Freitag, 16. März 2012

Kein Hauch von 68: Übernahme der Hochschulen (1/3)

Der Präsident einer Hochschule freut sich über bundesweite Publicity, aber beim Blick in die aktuelle Ausgabe des Magazins "Kultur & Gespenster" [1] dürfte Sascha Spoun das Blut in den Adern gefrieren. Unter dem Titel "Kein Hauch von 68" [2] rechnen zwei Lüneburger Senatoren mit dem deutschen Hochschulwesen ab. Ihr Beispiel: die Leuphana Universität Lüneburg. Prof. Dr. Pierangelo Maset und die studentische Senatorin Daniela Steinert unternehmen einen "zweistimmigen Versuch zur unlustigen / irrsinnigen / wahnwitzigen Lage an den deutschen Hochschulen" [2]. Mit provokanten Thesen fassen sie durchaus pointiert, aber trefflich ihre Sicht der Dinge zusammen. LeuphanaWatch berichtet in einer kurzen Reihe über den lesenswerten Essay und versucht durch Schlaglichter auf einzelne Passagen eine inhaltliche Annäherung an den Kern des umfangreichen Gesamttextes.

Übernahme der Hochschulen

Zunächst widmen sich die Verfasser der allgemeinen Entwicklung des Hochschulsystems, welches sich nach ihrer Ansicht von der Öffentlichkeit kaum registriert dramatisch verändert.
"Weitgehend unbemerkt von einer größeren Öffentlichkeit oder lediglich Achselzuckend kommentiert, hat sich in den letzten Jahrzehnten ein einschneidender Wandel in unseren Bildungsinstitutionen vollzogen, ein Wandel, der für die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung heftige Auswirkungen haben wird. Die Reformen, die im Zeichen des sogenannten Bologna-Prozesses gegenwärtig eine Überbietung aller Bürokratie-Albträume realisiert haben, verbanden konsequent das bürokratische italienische Hochschulsystem mit dem kontrollintensiven angelsächsischen. (...) Dabei hat die EU sich niemals auf ein gemeinsames - inhaltliches - Verständnis von >>Bildung<<, >>Wissenschaft<< oder etwa >>Qualität<< geeinigt. Vielmehr ist sie eben auch hier nur eines: eine Wirtschaftsgemeinschaft, die Strukturen Output-orientiert gestaltet und umformt." [3]
Derartige Veränderungen fassen Maset und Steinert unter dem Schlagwort der "unternehmerischen Hochschule" zusammen. Diese verdrängt Mitbestimmung sowie die Freiheit von Forschung und Lehre zunehmend durch Bürokratie und Verwertungslogik. Im Alltag ist der Wandel deutlich spür- und sichtbar:
"Im Zentrum der >>unternehmerischen Hochschule<< stehen nicht mehr vorrangig Erkenntnis und Wahrheitssuche, sondern zunehmend die Einwerbung von Mitteln und der Vertrieb der Marke sowie das gehetzte Ringen um mediale Aufmerksamkeit. Hart erarbeitete Steuergelder werden an peinliche Marketingabteilungen verteilt, die statt dem Ziel, einer chancengerechten Wissensvermittlung zu dienen, mit hohlen Werbeslogans ein >>Ringen um Talente<< entfesseln." [4]
Eine den Hochschulen bislang fremde Kultur hat Einzug gehalten, die eindeutig durch den Diskurs der BWL geprägt ist. Sie wird zwangsläufig zu einer Zerstörung des Zielbildes der "demokratischen Hochschule" führen.
"Exzellenz-Rhetorik, begleitet von durch BWL-Kennzahlen korrumpierte Forschung und Lehre halten ihren Einzug in die Hochschulen ebenso wie ununterbrochene Preisverleihungen und sinnwidrige Prestigeprojekte: (...) Von der Exzellenzinitiative bis zur Einäscherung eines freiheitlich-demokratischen Bildungswesens ist es jedoch nur noch ein kleiner Schritt. Ein Schritt, der stets begleitet ist von Kosten-Nutzen-Rechnungen, Stärken-Schwächen-Gegenüberstellungen und den viel zitierten >>Qualitätssicherungen<<." [5]
