gibt es einen umfassenden Leitfaden, der in unzähligen Details die Verwendung genau vorgibt [6]. Auch dort steht ausdrücklich nachzulesen, dass das Logo nur verwendet werden darf, wenn dies von der Universität freigegeben ist. Das ist für alle universitären Einrichtungen, Zwecke der Lehre, den AStA u.a. der Fall. Eine "Liste Leuphana" darf das Logo also ohne Zustimmung der Universität nicht verwenden, auch nicht verändert. Natürlich darf sie aber ein eigenes Logo kreieren, welches eine gewisse Ähnlichkeit aufweist. Das ist durch die Kunstfreiheit des Grundgesetzes gedeckt. Die Grenze zwischen einem veränderten Leuphana-Logo und einer eigenen Neuschöpfung ist wie immer fließend. Allerdings ist die Universität gut beraten, Aktivitäten ihrer Studenten in einem Graubereich zu tolerieren. Man stelle sich den Imageschaden bei einem Prozess gegen eigene Studenten vor, wegen einer Lapalie wie einer "Liste Leuphana". Hohn und Spott aus der ganzen Region wären dem Präsidium gewiss.

Aber wie sieht die Lage aus, wenn nur der Begriff "Leuphana" verwendet wird? Er ist als Wortmarke eingetragen [7]. Grundsätzlich besitzen Marken einen Schutz. Dieser ist allerdings beschränkt:
Der Markeninhaber hat gegen einen Verletzer einen Unterlassungsanspruch gegen die kennzeichenmäßige Benutzung der Marke, sofern das verwendete Zeichen mit der eingetragenen Marke identisch oder verwechselbar ähnlich ist und das Zeichen für identische oder ähnliche Dienstleistungen bzw. Waren verwendet wird, für die die Marke eingetragen ist (umgangssprachlich „Markenpiraterie“). [8]
Die Wortmarke "Leuphana" ist für fast alle Bereiche geschützt [7]. Allerdings kann auch ein Markenschutz nicht verhindern, dass in der Presseberichterstattung, wissenschaftlichen Texten, Kommentaren oder Gesprächen der geschützte Begriff genutzt wird. "@Herrn Brei" darf also jederzeit in Gesprächen mit Freund_innen oder in seinen/ihren Gebeten den Begriff "Leuphana" verwenden.

Gott sei Dank!

Quellen:
[1] http://www.liste-leuphana.de.tc/
[2] http://www.leuphana.de/organisation/zentraledienste/praesidiumsbuero.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Leuphana [mit weiteren Nachweisen]
[4] http://www.leuphana.de/aktuell/ueber-leuphana/der-name.html
[5] http://www.leuphana.de/aktuell/ueber-leuphana/das-logo.html
[6] http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/INTRANET/hsmarketing/files/0903_gl_Leuphana_light2009_fin.pdf
[7] http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/306638878/DE
[8] http://de.wikipedia.org/wiki/Wortmarke

Dienstag, 25. Mai 2010

Späte Einsicht

Fast ein Jahr ist die ARTotale nun vorbei. Die Startwoche 2009 der Leuphana Universität Lüneburg stand ganz im Zeichen der Urban Art, Künstler aus aller Welt wurden eingeflogen [1]. Auch ein Lüneburger war dabei: trica186, den die Hansestadt u.a. von den Verziehrungen der Eon Stromkästen kennt.  Bei der ARTotale hatte er die Disko "Garage" mit einem farbenfrohen Werk aufgewertet und damit die Lüneburger Graffitiszene vertreten [2].

Der aufgrund seines Engagements für Eon.Avacon in Lüneburg nicht ganz unumstrittene Künstler kommt nun zu einer überraschenden Erkenntnis:
"Da [bei der ARTotale] war ich der Quoten-Lüneburger", sagt Flechtner und lacht. [3]
Nicht wenige hatten im letzten Jahr exakt dieses zu bedenken gegeben. Gerade unter Studenten wurde der mangelnde lokale Bezug kritisch angemerkt. Nicht selten war zu hören, dass die ganze Nummer etwas abgehoben auf international getrimmt war und eigentlich kritische Kunst für Werbezwecke missbraucht würde. An der Mauer des MTV-Sportplatzes entstand daraufhin sogar ein Werk anderer Lüneburger Graffitikünstler, welches mit beißender Kritik an Leuphana von sich reden machte [4]. Auch trica186 sieht die ARTotale im Rückblick kritisch:
Wenn er die Gelegenheit zum Austausch mit anderen auch gerne wahrgenommen habe, viele Gemeinsamkeiten habe er zwischen sich und den Street-Art-Künstlern nicht entdecken können. (...) Dazu war die Aktion dem bodenständigen Sprayer dann doch ein wenig zu abgehoben. "Man darf nie vergessen, wo man herkommt", sagt Flechtner. Geburtsort der Graffiti-Kunst sein nun mal die Straße, ähnlich wie Rap-Musik. [3]
Eine späte Einsicht.

Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/artotale/urbanart/kuenstler.html
[2] http://www.leuphana.de/artotale/urbanart/kuenstler/liste/trica.html
[3] Lüneburger Rundschau im Hamburger Abendblatt vom 7. Mai 2010 (Seite 3)
[4] AStA Zeitung Nummer 23 (Seite 11)

Sonntag, 23. Mai 2010

Happy Meal an der Leuphana

Die Neuigkeiten auf Leuphana reißen nicht ab. Was die Landeszeitung verkündet, klingt wie eine kleine Revolution: "An der Lüneburger Universität gibt's jetzt im Hörsaal auch Verpflegung" [1]. Wie kommt es dazu und was darf man sich darunter vorstellen? Ein Buffet neben dem Rednerpult etwa? Erste Klasse-Service mit Bedienung am Platz? Nein. Eine typische Szene beschreibt unsere Lokalpresse:
Der Hörsaal liegt im Halbdunkeln, Abendstimmung an der Leuphana. Neben edlem Wissensdurst meldet sich auch ein profanes Bedürfnis zu Wort: Hunger. Eine neue Form der Lehrveranstaltung nimmt darauf Rücksicht. Zum ersten Mal findet an der Uni ein "Brown Bag"-Seminar statt. Es bietet Futter für den Geist und für den Magen. [1]
In den Tüten befinden sich laut LZ "zwei eher pappige Sandwiches mit Käse und Gurke zwischen den Weißbrotscheiben sowie eine Plastikflasche mit Wasser." Innovation pur. Noch nie haben Studenten ihr Frühstücksbrot mit in den Hörsaal gebracht. Oder einen Kaffee. Oder das Franzbrötchen von Bäcker Kruse. Aber zum Glück erfindet Leuphana alles neu. Ein Seminar mit braunen Tüten, anderswo eine Tradition. Das müssen wir nachmachen. Natürlich:
"Es ist eine angelsächsische Tradition, an die wir anknüpfen wollen", erklärt Dekan Prof. Dr. Thomas Wein. "Dort gibt es vor allem um die Mittagszeit eine braune Papiertüte mit Essen, während die Professoren aus dem Nähkästchen plaudern oder über Höhepunkte ihrer Forschung berichten." Ziel sei ein lockerer akademischer Austausch zum Lunch. [1]
Während einer Vorlesung. Aha. Apropos Mittagessen in der Tüte. Das kennen wir doch von irgendwo. Kein Wunder, dass "Student" im LZ-Leserforum den Vergleich zum Happy Meal einer großen Fast Food-Kette zieht. Und es sich nicht nehmen lässt, auf einen interessanten Zusammenhang hinzuweisen:
Angesichts der Tatsache, dass 64.5 % der erwachsenen Bevölkerung in den USA übergewichtig sind und dort jährlich 300'000 Todesfälle auf Fettleibigkeit (Adipositas) zurückzuführen sind, scheint mir der Import dieser Veranstaltungsform fraglich zu sein. [1]
Gast "Benjamin" weist noch auf eine andere Problematik hin:
Die Folie, in der das Sandwich eingewickelt ist, widerspricht darüber hinaus auch noch dem Nachhaltigkeitskonzept der Universität. [1]
So kennen wir die USA: Müllberge, Einwegverpackungen, Hochschulinnovationen. Gegen den Hunger könnte man alternativ ganz klassisch a la Lüneburg auch etwas anderes unternehmen: In die Biomensa gehen, einen saftigen Salat aufs Tablett stellen und sich neben den Professor zum Mensen setzen. Small talk und lockerer akademischer Austausch inbegriffen. Aber das wäre wenig innovativ. Dann lieber braune Tüten.


