Samstag, 16. Juli 2011

Spoun Dozent der Herzen

Dr. Sascha Spoun ist Präsident der Leuphana Universität Lüneburg. Gleichzeitig ist er Gastprofessor für Universitätsmanagement an seiner Heimathochschule St. Gallen in der Schweiz (1) und darf sich deshalb Prof. (HSG) nennen.

In St. Gallen bietet Gast-Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun tatsächlich Lehre an:
Frühjahrssemester 2011
Veranst.Titel: Interdisziplinäre Problemlösung
Wochentag: Mittwoch
Von: 18:15 Bis 20:00
Raum: 09-010
Termin(e): 23.02.2011, 02.03.2011, 09.03.2011
(2)
Herbstsemester 2010
Veranst.Titel: Formen und Methoden des Lernens und des wissenschaftlichen Arbeitens
Wochentag: Mittwoch
Von: 10:15 Bis 12:00
Raum: 09-010
Termin(e): 21.09.2010, 28.09.2010, 05.10.2010, 12.10.2010, 19.10.2010, 26.10.2010
(3)
Nach Universitätsmanagement hört sich das alles gar nicht an und wiederholen tut es sich auch. Im Frühjahrssemester 2010 war die Suche nach interdisziplinären Problemlösungen bereits Thema (4), im Herbstsemester 2009 wurden die Formen und Methoden des Lernens schon einmal angeboten (5). Das ältere Lehrangebot ist online nicht abrufbar.

Irgendwie hört sich das nach Leuphana-Semester an. Und tatsächlich: Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun hat an der Uni St. Gallen sogar noch eine Funktion. Er ist im Assessmentjahr (Vorbild des Leuphana-Semesters) verantwortlich für "Handlungskompetenz". (6)

Als Dozent können wir Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun an der Leuphana Universität Lüneburg nicht erleben. Vielleicht ist das gar nicht schlimm.

Im Dozentenranking des Hochschulmagazins "Prisma" der Universität St. Gallen liegt Spoun mit einer Gesamtnote von 2,58 Punkten (Spitzendozent 5,67) auf dem vorletzten Platz. Während sich sein Fairness-Wert mit 3,13 Punkten (Spitzendozent 6,0) noch am ehesten sehen lassen kann, sieht es bei der Einstufung der Lehrveranstaltungen mit nur 2,0 Punkten (Spitzendozent 5,8) mau aus. Einen kleinen Trost gibt es doch: Sascha Spoun wurde nur von 23 Personen bewertet. (7)

LeuphanaWatch findet: Besser in einem wenig aussagekräftigen Ranking Dozent der Herzen, als gar nicht!

(1) https://stud2.unisg.ch/public/info/vprgso11.nsf/0/50C5E4CB7F71148BC12578CE004F76F0?opendocument
(2) https://stud2.unisg.ch/PUBLIC/INFO/vprgso11.nsf/f6b3e9030cf7a264c1256ea90042cc49/11ddb9d79e133577c12578ce004e5646?OpenDocument
(3) https://stud2.unisg.ch/public/info/vprgwi10.nsf/f6b3e9030cf7a264c1256ea90042cc49/4c7bff6d99a95234c125786900334e4d?OpenDocument
(4) https://stud2.unisg.ch/public/info/vprgso10.nsf/f6b3e9030cf7a264c1256ea90042cc49/08b5c4f7843dd844c12577a6001fa4f0?OpenDocument
(5) https://stud2.unisg.ch/public/info/vprgwi09.nsf/f6b3e9030cf7a264c1256ea90042cc49/71b1b128f202a097c12577190050a8c1?OpenDocument
(6) http://www.unisg.ch/Studium/Bachelor/Assessmentjahr.aspx
(7) LeuphanaWatch dankt für den Hinweis. http://www.prisma-hsg.ch/campus/dozentenrating/index/page:2

19 Kommentare:

  1. Matthias F. (der Echte)16. Juli 2011 um 19:07

    Liebe Kommentator_in, ich finde deinen Kommentar ziemlich unter Niveau. Ehrlich gesagt kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum du sowas nötig hast. Herr Spoun würde viel lieber mit Dir über Inhalte diskutieren, als hier permanent auf irgendwelche anonymen Frechheiten zu reagieren.

