Dienstag, 2. August 2011

Holm Keller und der Fall Susanne Falk

Die Webseite der Leuphana Universität Lüneburg zur Parkraumoptimierung wird von einer Person mit dem Namen "Falk" betreut. (1) Da uns der Name unbekannt war, befragten wir das interne Telefonverzeichnis; mit überraschendem Ergebnis: Eine Person mit dem Namen "Falk" ist der Universität unbekannt, besitzt zumindest weder eine eMailadresse noch einen Telefonanschluss. (2) Wie kann es sein, dass jemand unsere Webseiten bearbeitet, der gar nicht an der Universität vorkommt?

Ein einfacher Trick führte zu einer schnellen Klärung: Ein Klick auf den Autoren der Webseite offenbart dessen eMailadresse zur Kontaktaufnahme. Im Fall Falk mit überraschendem Ergebnis:
Susanne_Falk@holmkeller.com Was bitteschön hat das zu bedeuten?

Die Domain holmkeller.com ist derzeit inhaltleer und zeigt eine weiße Seite mit dem Domainnamen an. Registriert ist sie von
Susanne Falk Eventmanagement
Franz Schubert Str 8
Poechlarn, 3380
AT (3)
Das passt zum Namen aus der eMailadresse. Glücklicherweise hat das Unternehmen eine eigene Webseite, die sehr aufschlussreich ist. Dort ist unter Referenzen nachzulesen:
worked for...
(...)
McKinsey & Company, GEO
Universität St.Gallen, Schweiz
Studio Daniel Libeskind, NewYork USA
Leuphana Universität, Lüneburg Germany
proportion GmbH, Berlin - Wörlitz
Byrd Hoffman Water Mill Foundation, NY USA
(...)
(4)
Das zieht einem doch die Schuhe aus! Bei McKinsey hat Keller gearbeitet. (5) An der Universität St. Gallen ist Keller Lehrbeauftragter. (5) Das Studio Daniel Libeskind arbeitet an Kellers Audimax und mit der proportion GmbH. An der Leuphana Universität Lüneburg ist Keller Vizepräsident. Die proportion GmbH gehört Holm Keller. In der Water Mill Foundation sitzt Keller im board of directors. (6)

Diese Frau ist überall da, wo unser Herr Vizepräsident Holm Keller ist! Facebook verrät (7), woran das liegen könnte: Sie hat wie unser Vizepräsident (5) an der Uni Wien Theaterwissenschaften studiert. Vielleicht kennt man sich aus gemeinsamen Studententagen?

Zurück zu holmkeller.com. Wer in der Leuphana Universität Lüneburg dienstlich eine eMail an holm.keller@leuphana.de schreibt, bekommt ab und an eine Antwort von holm_keller@holmkeller.com. (8) Die Domain holmkeller.com gehört also zweifelsfrei unserem Vizepräsidenten. Handelt es sich dabei etwa um die Domain der Holm Keller GmbH? Der Verdacht liegt nahe. Dann würden Keller und Susanne Falk auch noch in diesem Unternehmen gemeinsam tätig sein. Das führt zu brisanten Fragen:

Darf der Vizepräsident einer Universität in öffentlicher Funktion mit einer Person am Projekt Audimax zusammenarbeiten, mit der er auch privat vielfältige und offenbar enge (wirtschaftliche) Verknüpfungen unterhält? Hat die Leuphana Universität Lüneburg den Auftrag zur Gestaltung der universitären Webseiten zur Campusentwicklung vielleicht sogar an die Holm Keller GmbH vergeben?

Erschreckend, dass sich solche Fragen überhaupt stellen.

Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/campusentwicklung/verkehr/parkraum.html
(2) http://telefonbuch.uni-lueneburg.de
(3) http://www.whois.net/whois/holmkeller.com
(4) http://drupal.sfea.at/node/2
(5) http://www.leuphana.de/holm-keller.html
(6) http://watermillcenter.org/about/board
(7) http://www.facebook.com/profile.php?id=1403002418&sk=info
(8) LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.

11 Kommentare:

  1. Schon wieder so ein Nicht-Thema..mir ist das Schnurz wer die Uni-Seite betreut solange das rechtmäßig ist. Dieses ganze Holm-Bashing ist langsam echt öde..

    Mich nervt das Uni Marketing Gesummse viel mehr, weil da ohne Ende Geld und Aumerksamkeit reingeht und nichts für Verwaltungsverbesserung, Forschungsförderung und Qualitätssteigerung der Lehre getan wird. Das kann man Keller vorwerfen.

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  2. "Darf der Vizepräsident einer Universität in öffentlicher Funktion mit einer Person am Projekt Audimax zusammenarbeiten, mit der er auch privat vielfältige und offenbar enge (wirtschaftliche) Verknüpfungen unterhält?"