Quellen:
[1] http://www.landeszeitung.de/lokales/lueneburg/news/artikel/das-seminar-fuer-hungrige-studenten/

Samstag, 22. Mai 2010

Amtsblatt

Bei der neuen Ausgabe des Amtsblattes, es geht einzig um die Entgeltordnung des Allgemeinen Hochschulsportes, ist ja verständlich, dass selbige nicht beworben wird. Vergegenwärtig man sich jedoch die Bedeutung dieses Blattes insgesamt ist es verwunderlich, dass dieses erst nach einiger Suche auf der Homepage der Leuphana Universität Lüneburg gefunden werden kann. Der Hinweis, wann eine neue Ausgabe veröffentlicht wurde, nicht mehr an die Mitarbeiter gegeben wird. Sicherlich muss heute nicht jede neue Ausgabe des Amtblattes mit einem Postumlauf an jeden Mitarbeiter zur Kenntnisnahme geschickt werden. Ein Hinweis an zentraler Stelle auf der Startseite oder ein kurzes Rundmail könnte hier doch unkompliziert Abhilfe schaffen.
Für alle, welche etwa nach dem Begriff „Gazette“ gesucht haben oder erst gar nicht suchen möchten: Unter
http://www.leuphana.de/aktuell/amtsblatt.html
ist die Übersichtsseite mit allen Ausgaben zu finden.

Dienstag, 18. Mai 2010

Studiengebühren und ihre Verwendung

In Niedersachsen dürfen Studiengebühren nur zur Verbesserung der Lehre eingesetzt werden. Grundständige Lehre darf hingegen nicht finanziert werden. Jetzt ist es eine Auslegungssache, was grundständig ist und ab wann eine Verbesserung stattfindet. Führt etwa das Beheizen von Hörsälen zu einer Verbesserung der Lehre? Ganz ohne Frage können Studierende in einem beheizten Raum besser lernen als in einem unbeheizten. Aus diesem Grund fand eine bayerische Hochschule es als gerechtfertigt, selbige mit Studiengebühren zu bezahlen. Nun konnte sehr schnell festgestellt werden, dass auch schon in Vergangenheit die Hörsäle beheizt wurden. In diesem Fall also die Lehre nicht verbessert wurde. Vielmehr wurden Kosten, welche früher aus allgemeinen Haushaltsmitteln bezahlt wurden, auf Studiengebühren übertragen. Falls Vergleichmöglichkeiten vorhanden sind zwischen früher und heute kann eine Zweckentfremdung sehr einfach festgestellt werden.

Doch wie sieht es aus, wenn ein völlig neues Studienmodell aufgebaut wird? Es gar kein Vergleich zu einer Zeit vor Studiengebühren gibt? Könnte da nicht ein Studienmodell konzipiert werden, welches minimale Kosten in der grundständige Lehre verursacht? Hingegen im ganz großen Maße durch Studiengebühren verbessert werden könnte? Kann hier dann noch von einer Zweckentfremdung von Studiengebühren gesprochen werden? Aus rechtlicher Sicht natürlich nicht!

Wie sieht es an der Leuphana Universität Lüneburg aus?

Im Leuphana Semester, das erste gemeinsame Semester aller Studierende, ist die Logik folgende: Als grundständige Lehre wird eine Vorlesung mit einem Dozenten für alle 1200 Studierende angeboten. Diese Lehre wird dann dadurch verbessert, dass die Veranstaltung in etwa 40 Seminare je 30 Personen aufgeteilt wird. Die notwendigen 39 weiteren Dozenten können jetzt aus Studiengebühren bezahlt werden. Das ist rechtlich einwandfrei. Ein Vergleich in die Vergangenheit, ob denn früher schon die Veranstaltung aus 40 Seminaren bestand, ist leider nicht möglich. Es liegt jetzt im Auge des Betrachters, ob hier Studiengebühren zweckentfremdet werden.

Samstag, 15. Mai 2010

Rettung unter freiem Himmel

Verschlafen zum Frühstück, Kaffee aufsetzen, Landeszeitung lesen. Was für ein Morgen...
Die Lüneburger Universität erfindet sich neu. Das gilt nicht mehr nur für Studienmodell und Name, sondern auch für das Gelände. Der Stiftungsrat hat jetzt einen weltweiten Wettbewerb für Landschaftsplaner ausgerufen. (LZ vom 6.5.2010)
Es wird also mal wieder alles anders, neu und besser auf Leuphana. Und was das bedeutet, wird uns auch gleich mit erzählt.
Damit ist die Zeit für die oft verschlammten Wasserläufe zwischen den Gebäuden gezählt, ein neues Konzept soll her. (LZ vom 6.5.2010)
Na Gott sei Dank, endlich sollen diese ganzen Wasserläufe und der Schlamm zwischen den Gebäuden weg. Dann können wir das Gelände wieder trockenen Fußes begehen.