    Wenn es hier das Ziel von irgend jemandem ist, mit persönlichen Kommentaren zu nerven / und Herrn Spoun zur Weißglut zu treiben, könnt ihr das auch gleich lassen - das ist Lebenszeitverschwendung. Überlegt euch mal, während ihr hier rumnölt, kann Herr Spoun so viele schöne Dinge tun und ihr nicht. :D

    Außerdem wird Herr Spoun sich sowieso nicht aufregen, denn entweder seit ihr arme Würstchen ohne Hobbys, meint es lustig oder habt echt ein persönliches Problem mit Herrn Spoun (wenn es um Inhalte ginge, könntet ihr sie mal nennen). Nur für den Fall das Letzteres zutrifft: Dann kommt ihr in die Kategorie "Viel Feind, viel Ehr."

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  2. Ich hoffe, lieber anonym, dir ist klar wo der Unterschied liegt und warum diese Kommentarimitation unzutreffend ist. Es handelt sich hier gerade nicht um eine private Spitze, sondern um einen Hinweis auf eine Erhebung der Lehrqualität einer Person - außer dem "Dozent der Herzen" am Ende ist das ganze ziemlich unpolemisch und inhaltlich korrekt.

    Wenn du nicht nur rumtrollen willst, sondern tatsächlich denkst dass dir gerade eine wahnsinnig gewitzte Retourkutsche gelungen ist - tja, dann brauche ich nicht weiterschreiben, für solche Defizite braucht es mehr als einen Blogkommentar.

    Naja, draußen scheint die Sonne, Stichwort Lebenszeitverschwendung.

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  3. ich war schonmal da17. Juli 2011 um 02:21

    Ich finde den Beitrag sehr spannend und das aus gleich mehreren Gründen.

    A) Es ist schon krass, dass man offenbar für nur 9 * 105 Min. = 15 Std. und 45 Min. Lehre im Jahr einen Gastprof.-Titel bekommt. Was muss man dafür noch tun?

    B) Das Beispiel zeigt schön, dass Ratings, Evaluationen und Qualitätszirkel nur bedingt aussagekräftig sind. Man sollte ihnen nicht blind vertrauen, ihre Grundlagen prüfen und sich ein eigenes Bild machen.

    C) Es macht nachdenklich, wenn jemand, der so viel über die Qualität der Lehre redet, selbst so schwach bewertet wird. Selbst wenn es nur ein paar Peoplez sind, kann die Veranstaltung nicht so glorreich gewesen sein.

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  4. Auch das ist wohl eine Facette der öffentlich wahrgenommenen Realität. Offensichtlich klaffen Marketingrealität und bewertete Leistung deutlich auseinander. Die „Kundenzufriedenheit“ ist wohl mangelhaft. Und das nicht nur bei den Kursteilnehmer_innen in St. Gallen. Konsequenzen daraus?

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  5. Und? Jeder, der Spoun einmal öffentlich an der Leuphana wahrgenommen hat, kann sich ausmalen, dass Spoun niemals eine unterhaltsame Lehrveranstaltung wird halten können. Da muss aber nicht heißen, dass er auf der anderen Seite keine Managementfähigkeiten besitzt. Es gibt eben Professoren, die gut in Lehre und/oder Forschung sind, dafür aber schlechte Manager. Es gibt Professoren mit einer grausamen Lehre, die sind aber schlechte Manager. Und es gibt Professoren, die sind in allem schlecht. Ich glaube, dass alle dri Typen recht gut an der Leuphana repräsent sind.

    Wenn wir aber schon beim Thema sind. Zu solchen Rankings, wie im Ausgangsblog vermerkt, gehören immer zwei Partein: die Lehrenden und die Studierenden. So, und jetzt lasst uns mal die Studierenden in St. Gallen mit den Studierenden an der Leuphana vergleichen!

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  6. Korrektur

    "Es gibt Professoren mit einer grausamen Lehre, die sind aber schlechte Manager."

    soll heißen: Es gibt Professoren mit einer grausamen Lehre, die sind aber gute Manager.