All das geht an den Angehörigen der deutschen Hochschulen nicht spurlos vorbei. Es finden grundsätzliche Neudefinitionen der Aufgaben und des Selbstverständnisses von Wissenschaftlern und Studenten statt. Die Senatoren formulieren so:
"Heute an einer Hochschule zu arbeiten heißt häufig, sich ununterbrochen mit Selbstmanagement zu befassen, gezwungen zu sein, zum Reputationssammler zu verkommen (...)." [6]
"Heute an einer Hochschule zu studieren heißt, im universitären Assessment-Center unentwegt Gesten nachzuahmen, um das Ich-Kapital als einzigartig und optimierungsfähig auszuweisen." [6]
Gerade für die Studenten beschränken sich die Auswirkungen nicht nur auf das Studium selbst, sondern wirken erheblich in das Verständnis des gesamten Lebensabschnitts und die persönliche Entwicklung hinein. Auch die studentische Vertretung wandelt sich grundlegend.
"Die Inflation von projekthaft organisiertem Engagement und der Wille zur >>Partizipation<< erstreckt sich weitestgehend auf nur bedingt selbst organisierte Angebote, die sich zum einen gut im Lebenslauf machen und zum anderen oft in pseudo-kritischer Manier einer fortschrittsgläubigen Selbstbeweihräucherung anheimfallen. Die Studierendenschaft als außerparlamentarische politische Kraft und als national vernetzte Actrice hat sich weitgehend von der Bühne verabschiedet." [7]
LeuphanaWatch findet: Es sind klare Worte, die zwei erfahrene Hochschulpolitiker hier äußern. Und sie sind überfällig. Die Debatte prägten bislang umfangreiche und (selbst)beweihräuchernde Auslassungen der Befürworter der stattfindenden Entwicklung. Dass nun weitere Akteure der Gegenseite ihren Hut mit Wucht in den Ring werfen, macht Mut für die Zukunft. Zumindest verspricht es die Möglichkeit, einem wichtigen Diskurs mehr Leben einzuhauchen. Es gehört in die öffentliche Diskussion, was derzeit an den deutschen Universitäten vonstatten geht. Schließlich betreffen die Veränderungen vordergründig nur die Hochschullandschaft, wirken sich tatsächlich aber in erheblichem Maße auf die Gesellschaft als Ganzes aus. Sie muss die demokratische Kontrolle über die Zielsetzungen im Hochschulwesen wiedererlangen - eine Bestandsaufnahme samt Diskussion sind erste Schritte auf diesem Weg. Der Essay aus Lüneburger Feder kann dazu beitragen und sollte weite Beachtung finden.

LeuphanaWatch-Leseempfehlung
Pierangelo Maset / Daniela Steinert: Kein Hauch von 68, in: Kultur & Gespenster, Ausgabe 13 "stabile Seitenlage", Winter 2012, S. 65 - 83 (erhältlich z.B. am Bahnhofskiosk, bei Unibuch oder per online-Bestellung)

Im zweiten Teil dieser Reihe geht es in der nächsten Woche um die Leuphana Universität Lüneburg als das "Viagra der Exzellenzinitiative" [8].

LeuphanaWatch dankt für den Themenhinweis.
[1] http://www.kulturgespenster.de
[2] Pierangelo Maset / Daniela Steinert: Kein Hauch von 68, in: Kultur & Gespenster, Ausgabe 13 "stabile Seitenlage", Winter 2012, S. 65 - 83
[3] Seite 67 f.
[4] Seite 71
[5] Seite 68
[6] Seite 66
[7] Seite 66 f.
[8] Seite 73

32 Kommentare:

  1. Die Steinert hat so einen Schaden!

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    1. Es tut mir leid, aber dein Kommentar disqualifiziert sich von selbst. Deshalb werde ich dazu nicht mehr sagen.