Was will man uns hier sagen? Der Campus ist verwahrlost, ungepflegt, in schlechtem Zustand. Die derzeitige Situation wird (wieder einmal) bewusst negativ dargestellt. Damit wir einen Wunsch nach Veränderungen entwickeln, der dann sofort aufgegriffen werden kann. Denn die Rettung naht. In Person von Holm Keller. Wie immer plant er Großes und weiß genau, was die Provinz benötigt:
Ziel der Neugestaltung des Leuphana Campus ist es, die Außenanlagen sowohl ästhetisch als auch im Hinblick auf die Bedürfnisse der Nutzer weiterzuentwickeln und mit der geplanten Libeskind-Gebäudegruppe in Einklang zu bringen. [1]
Na endlich. Jemand, der das Heft des Handelns in die Hand nimmt und internationalen Glamour bringt. Denn schließlich soll "im Zusammenspiel von baugeschichtlichen Zeugnissen (gemeint sind die oft erwähnten "faschistischen Bauten") und moderner Spitzenarchitektur ein einzigartiger Campus entstehen". [2]

Nun also erstmal ein Wettbewerb, natürlich mit internationaler Weltklasse-Besetzung. Und gemanagt von Büro "Phase Eins", welches z.B. auch die Neugestaltung des Landtages in Hannover bearbeitet [3]. In diesem Wettbewerb wird dann letztlich eine Jury über die Gewinner entscheiden. Sie ist durchaus prominent besetzt: Da wäre Daniel Libeskind höchstpersönlich natürlich, es geht ja auch um seinen "Masterplan". Dann die Amerikanerin Martha Schwartz, Stichpunkte Harvard, gemeinsame Projekte mit Libeskind, Internationalität hoch drei [4]. Und nicht zuletzt Tobias Micke aus Berlin, Landschaftsarchitekt mit durchaus ausgefallenen Ideen [5]. "Namen, die unter Landschaftsplanern Gewicht haben," fachliche Schwergewichte also, wie uns die LZ lokalpatriotisch erläutert. Was können wir uns freuen, der Himmel meint es bei dieser prominenten Besetzung gut mit uns!

Es gibt jedoch noch mehr Prominenz, was die Lokalpresse und die Universität seltsamerweise noch nicht als weiteres Qualitätsmerkmal bekannt gegeben haben: Der Jury wird auch Holm Keller - Allround-Genie, Dramaturg, Unternehmensberater, Bauunternehmer, Vizepräsident - angehören. Um das zu erfahren, muss man ins Amtsblatt der fernen EU schauen [6]. Soviel Keller auf einmal wäre dann für die Region vielleicht doch etwas zu viel gewesen...

Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2010/05/05/leuphana-umbau-geht-in-die-naechste-runde.html
[2] LZ vom 6.5.2010
[3] http://www.phase1.de/projects_leuphana_home.htm
[4] http://www.marthaschwartz.com/index.html
[5] http://www.strauma.com/pages/de/startseite.php
[6] http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:135046-2010:TEXT:DE:HTML&src=0

Finanzierung der Kinderuniversität im Wandel der Zeit

Zum wiederholten Male wird auch dieses Jahr eine Kinderuniversität auf dem Campusgelände durchgeführt [1]. Kinder zwischen 8 und 12 Jahren wird am Wochenende die Universität geöffnet. Auf dem ersten Blick profitieren alle Seiten davon. Die Kinder lernen eine Universität von innen kennen. Die Eltern ermöglichen ihren Kindern eine außerschulische Bildung. Die Universität hat ein Imagegewinn in der regionalen Bevölkerung.

Zur Betreuung der Kinder ist eine Unterstützung aus dem Kreis der Studierenden erforderlich. Im letzten Jahr wurden diese studentischen Tutoren aus Studiengebühren finanziert. Die Begründung, wie eine Kinderuniversität zur Verbesserung der Lehre beitragen könne, war köstlich: Die Tutoren würden, mit der Vermittlung des Stoffes, auch selbst etwas lernen. Damit würden sie als Studierende auch etwas von der Veranstaltung haben. Trotz studentischer Proteste wurde dieser Antrag durch die Zentrale Studienkommission (ZSK) gewunken. Die Finanzierung sei kurzfristig nicht mehr anders möglich, soll Sascha Spoun zitiert worden sein. Verbunden allerdings auch mit dem Versprechen, dass dieses Jahr die Finanzierung ohne Studiengebühren erfolgen wird.