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  7. und warum wird man dann professor lieber hanno hackmann? da reicht doch dann irgend ein futzi mit nem MBA oder ähnlichem abschluss.

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  8. In einer ständischen Gesellschaft darf der Vorgesetzte keinen geringeren Rang haben wie der Weisungsgebundene.
    In der modernen Welt arbeitet man in flachen Hierarchien. Vorgesetzte sollen managen. Sie sollen den Raum schaffen, dass ihre Leute produktiv arbeiten können. Das Gesamtziel nicht aus den Augen verlieren, erfolgreiche Teams zusammensetzen.
    Doch Universitäten sind zurzeit eine Welt im Umbruch. Hier sollen Menschen gleichzeitig nach mehreren Maßstäben erfolgreich sein. Titel machen sich gut, sieht man ja bei unseren Politikern.
    Sei gleichzeitig ein ehrwürdiges Mitglied der neuen Managerkaste, welche den Neoliberalismus in den letzten Winkel dieser Welt tragen: Jung, sportlich und erfolgreich. Um Erfolg zu haben sollte die Kunst des modernen managen gelernt sein:
    Scheinemanzipation ist angesagt: Lasst die Leute beteiligen bei der Frage, welche Farbe das neue Auto haben soll, jedoch entscheide selbst, wie selbiges angetrieben wird und wohin die Reise geht. Beherrsche wunderbar den Dschungel von Zuständigkeiten. Bügle Ideen von anderen grundsätzlich ab, da es ja Sachzwänge gibt. Lasse Dich gleichzeitig für Deine eigenen Ideen bejubeln, für welche Du zufällig mehrere Millionen gefunden hattest. Schaffe ein neues Geschichtsbewusstsein. Alles was funktioniert ist neu. Wenn es wo Probleme gibt, dann stammen sie von den Vorgängern. Sind die Probleme aktuell, dann fehlt noch wo der Feinschliff. Häufig jedoch ist das Problem gar nicht real sondern nur von den Neidern herbeigeredet. Wenn die Neider endlich verstummen gäbe es auch die Probleme nicht mehr.

    Das überfordert dich alles? Kannst Du nicht irgendwo aufsteigen? Nach oben weggelobt werden? Nein, dann baue Schicksalsgemeinschaften auf. Beteilige einige wichtige Akteure an Deinem System. Durchdringe mit Deinem System die ganze Organisation. Verpflichte alle neuen Mitglieder der Organisation nur auf Deine Person – führe alle Verhandlungen alleine. Sorge dafür, dass die ganze Organisation geschlossen werden müsste falls Du nicht erfolgreich bist. Mache die Organisation zu groß zum Scheitern. Verändere die Spielregeln im laufenden Spiel. Sorge dafür, dass die Spielregeln, welche für Untergebene gelten, nicht auf Dich selbst angewendet werden können. Lasse Dich weder nach der alten Welt noch nach der neuen beurteilen. Genieße die Freiheit des Neoliberalismus.

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  9. Ein unzusammenhängender Beitrag aufgrund zu vieler Gedanken, die nicht weiter verfolgt werden. Du solltest dich lieber nur auf einen Aspekt konzentrieren, damit dem Leser und dir selbst klar wird, was du überhaupt zu sagen hast.

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  10. Das merkt man gleich: da hat jemand leider nie das Leuphanasemester durchlaufen und gelernt, wie man stringente, argumentativ anspruchsvolle, stilistisch ansprechende Essays schreibt...

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  11. Liebe und geehrte (ehrlich!) Blockmacher,

    der Beitrag ist natürlich nicht allererste Sahne. Die FH in St.-Gallen hat Herrn Spoun beauftragt, nach dort geltendem Recht hat er einen Anspruch auf Titelführung, damit ist die Sache ok. Die Blog-Verantwortlichen sollten darauf achten, nicht auf das Niveau der Schmier- und Schmutzfinden herabzusinken, die sich in den Kommentarzeilen immer wohler fühlen und die persönliche Diffamierungen für ein Mittel der Auseinandersetzung halten.