      Ich konnte den Text schon in Gänze lesen und finde ihn ausgesprochen gelungen. Es ist deutlich zu merken, dass er von Kuwis geschrieben wurde, denn manche Formulierungen sind mir im ersten Moment fremd und ich kann sie nicht auf Anhieb erschließen. So hat jede Disziplin ihre eigene Sprache. Trotzdem kann ich in weiten Teilen vollkommen zustimmen zu dem, was dort kritisiert wird. Die Analyse der aktuellen Situation an den Unis halte ich für zugespitzt, aber sie trifft genau den Kern des Problems. Natürlich ist es an der einen Uni schlimmer und an einer anderen weniger, in manchen Fachbereichen mehr oder weniger usw. Aber die Grundtendenz der Entwicklung halte ich für gut erfasst. Bei all dem lasse ich mal die Situation in Lüneburg völlig außen vor, sondern spreche nur von meinen Erfahrungen mit anderen Unis.

      Besonders eindrücklich finde ich die Schilderung der unglaublichen Reglementierung und Bürokratisierung. Die Unis wollen die zukünftigen EntscheidungsträgerInnen der Gesellschaft bilden und zwängen sie in ihrem Studium in ein enges Korsett von Regeln. Ich denke dabei an mangelnde Wahlfreiheiten, krasse Prüfungsanmeldefristen, das grundsätzliche Misstrauen, dass Studis selbst die richtigen Entscheidungen treffen und Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen können. Wann soll ein(e) Studi denn lernen, verantwortlich Entscheidungen zu treffen, wenn nicht im Studium. Zugespitzt formuliert könnte man sagen: Die Unis schreiben jetzt alles vor, damit dann in Zukunft die Studis die richtigen Entscheidungen eigenverantwortlich treffen können. Oder noch zugespitzter: Ich raube dir jetzt die Freiheit, damit Du später damit umzugehen weißt. Da ist doch was faul bei diesem Ansatz.

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    2. Klar kennst du als Autor des WB und ASTA Hintergrund Aktivist den gesamten Artikel deiner ehemaligen Listen Kollegin. Schreib mal lieber was zu den Gerüchten, dass die Gute Frau S ihr Mandat im Senat nicht wahrnehmen will.

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    3. Selten so gelacht. Und im Übrigen: Frag "die Gute Frau S" doch einfach zum Senatsmandat. Warum Gerüchte verbreiten?

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    4. "Die Gute Frau S" hätte ja noch 9 andere Personen hinter sich in ihrer Senatsliste. Und wenn man sich etwas informiert, liest die sich recht interessant: Linke Lokalpolitiker, politische Sprecher, einige Altlasten der Hochschulpolitik, aber ebenso auch Aufsteiger und kaum gänzlich unbeschriebene Blätter. Langweilig wird es sicher nicht.

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    5. Ne genau das stimmt. Weil sie wieder gegen alles sein werden und dem Präsidium das Leben schwer machen wollen....haha..

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  2. kann frau mal den essay irgendwo hochladen und hier verlinken?

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    1. Es geht auf jeden über die Fernleihe der Bib.

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  3. Für nur 48 Einwegpfandflaschen bekommst du das Essay und weitere Texte am Bahnhofskiosk.

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  4. ich brauch noch 5 Flaschen, wer hat welche über?

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  5. Und immer wieder das Gleiche.
    Ich gebe zu, dass ich nicht mit allem übereinstimme was Frau Steinert von sich gibt und manches von ihr zu... ich sag' mal "zu pointiert formuliert" finde.

    Bemerkenswert finde ich die Gegenreaktion. Diese beläuft sich so gut wie immer auf "Das ist Doof" und "die sollen mal ihr Studium beenden".