Gleich vorweg: Dieses Jahr werden keine Studiengebühren zweckentfremdet. Doch verwundert konnten die Studierenden in einem Mail lesen, dass sie eine vom Präsidenten persönlich unterschriebene Bestätigung für besonderes soziales Engagement erhalten können, falls sie ehrenamtlich arbeiten würden. Das macht sich sicherlich gut im Lebenslauf, falls in dieser Rubrik noch gähnende Leere herrscht.

Der Motivationsanreiz wird verschoben von der Sache an sich, der Kinderuniversität, zu einem Bestätigungsschreiben. Soziales Engagement wird zum Beischmuck im Lebenslauf degradiert.

Die Universitätsleitung hingegen muss sich fragen, was sie da leitet: Eine Soziale Einrichtung oder eine nach dem Modell der Unternehmerischen Hochschule international agierende Eliteuniversität? Darf ein Unternehmen für eine PR-Aktion auf ehrenamtliche Helfer zurück greifen?  

Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/kinderuni/die-idee.html

Dienstag, 11. Mai 2010

Für deine Karriere

Großer Auflauf im Hörsaalgang. "FOR YOUR CAREER. JOBMESSE" ist in großen Buchstaben auf leuphana-roten Bannern zu lesen. Die lange angekündigte Arbeitgebermesse im Hörsaalfoyer findet statt. Organisiert haben sie die Mitarbeiterinnen des Career Service, für die viele Vorbereitungsarbeit ist man ihnen zu Dank verpflichtet.

Eine ganz ansehnliche Reihe von Unternehmen sind erschienen, von Allianz über Deloitte, Otto und Tschibo bis Werum. [1] Ein Traum, viele Große sind dabei. "Schön, dass meine Universität sowas für mich macht" - denkt Max 'BWL' Mustermann. Er kann sich freuen, denn denn so beeindruckend die Namen der anwesenden Unternehmen sind, so eindrucksvoll ist auch der Blick in die Messebroschüre. Dort liest man vor allem:
Unternehmen x, Branche y, Fachrichtungen: Wirtschaftswissenschaften [1]
Auch als Wirtschaftsinformatiker ist man gut beraten und darf netzwerken, denn einige Unternehmen interessieren sich auch für diese Personengruppe. Und netzwerken ist erklärtes Ziel, nur Leuphana nennt das etwas eleganter:
Der Dialog zwischen Studierenden / AbsolventInnen und Arbeitgebern steht im Mittelpunkt der Messe. Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, persönliche und nachhaltige Kontakte zu Personalverantwortlichen zu knüpfen und damit das Netzwerk für den eigenen Berufseinstieg zu erweitern. [2]
Andernorts scheint die nachhaltige Stimmung etwas getrübt: Ingenieure aus Volgershall sollen - so munkelt man - etwas enttäuscht gewesen sein, dass für sie mit AEROtec und Werum die Auswahl der Spitzenunternehmen etwas geringer ausgefallen ist. Eine vielleicht pessimistische Sichtweise, sind doch bedeutende Unternehmen aus der Region anwesend. Sie haben in der Vergangenheit gern auf Absolventen der Leuphana Universität Lüneburg zurückgegriffen, die Aussichten auf einen guten Job sollten also passabel sein.

Ganz anders geht es Tina Musterfrau. Während Max 'BWL' Mustermann im "Bewerber Café" [3] Bewerbungsgespräche führt, kann sie dort höchstens koffeinhaltige Heißgetränke konsumieren. Tina studiert Kulturwissenschaften. Und auf der Jobmesse herrscht für sie vor allem eins: gähnende Leere an interessierten Arbeitgebern. Ihren Kommilitonen aus den Umweltwissenschaften oder der Sozialpädagogik geht es kaum anders. Dabei wirbt die Leuphana doch auf ihrer Homepage auch mit "Recruiting"-Möglichkeiten in diesen Bereichen:
RECRUITING. Die Leuphana Universität Lüneburg bildet u.a. in folgenden Fachrichtungen Studierende aus: (...) Angewandte Kulturwissenschaften, Sozialpädagogik / Sozialarbeit, (...) Umweltwissenschaften. [4]
Interessierte Unternehmen fanden sich offenbar trotz des verlockenden Angebots keine - von einer Autovermietung abgesehen. Vielleicht hat niemand Interesse an derartigen Absolventen. Oder die Standgebühren von 300 - 500 Euro [5] schreckten soziale und kulturelle Einrichtungen, NGOs und kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern einfach ab?

