Der arbeiterkind.de e.V. ist ein deutschlandweites Netzwerk mit dem Ziel, talentierten, aber sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern auf dem Weg ins Studium zu unterstützen.Die Gruppe trifft sich jeden 1. Mittwoch eines Monats ab 18h im Mälzer. Für mehr Informationen sind Kontakte angegeben:
http://www.facebook.com/home.php?sk=group_176329572412953
http://www.arbeiterkind.de/
J.S.Ebert@leuphana.de
LeuphanaWatch findet die Idee gut und wünscht der Gruppe viel Erfolg.
(1) eMail über mystudy, 30. Mai
Wie wird den heute ein Arbeiter definiert? Arbeiter im Gegensatz zum Angestellten und Beamten? Arbeiter als Mitglied einer Schicht oder eines Milieu? Ist der Taxi fahrende Geograph oder Architekt jetz Arbeiter? Zählt ein Facharbeiter, welcher Maschienen vom Wert über 1 Million Euro steuert, auch noch dazu? Geht es Bildung oder Einkommen? Und der Ich-AG Betreiber, welcher eigenständig in einem großen Suppermarkt Regale einräumt, ist der Kapitalist?
AntwortenLöschenDer Begriff Arbeiterkind ist nach meiner Ansicht historisch überholt!
Der Begriff vielleicht, die Realität für viele Menschen nicht.
AntwortenLöschenDie Initiative ArbeiterKind.de adressiert SchülerInnen und Studierende nicht-akademischer Herkunft, alternativ auch „Erstakademiker“ genannt. Sie ermutigt Schülerinnen und Schüler nicht-akademischer Herkunft zur Aufnahme eines Studiums und unterstützt sie in einem Mentorenprogramm (z.B. durch offene Sprechstunden, Informationsangebote usw.) auf ihrem Weg zum Studienabschluss. Unsere Veranstaltungen werden für vollzählige Jahrgangsstufen, Klassen oder Kurse durchgeführt, so dass alle SchülerInnen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, davon profitieren können.
AntwortenLöschenDer Titel ist zugegebenermaßen etwas irreführend: Es zählt weder der Beruf der Eltern in Abgrenzung zu anderen Berufsgruppen noch geht es um die ideologische Unterscheidung von Arbeitern und Kapitalisten. Im Fokus steht die akademische oder nicht-akademische Vorbildung der Eltern. Ob der im ersten Kommentar angeführte „Taxi fahrende Geograph oder Architekt“ oder „ein Facharbeiter, welcher Maschienen [sic!] vom Wert über 1 Million Euro steuert“ statusmäßig als Arbeiter gilt, ist nicht relevant. Relevant ist, ob er studiert hat oder nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, ob ein Kind studieren wird, wird nach wie vor nicht unerheblich durch den Bildungsstand der Eltern beeinflusst: Laut der aktuellen Sozialstudie des Deutschen Studentenwerks nehmen von 100 Kindern aus akademisch vorgebildeten Familien 83 ein Hochschulstudium auf. Dagegen studieren von 100 Kindern nicht-akademischer Herkunft lediglich 23, obwohl aber doppelt so viele die Hochschulreife erreichen und ein Studium beginnen könnten. Die Initiative ArbeiterKind.de setzt an dem Problem an, dass in Familien nicht-akademischer Prägung häufig ein Informationsdefizit über Fragen des Studiums besteht. (Welche Studiengänge gibt es in Deutschland? Wie kann man ein Studium finanzieren? Wo kann ich mich über Berufsmöglichkeiten nach dem Studium informieren? usw.).
Die seit Mai 2008 bestehende Initiative zielt darauf ab, dieses Informationsdefizit zu beheben und zur Aufnahme eines Hochschulstudiums zu ermutigen. Auf ArbeiterKind.de können sich die Schülerinnen und Schüler über die Vorteile eines Studiums und die Berufsperspektiven für Akademiker informieren. Außerdem werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich ein Studium finanzieren lässt.
Um die SchülerInnen auch nach Ihrer Entscheidung für ein Studium als Studierende zu unterstützen, bietet die ArbeiterKind.de zudem Informationen darüber, wie man wissenschaftlich arbeitet, im Ausland studieren kann, sich um Praktika bewirbt usw. Über das Internetportal hinaus baut die Initiative ArbeiterKind.de ein bundesweites Netzwerk von MentorInnen auf, die SchülerInnen und Studierende als Ansprechpartner unterstützen.
Innerhalb von eineinhalb Jahren gewann die Initiative bereits über 2.000 ehrenamtliche MentorInnen, die sich in circa 80 lokalen ArbeiterKind.de-Gruppen engagieren. Die MentorInnen besuchen Oberstufen an Gymnasien und Gesamtschulen, Fachober- und Abend- sowie Berufsschulen, um interessierte Jugendliche und junge Erwachsene für ein Studium zu begeistern, zu motivieren und mit Informationen zu unterstützen. In den Informationsveranstaltungen berichten die MentorInnen von ihrer Studienwahl, ihren Studienerfahrungen, informieren über Studienfinanzierungsmöglichkeiten und zeigen weiterführende Informationsquellen und Beratungsmöglichkeiten auf.
Seit Anfang des Jahres existiert auch in Lüneburg eine Lokalgruppe. Um in Zukunft möglichst viele SchülerInnen zum Studium ermutigen und Studierenden als MentorInnen unterstützen und gemeinsam Projekte anschieben zu können, würden wir uns freuen, bei unserem offenen Stammtisch weitere Interessierte begrüßen zu können. Wir treffen uns jeden 1. Mittwoch im Monat um 18.00 Uhr im Mälzer. Bei Fragen oder Interesse schreibt uns gerne eine Mail über lueneburg@arbeiterkind.de. Alternativ findet ihr unsere Gruppe auch bei Facebook.
Viele Grüße
Annika
Informationsdefizit kann man in der heutigen Zeitnicht mehr gelten lassen, Internetzugang hat wohl auch (fast) jeder Nichtakademiker. Es ist eher eine Frage der Motivation sich mit einem möglichen Studium ueberhaupt zu beschäftigen. Oft auch von den nichtakademischen Eltern beeinflusst. Geld verdienen ist Devise, der die hedonistischen jungen Menschen gerne folgen. Mit einer vernuenftigen Ausbildung verdient man ja teils auch mehr als ein Akademiker. Trotzdem gut, dass es "Arbeiterkind" gibt, auch für Akademikerkinder interessant teilweise (die Webpage). Man merkt grade da aber deutlich, dass Arbeitetkinder scheinst wirklich ein massives Informationsdefizit haben - bei all den absoluten "Basics" die dort angesprochen werden.
AntwortenLöschenDer folgende Satz sollte korrgiert werden:
AntwortenLöschen"Der arbeiterkind.de e.V. ist ein deutschlandweites Netzwerk mit dem Ziel, talentierten, aber sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern auf dem Weg ins Studium zu unterstützen."
Arbeiterkinder sind keineswegs sozial benachteiligt, sondern ökonomisch.
Im Übrigen: OECD und UNESCO verwenden zur Messung des ökonomischen Status eine Skala, die sich jeder anschauen kann.
eine Definitionssache...
AntwortenLöschenEmpirische Studien wie z.B. die LEGO-Studie zeigen, das der Zugang zu höherer Bildung (Abitur und damit Hochschule) mit der sozialen Herkunft korreliert, teilweise stärker als mit der intellektuellen Leistung.
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