    Also, liebe Blog-Macher, was mich als Ehemaligen (ja, gut, ich bin nur Ehemaliger von der alten Provinz-Uni Lüneburg und nicht von der Leuphana, wahrscheinlich bin ich deshalb so kleinkariert) viel mehr interessiert: Wie viele der neu berufenen ach so tollen neuen Leuphana-Professoren sind eigentlich überhaupt habilitiert? Wie viele sind eigentlich durch gute Lehre ausgewiesen? Wie viele von denen haben einen anerkannten Ruf in ihrer jeweiligen Fachwelt? Mir fällt immer nur auf, dass schon in Hamburg niemand von denen auch nur dem Namen nach bekannt ist. Wer hat die berufen, warum und wofür? Und weiter: Auf welchem Wege kommen die Auszeichnungen für tolle Lehre am Leuphana-Tag oder wie der jetzt in Lüneburg heißt zustande? Und die für tolle Forschung? Obwohl, die heißt ja jetzt an der Leuphana "transdisziplinär", da darf man sicher nicht mit üblichen Wissenschaftskriterien kommen. Aber trotzdem, irgendjemand muss die Nasen ja ausgucken. Ich habe da schon Namen gelesen, bei denen nach meiner früheren Erinnerung eine wahnsinnige Qualitätssteigerung binnen kürzester Zeit erfolgt sein muss, dass die auf einmal Preise kriegen. Fragen über Fragen.

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  12. Lieber Vorredner,

    nur zwei Anmerkungen (ich habe mit weiten Teilen des Beitrags kein Problem): Die Universitaet St. Gallen ist keine FH, sondern im Gegenteil als sehr forschungsstark ausgewiesen. Die fehlende Habilitation ist kein Argument (die anderen Punkte schon) da sie (a) international voellig unueblich ist (an auslaendischen Unis sind regelmaessig exakt 0% der Professoren habilitiert) und (b) sie auch in Deutschland immer weiter an Wichtigkeit verliert.

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  13. @ all

    ... aber spannend ist`s schoa woas die Bubn und Madelns vom Blog immer rausfinden, gell.

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  14. wahnsinnig spannend! ;)

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  15. spannend ist da nix, das ist einfach nur nervig und dumm! Nichts was nicht jeder in der Uni aktive auch so merken kann. Außerdem geht es echt nicht wenn es so persönlich wird.

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  16. Hat eigentlich jemand schon mal die Doktorarbeit von Sascha S. gelesen?

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  17. "Auf welchem Wege kommen die Auszeichnungen für tolle Lehre am Leuphana-Tag oder wie der jetzt in Lüneburg heißt zustande?"

    Antwort:
    Die DozentInnen werden von Studierenden für den Lehrpreis vorgeschlagen, und zwar für eine ganz bestimmte Lehrveranstaltung. Sie reichen anschließend ein umfangreiches Exposé dieser LV ein. Darin werden zahlreiche Punkte wie etwa "Inhalte", "didaktisches Konzept", "Gender-Aspekte" etc. abgefragt. Eine vielköpfige Jury, die u.a. auch aus Externen besteht, wählt unter den Einsendungen zehn Konzepte aus. Diese werden am dies academicus ausgezeichnet. Das Preisgeld fließt zurück in die Verbesserung der Lehre (z.B. Tutorien).
    Das sollte man eigentlich wissen, SOFERN man sich mit unserer Uni und der aktuellen Hochschulpolitik auseinandersetzt... UND selber Lehrveranstaltungen gibt oder besucht.

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  18. Spoun muss kein guter Dozent sein, sondern die Uni reformieren. Er sollte verstehen, wie man die Infrastruktur für gute Lehre schafft. Dass er selbst keine gute Lehre macht, ist wohl keine Überraschung für jeden, der ihn schon eine Rede halten gesehen hat. Die andere Frage ist natürlich, warum er so deutlich mangelndem Lehrtalent immer noch in St. Gallen unterrichtet...

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  19. ... weil er in St. Gallen eine Gastprofessur hat. Wenn Spoun da keine Lehre macht, ist der Prof. (HSG)-Titel weg.

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