So blieb Tina Musterfrau und vielen anderen nur die Möglichkeit, bei InWent nach einem "Projektpraktikum" zu fragen oder sich gleich an einen anderen bekannten Stand zu begeben:

for your career: Hartz 4!


Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/services/career-service/messe/fuer-studierende/aussteller2010.html
[2] http://www.leuphana.de/services/career-service/messe.html
[3] http://www.leuphana.de/services/career-service/messe/fuer-studierende/bewerber-cafe.html
[4] http://www.leuphana.de/services/career-service/messe/fuer-unternehmen/messebesucher.html
[5] http://www.leuphana.de/services/career-service/messe/fuer-unternehmen/reservierung.html

Sonntag, 9. Mai 2010

Der 100 Millionen-Inkubator


„Innovationsinkubator“, was ist das eigentlich? Unter einem Inkubator können sich die meisten Menschen noch etwas vorstellen, Ein technisches Gerät, betrieben mit einer bestimmten Temperatur, z.B. als Brutschrank für Babys, zur Geflügelzucht oder für Zellexperimente. [1] Ein “Innovationsinkubator” müsste demnach eine Apparatur zum Ausbrüten von Innovationen sein. Da diese aber bislang noch von Menschen und nicht von Maschinen hervorgerufen werden, muss es sich also um etwas anderes handeln. Eine Brutstätte für Innovationen im übertragenen Sinne.

Und der Lüneburger Innovationsinkubator hat es in sich, wie Leuphana weiß:

Mit dem Innovations-Inkubator haben die Leuphana und das Land Niedersachsen ein europaweit einmaliges Vorhaben entwickelt, das mit einem Investitionsvolumen von ca.100 MIO € eine Initialzündung für die regionale Wirtschaftsentwicklung durch innovative Forschungskooperationen, zukunftsweisende Bildungsmaßnahmen sowie Infrastrukturmaßnahmen setzen wird. Gefördert wird der Innovations-Inkubator durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch das Land Niedersachsen. [2]
100 Mio. Euro, eine gigantische Summe für eine arme Universität. Dementsprechend jubelten die Universitätsleitung und die Regionalpresse gleich mit.

Leuphana knackt EU-Jackpot. Fast 100 Millionen Euro Förderung für Uni als Wachstumskern der Wirtschaft in der Region. (LZ am 18.8.2009) 
100 Millionen Euro für die Leuphana-Uni (LG kompakt am 19.8.2009)
 98 Millionen für die Lüneburger Uni! (Lünepost am 19.8.2009) 
Moment! 100 Millionen oder 98 Millionen? Kein Unterschied bei der großen Summe könnte man meinen. Und dann die Überraschung:

Leuphana: 66 Millionen Euro von der EU (LG Rundschau 19.8.2009)
66 Millionen? Ist Holm Keller, der gefeierte Held, doch kein „100 Millionen Dollar Mann“? Ein nüchterner Blick auf die Zahlen zeigt die Realität.

Den größten Anteil von rund 64 Millionen Euro steuert die EU aus ihrem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bei. Es ist der höchste Förderbetrag, der jemals einer Universität in Europa zur Regionalentwicklung zugesprochen wurde. Weitere 22 Millionen Euro steuert das Land Niedersachsen bei, 12,5 Millionen Euro kommen direkt von der Leuphana Universität. [3]
Man addiere: 64 EU-Millionen + 22 Niedersachsen-Millionen macht nach Adam Riese 86 Millionen Förderung. Von 100 Millionen kann also keine Rede sein. Um auf diese Summe auch nur annähernd zu kommen, muss die Universität einen Eigenanteil von rund 12,5 Millionen erwirtschaften. Wo der genau herkommen soll, wurde bisher leider noch nicht verraten. Aus Studiengebühren oder regulären Haushaltsmitteln soll es jedenfalls nicht sein. Welche Alternativen gibt es und was sind deren Konsequenzen?

Eine wunderbare Rechercheaufgabe für alle Journalist_innen.

Quellen:
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Inkubator
[2] http://www.leuphana.de/inkubator.html
[3] http://www.leuphana.de/inkubator/aktuell/ansicht/datum/2009/08/17/rekordfoerderung-fuer-die-leuphana-staerkt-region-lueneburg.html

Samstag, 8. Mai 2010

Wer ist eigentlich Dr. Volker Meyer-Guckel?