    Ich habe noch NIE eine inhaltliche Entgegnung auf diese Grundsatzkritik gelesen oder gehört. Gerade die auf studentischer Ebene agierenden Gestalten belassen es dabei, Personen statt Inhalte anzugreifen oder sich in "wir sind konstruktiv und reden nicht über so was" zu flüchten.

    Woran liegt's?
    Meine Mutmaßungen wären
    a) Zwar Mitbestimmen wollen aber sich so tief nicht in das Thema reinarbeiten wollen,
    b) die Angst in einer inhaltlichen Diskussion tatsächlich den Kürzeren zu ziehen
    c) die fehlende Fähigkeit, tatsächlich nachzuvollziehen was diese Kritik eigentlich meint. Das mag auch an den verschiedenen "Sprachen" der Disziplinen liegen wie weiter oben angemerkt wurde. Darüber hinaus erkenne ich aber auch keinen Versuch diese Sprache zu verstehen, weshalb ich von einer fehlenden Fähigkeit ausgehe.

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  6. Zahlt das Geld für die Fernleihe der AStA zurück?

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  7. Klar, die Sprecher aus ihrer überzogenen Bezahlung von unserem Geld

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    1. @ Anonym 8:34 AM:
      0. werde konstruktiv!
      1. schnappe Dir noch weitere Personen, welche finden, dass 'unser Geld' falsch verteilt wird.
      2. kandidiere bei den nächsten Wahlen
      3. Ändere den Haushalt, die Satzungen, die Aufgaben.
      4. Finde Leute, welche dann unter den von dir geschaffenen Rahmenbedingungen die Aufgaben machen.


      oder
      1. sammle 2.500 Unterschriften gegen Verschwendung von Geldern.
      2. Übergebe diese Unterschriften dem StuPa und lade die Presse dazu ein.

      oder
      1. gründe eine Facebook-Gruppe und bitte um Mitgliedschaften.
      2. Schreibe der Presse, dass 2.000 Studierende aus Lüneburg gegen die übersogenen Bezahlungen sind.

      oder

      1. nimm von Deinem Antragsrecht im StuPa gebrauch und stelle den Antrag, die Satzungen, Ordnungen und Haushaltspläne zu ändern.


      denn hier Anonym zu meckern nützt gar nichts. Wie der Bundespräsident sagt: Du lebst in einem Land, wo Freiheit möglich ist. Dann trage auch die damit verbundene Verantwortung.

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  8. Da merkt man mal wieder wenn die Frau Steinert nicht mit an der Universität ist um sich hier aktiv am Dialog durch persönliche Präsenz zu beteiligen, gleich so ein Schrott herauskommt.

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    1. Ich pack mich an den Kopf. Wie können Studierende den Unterschied zwischen einem Aufsatz und einer mündlichen Debatte nicht verstehen? Eine Diskussion ersetzt doch nicht, dass man auch mal Diskussionsbeiträge schreiben kann und muss. Wer Beiträge verfasst, muss sich doch deshalb nicht aus der Debatte verabschieden. Das Eine ergänzt das Andere.

      Wenn ich mir die persönlichen Pöbeleien hier anschaue, dann würde ich mir etwas mehr schriftliche Argumentation von der Gegenseite wünschen. Denn Argumente und inhaltliche Schilderungen habe ich bislang nicht gelesen - nur persönliche Beleidigungen und Attacken gegen Daniela. Das ist eine ganz schwache Vorstellung und legt den Schluss nahe, dass inhaltlich den Steinertschen Äußerungen nichts entgegen gesetzt werden kann. Oder irre ich?