    Eigentlich nicht. Im fernen Hessen hat man in einem anderen Fall überraschenderweise sogar einmal Konsequenzen gezogen (http://www.sueddeutsche.de/karriere/european-business-school-verdacht-auf-untreue-hochschulpraesident-jahns-festgenommen-1.1081260).
    Wenn der Holm wirklich soviele Leichen im Keller hat, wie stets und ständig auf diesen Seiten und in der ASTA-Postille behauptet, nachgewiesen und widergekäut, dann hätten die studentischen Senatoren statt an die Tür des Verwaltungsrichters an jene des Staatsanwalts klopfen sollen.

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  3. "..mir ist das Schnurz wer die Uni-Seite betreut solange das rechtmäßig ist. Dieses ganze Holm-Bashing ist langsam echt öde..

    Mich nervt das Uni Marketing Gesummse viel mehr, weil da ohne Ende Geld und Aumerksamkeit reingeht und nichts für Verwaltungsverbesserung, Forschungsförderung und Qualitätssteigerung der Lehre getan wird. Das kann man Keller vorwerfen."

    Achtung Kausalität. Das eine bedingt das andere. Für Forschung, Lehre und Qualität bleibt leider nichts übrig.

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  4. Was für ein Blödsinn!
    Für Forschung, Lehre und Verwaltung bleibt nichts übrig? Da verkennt jemand die Realitäten... Forschung, Lehre und Verwaltung nehmen doch 95% des Uni-Haushalts in Anspruch. Und es wird ja nicht wirklich Dein Vorschlag sein, die Uni-Webseite abzuschalten und stattdessen mit dem Geld ein paar Lehrbeauftragte mehr einzukaufen? Das läuft ja auf dieses dämliche Totschlagargument hinaus, dass die Uni eigentlich nichts machen darf (Sommerfeste, Dies Academicus, Lehrpreise, Renovierung von Gebäuden, Programme für ausländische Studis etc.), sondern nur immer mehr Lehrbeauftrage einstellen soll, weil ja nur das wirklich die Qualität der Uni erhöht. Oder mehr Forschungsassistenten (z.B. gescheiterte AStA-Sprecher, die dann an der Uni bleiben dürfen, weil sie Professor X beim Ausfüllen von Forschungsanträgen helfen können.)
    Also: Bitte nicht lapidar daherreden, sondern sich mal die Zahlen anschauen.
    Und: wie die meisten von uns wissen: Marketing kann sehr sinnvoll sein. Wie sonst sollen potenzielle Studis auf die Leuphana Uni aufmerksam werden?

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  5. Marketing hat doch hiermit gar nix zu tun. Arbeitet Frau Falk jetzt für Holm Keller oder nicht? Es kann doch nicht sein, dass die gleichen Leute überall zusammenarbeiten. Das stinkt doch zum Himmel! Liebe Pressefreunde, nix wie ran.

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  6. @ Anonym um 20:10 Uhr

    Darf man zum gegebenen Zeitpunkt die Zahlen auch einmal sehen? Anscheinend verfügst du über exklusives Wissen, wie sich der Haushalt der Universität aufteilt? Ich weiß es nicht.

    Das System der Gewährung von Gefälligkeiten scheint dagegen, wie das Beispiel ehemaliger ASTA-Sprecher zeigt, an der Leuphana im universellen Maße zu funktionieren. Aber wie sagt man hier so schön? Wie der Herr, so's Gescherr.

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  7. Ähm, welche ehemaligen AStA-Sprecher sollen denn per Gefälligkeit irgendwo untergekommen sein? Das würde mich ehrlich interessieren.

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  8. Wie korrupt geht es denn noch?

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  9. Ach, was heißt korrupt? Denkt doch mal an das wirklich Große in der Welt: Sieht man sich das fantastische Opernhaus von Palmero an, dann gab es da ja auch immer diese Fragen, wer das wohl wie finanziert. Was für eine Kleingeistigkeit, als ob Bürger mit altmodischen Moral- und Rechtsvorstellungen so ein Projekt in der Provinz unterhalten könnten. Wer Großes schaffen will, muss groß handeln, in jeder Hinsicht. Ohne Omerta geht da gar nichts. "Korruption"... wie spießig!

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  10. Genau, nur das Ergebnis zählt. Sonst nichts. Wie oder was oder wer da sonst auf der Strecke bleibt... Genau, so wie im Wirtschaften, Hauptsache am Ende werden Gewinne erzielt. Sonst nichts. Wie oder was oder wer da sonst auf der Strecke bleibt... Moral, Ethik, Verantwortung? Egal. Das Ergebnis zählt. Punkt.

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  11. Am 2.8.11 freut sich "anonym", dass "Im fernen Hessen hat man in einem anderen Fall überraschenderweise sogar einmal Konsequenzen gezogen (http://www.sueddeutsche.de/karriere/european-business-school-verdacht-auf-untreue-hochschulpraesident-jahns-festgenommen-1.1081260)." Jahn wurde schnell wieder frei gelassen.
    Nun geht es weiter:
    "Strafanzeige gegen EBS-Führungsriege erstattet - Mutmaßliche Urheber der Intrige?
    17.09.2011 - WIESBADEN" http://www.wiesbadener-kurier.de/region/wiesbaden/meldungen/11172712.htm" Das könnte doch ein Vorbild für Lüneburg werden, in beiden Aktionen!!!

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