Die Leuphana hat ein neues Stiftungsratsmitglied. Nachdem die bisherige Vorsitzende Prof. Dr. Marion Schick Kultusministerin in Baden-Württemberg geworden ist und ihr Stiftungsratsmandat zurückgeben musste, gibt es jetzt einen Neuen in der illustren Runde: Dr. Volker Meyer-Guckel. Er ist stellvertretender Geschäftsführer des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft. Einen kurzen Lebenslauf findet man dort auf der Homepage:
„Dr. Volker Meyer-Guckel ist seit 2005 stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes und leitet den Bereich Programm und Förderung. Dr. Volker Meyer-Guckel studierte Anglistik, Philosophie und Chemie in Kiel, Belfast und New York. Er unterrichtete Amerikanische Kulturwissenschaft an der Universität Kiel, wo er 1992 promovierte. 1993 wechselte er in die Studienstiftung des deutschen Volkes, dort war er ab 1995 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Von 1997 bis 1999 arbeitete er als Redenschreiber im Stab des Bundespräsidenten Roman Herzog zu den Themenschwerpunkten Wissenschaft, Bildung und Zivilgesellschaft. Von 1999 bis 2005 leitete er die Programme des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, Essen, in den Bereichen Hochschulentwicklung und Strukturinnovation in der Wissenschaft.“ [1]
Was ist dieser Stifterverband eigentlich? Nach eigener Aussage [2] repräsentiert er fast die gesamte deutsche Wirtschaft – der Mittelstand sei ebenso vertreten wie fast alle DAX-Konzerne. Die Mitglieder des Stifterverbandes nehmen ihrer Auffassung nach gesellschaftliche Verantwortung wahr und leisten ihren Beitrag für ein „effizientes Wissenschaftssystem“. Die gesellschaftliche Verantwortung wird natürlich nicht ganz uneigennützig wahrgenommen: „Als Netzwerker an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft verfügt der Stifterverband über hervorragende Kontakte, die seinen Mitgliedern Mehrwert bieten – zum Beispiel bei Public-Private-Partnerships mit Hochschulen.“ Und wo es um Geschäfte geht, sind natürlich die Granden der Wirtschaft nicht weit. Eine enge Verbindung besteht z.B. zum Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), dem Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA), zu BDI, BDA und anderen.

Ein Mann nach Holm Kellers Geschmack könnte man vermuten. Zumal der Stifterverband auch mit Bertelsmann, dem Centrum für Hochschulentwicklung und Mc Kinsey kooperiert. [3]

Für was für eine Politik steht Dr. Volker M.-G. also ganz konkret? Wie sehen seine Vorstellungen einer Universität aus? Eine paar zentrale Punkte aus Interview-Äußerungen und Presseberichten:
  • Die Abschaffung der Studiengebühren in Hessen hält er für „töricht“, Studiengebühren für sinnvoll [4]
  • Meinung zu Bologna: "Leider wird Bologna ganz überwiegend durch die negative Brille analysiert", bedauert Meyer-Guckel. "Für viele Vorwürfe der Bologna-Kritiker fehlen schlicht die Belege.“ Eine Reform der Bologna-Reform sei nötig, aber keine Rückabwicklung zu den alten Studiengängen. [5] 
  • "Wissenschaft braucht Managementprofis" [6]
  • „Mehr privates Kapital [soll] in das Bildungssystem“ fließen [7] 
  • Hochschulen sollen sich auf dem expandierenden Weiterbildungsmarkt engagieren und können dort „für Unternehmen künftig interessante und verlässliche Partner“ sein [8]
  • Entwicklung einer "starken Markenidentität" für Universitäten wichtig [9]
Und M.-G. befürwortet Stiftungsräte. Worauf es bei deren Arbeit besonders ankommt, formulierte er in der Vergangenheit wie folgt:
Hochschulräte sorgen für Transparenz ihrer Vorgehensweise und ihrer wesentlichen Entscheidungen. Hochschulräte sollten über Sitzungstermine, Tagesordnungspunkte, zentrale Beschlüsse und Ansprechpartner informieren. Es empfiehlt sich, zu geeigneten Themen Hochschulratssitzungen ganz oder teilweise öffentlich stattfinden zu lassen. [10]
Hochschulräte sollten eine konstruktive Beziehung zum Senat pflegen. Empfehlenswert können sein: regelmäßiger Austausch mit dem Senatsvorsitz, gemeinsame Sitzungen, Bericht des Hochschulratsvorsitzenden im Senat, der gegenseitige Austausch von Tagesordnungen und Protokollen, Senatsbeobachter in Hochschulratssitzungen (und umgekehrt). [10]
Hochschulräte sollten aktiv ihre Standpunkte deutlich machen und in einen vertrauensbildenden Dialog mit den verschiedenen Angehörigen der Hochschuleeintreten. Sie sollten Hochschulmitglieder in ihre Arbeit einbinden, z.B. in Arbeitsgruppen oder Ausschüssen des Hochschulrats, durch Präsentationen in Hochschulratssitzungen oder durch Gelegenheiten zum informellen Austausch am Rande der Sitzungen. [10]
Die Hochschule soll also informiert werden und auch informell ihre Meinungen einbringen. Ob aber auch ein Einfluss auf Entscheidungen gewünscht ist? Sicher ist aber eins: Zumindest an den selbst formulierten Anforderungen wird sich M.-G. nun zusammen mit seinen neuen Kolleg_innen messen lassen müssen. Bei diesen wird etwas Überzeugungsarbeit nötig sein: Bisher fiel der Lüneburger Stiftungsrat jedenfalls nicht durch besondere Transparenz, öffentliche Sitzungen, die Information über seine Tagesordnung o.ä. auf. Eine Diskussion über Inhalte war nicht möglich, wäre aber umso dringlicher. Wenn ein Einfluss auf Entscheidungen gewünscht ist.

