Donnerstag, 17. Februar 2011

Spoun ein Despot?

"Vom Präsidenten zum Despoten" schreiben die Kollegen von der Leuphanancial Times und beschäftigen sich in einem lesenswerten Artikel mit der geplanten Wiederwahl von Sascha Spoun.

Ein Appetitanreger:
Im nächsten Jahr läuft die Amtszeit von unserem Herrn Spoun aus. Nun muss sich die Hochschulleitung entscheiden, Demokratie oder Stabilität, soweit so ägyptisch. Man könnte entweder eine Findungskommission einrichten, welche einen neuen Präsidenten sucht und ihn in einer Wahl gegen den amtierenden antreten lässt, oder diesen Schritt übergehen und Spoun für weitere acht Jahre einsetzen.

Nun kommt es auf die Gremien der Universität an.
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LeuphanaWatch fragt: Ägyptische Stabilität an der Leuphana Universität Lüneburg - ist das nicht ein gewagter Vergleich?

5 Kommentare:

  1. Das ist einfach falsch. In Ägypten hat Mubarak keine Wahl verloren, sondern wurde nach 30Jahren undemokratischer Herrschaft durch Proteste entmachtet. Eine geplante, gesetzmäßige und regelmäßig durchgeführte Wahl im Senat für den Präsidenten ist etwas anderes.

    Irgendwie ist das nur für den Autoren des Artikels einfach nur peinlich..(sofern die angepeilte Leserschaft der Leuphanancial Times nicht eh alle schon wissen, dass sie Spoun scheiße finden und die Argumente sowieso egal sind, dann kann man natürlich Leuphana und Ägypten vergleichen. Dann kann man auch Streuselkuchen und Leuphana vergleichen um zu sagen, dass Spun irgendwie doof ist.

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  2. Der Vergleich mit Ägypten hinkt tatsächlich. In Leuphana geht es doch eher darum, dass eine Findungskommission erst gar nicht eingerichtet werden soll. Damit es auch überhaupt keine Wahl geben wird. Vielmehr der Vertrag von Sascha Spoun automatisch verlängert wird. Befristete Verträge oder leistungsbezogene Vergütung scheinen in einer unternehmerischen Hochschule nur für den Mittelbau zu gelten.

    Warum trifft sich der Senat den erst wieder im April? Obwohl jetzt der richtige Zeitpunkt wäre um eine Findungskommission zu installieren!

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  3. Der Vergleich stimmt, in Ägypten haben die Menschen freie und demokratische Wahlen versucht zu erkämpfen, die nicht selbstverständlich wahren. Die Wahl ist an der Leuphana auch nicht selbstverständlich und erst recht nicht wirklich demokratisch. Schließlich baut die gesamte Unihierarchie auf ein ständisches System auf. Die Frage die im Ausland über die ägyptische Revolution geführt wurde war, ob diese Wahlen den "Frieden" in der Region gefährden. Es ging also um Stabilität und Kontinuität. Die Situation an der Uni ist die gleich: Spoun ist nicht die beste Wahl, aber wenigstens sind wir auf klarem Kurs. Und führt eine Neubenennung nicht im schlimmsten Fall zu noch mehr Reformen und Unruhe.

    Also wollen wir einen mittelmäßigen Präsi behalten, nur der Ruhe wegen, oder wollen wir die Chance auf einen besseren Wahrnehmen. Wenn Spoun tatsächlich so gut ist, wie hier einige meinen, dann muss er auch keine Angst vor einer Wahl haben.

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  4. @leuphanancialtimes: Ihr seid krank!! Euch fehlt jeder Sinn für die Realität. Als nächstes kommt ein Vergleich mit Hitler...

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  5. Also liebe LeuphanancialTimes, ich kenne das Land am Nil soweit ich das einschätzen kann ganz gut und habe dort mittlerweile eine ganze Menge Lebenszeit verbracht. Euren Vergleich kann ich nicht teilen. Ich kann die Intention eurer Aussage nachvollziehen und ich stimme auch zu, dass hier viele lieber auf Stabilität mit Spoun setzen werden, als sich dem Neuen, Unbekannten zu stellen. Wahlen sind riskant, denn dann könnten plötzlich andere Kandidat_innen auftauchen. Vielleicht sind die sogar besser und in einem fairen Wettbewerb würde der jetzige Präsident den Kürzeren ziehen. Wer weiß das schon? Ich bin auch dafür, eine neue Ausschreibung zu machen und Bewerber_innen zu suchen. Wer als Präsident gut ist, braucht den Wettbewerb nicht zu fürchten. Ihr habt das schon gut ausgedrückt.

    ABER:
    Ägyptische Stabilität ist/war etwas anderes. Sie beruht darauf, dass die Menschen dumm gehalten werden, in dem ihnen eine gute Bildung vorenthalten wird. Sie beruht(e) auf einem Polizeistaat, Folter, Gefängnis ohne Anklage. Dazu kam/kommt Vetternwirtschaft und Korruption, die Mubarak-Familie hat sich die Taschen vollgestopft. Diese Stabilität ist nicht mit den hiesigen Verhältnissen zu vergleichen!

    Ich glaube, ihr wollt in Punkto Präsidentenwahl und Findungskommission grundsätzlich auf etwas hinaus, was ich teile. Der Vergleich ist so aber für meinen Geschmack nicht sachdienlich und tut dem Herrn Spoun unrecht. In der Sache streite ich mich oft mit ihm und seinem Vize Keller, aber den Vergleich halte ich für einen Griff ins Klo.

    Nichts für ungut. Für eine Auseinandersetzung mit der Lage in Ägypten kann ich euch nur das www.Aegyptenreiseforum.de ans Herz legen. Dort wird die politische Situation einschließlich Menschenrechte usw. intensiv begleitet (Rubrik: Ägypten gestern & heute - Themen: Folgen die Ägypter dem tunesischen Beispiel" und "Die 4. Zwischenzeit - nach Mubarak").


    PS @ Anonymus: Ich glaube nicht, dass als nächstes Hitler kommt. Ein Nazivergleich ist dann doch nochmal ein anderes Kaliber, gerade vor dem Hintergrund hier.

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