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    2. Was soll man inhaltlich argumentieren, wenn Steinert/Maset einer Vergangenheit der Verwahrlosung deutscher Hochschulen nachweinen, jedoch mit keinem Wort ein Zukunftsszenario zeigen können. Und bei aller berechtigter Skepsis am Leuphana-Modell, die durch Steinert/Maset sowie vom WB geäusserte Kritik ist an vielen Stellen auch nur "Pöbelei" und keine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen.
      Steinert/Maset werfen der Leuphana den Vertrieb der Marke sowie das gehetzte Ringen um mediale Aufmerksamkeit vor, betreiben aber im Grunde selbst nichts anderes. Die Auseinandersetzung mit einem eigentlich beängstigenden gesellschaftlichen Phänomen artet dadurch in nichts anderes als in eine persönliche Aufarbeitung erlittener Kränkungen aus.

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    3. Bewirbt sich die Steinert gerade auf einen Präsidenten-Posten einer deutschen Universität? Oder ist sie als Wissenschaftsministerin im Gespräch? Warum soll sie auch gleich Zukunftsszenarien entwerfen? Insbesondere, wenn sie offensichtlich sind. Um Banken zu retten ist Geld da, ebenso um Deutschland am Hindukusch zu verteidigen. Doch für unsere Universitäten hat dieser Staat kein Geld? Die Freiheit zu wählen ist gut. Doch diese Freiheiten sind vor allem für Unternehmer. Doch die Organisation, das Unternehmen ist eine demokratiefreien Zone. Hierzu machen wir jetzt auch die Universitäten. Jedoch befreien wir das Präsidium von den unternehmerischen Risiken.

      Wieso darf man nicht ein beängstigendes gesellschaftliches Phänomen ansprechen, nur weil man auch persönlich davon betroffen ist? Sind all die Menschen, welche sich weltweit für freie Wahlen einsetzten nicht auch häufig selbst davon betroffen? Die Kombination von intrinsischer und extrinsischer Motivation führt häufig zu Höchstleistungen - im Sport, in der Wissenschaft und auch in der Politik.

      Für Dich waren die Reden und Schriften von Personen wie Martin Luther King oder Malcom X sicherlich auch nur die Aufarbeitung von persönlichen Kränkungen?

      Weißt Du denn, dass dass Pärchen Steinert/Maset gekränkt wurde? Falls ja, erzähle mehr!

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    4. so gut ich eine kritische auseinandersetzung mit der uni und auch deutliche worte wie die von steinert/maset finde - sie mit martin luther king und malcom x in eine reihe zu stellen ist dann doch noch etwaaaas verfrüht...

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    5. Bei dem Hass, welcher hier auf dem Campus vorhanden ist, wird schon noch einer zur Waffe greifen. "Nestbeschmutzer" wurden noch nie alt.

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    6. Also bitte, wir wollen auch nicht übertreiben. Körperliche Gewalt ist dann doch eine ganz(!) andere Ebene.

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    7. Stimmt, Nestbeschutzer wurden noch nie alt. Siehe Drittes Reich...

      Aber die hätten ja auch einfach in ein anders Land gehen können, wenn ihnen am System was nicht passt. Schließlich weiß man ja, worauf man sich einlässt.

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    8. In welches denn? Du gibst wohl den Opfern des Drittes Reiches die Schuld für die an ihnen begangenen Verbrechen!

      Willst Du damit sagen, dass alle Menschen ab 2007 halt nicht studieren sollen, wenn ihnen das Bachelor/Master-System nicht passt?

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    9. @ 04:18
      Der Eintrag von 04:02 war sarkastisch gemeint und als Antowrt zu 3:10 gedacht. Das Wort "Nestbeschmutzer" geht einfach mal garnicht!!

      Allerdings wurden in diesem Blog wirklich schon öfters das Argument geäußert: Wenn dir das Präsidium/Leuphana-System nicht passt, dann studier doch einfach wo anders/garnicht.