Zum ersten Mal in Erscheinung tritt M.-G. voraussichtlich auf der nächsten Stiftungsratssitzung am 16. Juli...

Quellen:
[1] http://www.stifterverband.info/ueber_den_stifterverband/organisation_und_gremien/generalsekretaer/stellvertretender_generalsekretaer/index.html
[2] http://www.stifterverband.org/ueber_den_stifterverband/mitgliedschaft/index.html
[3] http://gew-nds.de/eigenverantw_loads/privatisierung.pdf sowie http://www.stifterverband.org/wissenschaft_und_hochschule/programme_2010/index.html
[4] http://www.karriere.de/bildung/endloser-zank-um-die-studiengebuehren-7364/
[5] http://www.hrk.de/95_4987.php
[6] http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/152477/
[7] http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1167814/
[8] http://www.quartaere-bildung.de/forschungsprogramm/programmpartner/programmbeirat/meyer-guckel/index.html
[9] http://idw-online.de/pages/de/news329698
[10] http://www.che-ranking.de/downloads/Veranstaltungen/CHE_Vortrag_Meyer_Guckel_Empfehlungen_fuer_Hochschulraete_PK252.pdf

Freitag, 7. Mai 2010

Willkommen in der universitären Realität!

Eine kleine Hansestadt in Nordostniedersachsen. Eine Universität mit 11.ooo 7.ooo Studierenden. Lüneburg. Widerständig soll sie einst gewesen sein. Präsident, Personal und Studenten stritten um den richtigen Weg. Sie taten es gern, laut und oft. Heute: alles Geschichte. Leuphana Universität Lüneburg. Anno Domini 2010.

In einem Klima von Angst und Opportunismus verstummt jegliche Kritik. Lethargie macht sich breit. Die einst ungezähmte Natur der Hochschule ist verschwunden, abgelöst durch etwas Neues: die Leuphana. Für eine gute Zukunft und für Fortschritt aber braucht es kritische Geister und öffentliche Diskussion.

Es ist an der Zeit für ein Blog wie dieses: unabhängig, kritisch, ohne Furcht. Ein Aufpasser. Jemand, der hinschaut. Wir geben Acht und streuen bestes Lüneburger Salz in offene Wunden. Bis die Wahrheit hinter den Sonntagsreden ans Licht kommt und die Fassade aus Werbung und Hochglanz fällt. Bis der Kern der Universität ins Blickfeld gerät und über die wichtigen Fragen gesprochen wird: Welche Universität wollen wir? Wie steht es wirklich um Forschung, Lehre, Anbindung an die Region?

Diskutieren wir. Ermöglichen wir allen ihre Meinung zu äußern: anonym und ohne Angst um ihren Arbeitsplatz, Credit Points, das eigene Institut. Damit unsere Lüneburger Universität eine Zukunft hat.
„Wenn die Studierenden Internet nutzen, in seinen verschiedenen Formen, dann ist es Teil der universitären Realität“ 
Das erkannte Sascha Spoun auf dem tazLAB am 24.4.2010 in Berlin.

Willkommen in der universitären Realität, Herr Präsident. Einer unbequemen Realität...