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    10. Darf man Menschen, welche sich für ein anderes Hochschulsystem einsetzten, mit Menschen vergleichen, welche bekannte historische Personen in der Bürgerrechtsbewegung sind? Was ihre Verdienste angeht natürlich noch nicht. Doch wie die Gegner mit ihnen umgehen. Hier könnten gewisse parallelen jetzt schon gezogen werden. Zuerst wurden die Worte einfach ignoriert. Als dann auch von Personen wie Frau Steinert die Medien gesucht wurden konnte sie nicht mehr ignoriert werden. Jetzt wird sie lächerlich gemacht. Sie wird hier persönlich angegriffen. Wo werden ihre Argumente widerlegt? Genau diese Mechanismen gab es auch bei historischen Personen der Bürgerrechtsbewegung. In diesem Punkt dürfen sie schon heute verglichen werden.

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    11. Da Steinert/Maset bei weitem nicht die existenzielle Not leiden müssen wie die >>historischen Personen<< in der der Bürgerrechtsbewegungen, verbietet sich ein solcher Vergleich von selbst. Sowas ist kurz vor lächerlich.
      Der Inhalt und die Argumentation sind seit langem bekannt und nicht neu [siehe Knobloch, Lohmann, WR und andere]. Und da es im Universitätsbereich getreu dem Motto >>schlimmer gehts immer<< weitaus schlimmere Beispiel als Lüneburg gibt [TUM, Marburg], kann vermutet werden, dass der Antrieb von Steinert/Maset ein persönlicher, aber nicht die Verbesserung des Hochschulssystems ist. Das Argument >>früher war alles besser<< kann es nun auch nicht sein.

      PS: Leider scheint dem WB die interessante Veröffentlichung zum Thema von Jamme/Schröder aus dem letzten Jahr durchgerutscht zu sein. Oder hat sie, weil dort ein Essay von Spoun abgedruckt war, nicht in den Duktus des WB gepasst?

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    12. Mich würden ein paar Stichwörter zur TUM und Uni Marburg interessieren. TUM ist klar, voll auf Excellenzkurs, aber was läuft schief in marburg?
      (Ich bin allerdings immer noch der meinung, das Leuphana DAS Mustermodell für die CHE-konforme Neugestaltung der Hochschullandschaft ist...)

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    13. Marburg! Klinikum! Na, machts klick?

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    14. Rhön-Klinkum AG: ja die Privatisierung des Gesundheitssystems führt zu mehr Effizienz. Jetzt stellt sich heraus, dass 500 Personen überflüssig sind. Wie stark hätten die Beiträge gesenkt werden können, falls diese überflüssigen Personen schon früher freigesetzt worden wären?

      Spielen die TUM und die Leuphana nicht einfach in zwei verschiedenen Ligen? Ja, die TUM ist, wie Caspar schon schreibt, voll auf Excellenzkurs und sichert sich Subventionen der Bundesregierung. Doch die Leuphana zeigt, dass auch kleine und finanzschwache Universitäten international sichtbare Forschungsschwerpunkte hervorbringen können. Durch ein klares Profil es zu starken Steigerungen der Drittmittel kommen kann. Hier ist es bedauerlich, falls Einzelne aus persönlichen Gründen schreiben >>früher war alles besser<<! In der Zukunft wird alles besser. Insbesondere an der Leuphana.

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    15. Richtig, es muss besser werden. Denn schlimmer geht wohl nicht. Ein offener Ausverkauf an marktökonomisches Denken macht doch alles zur Farce, was noch außerhalb des Nutzenprinzips zu existieren versucht. Ekelhaft!
      Steinert/Maset behaupten nicht, früher sei alles besser gewesen, sie machen vielmehr deutlich, dass Kriterien wie Drittmittelförderung, Subventionen für Wirtschaftsförderung etc. aus einer wissenschaftlichen Einrichtung eine zunehmend nutzenkalkulierende Unternehmung machen, die ihre eigenen Prämissen nicht mehr zu kritisieren wagt.

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    16. schlimmer geht immer!

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  9. guter blogg-beitrag, danke dafür... das gefühl, dass es so ist - dass die uni eine "unternehmerische hochschule" ist, das hatte man schon lange, insbesondere, wenn man den Wechsel mitbekommen hat...

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