Die Terminüberschneidung von Feier und Castorprotest hat innerhalb der Hochschule in den vergangenen Wochen zu Verstimmungen geführt. Dem Vernehmen nach sind Studenten und Professoren insbesondere aus der Fakultät Nachhaltigkeit ungehalten über die Terminauswahl durch das Präsidium. Die Fachschaft Umweltwissenschaften sah sich zu einer Stellungnahme veranlasst, nachdem sie über den universitären eMail-Verteiler für die Unterstützung der Absolventenfeier kritisiert worden war. Die Studentenvertreter schreiben:
Als Fachschaft werden wir uns natürlich bemühen, dass der dezentrale Teil für alle Absolventen so schön wie möglich wird. Wir stehen deswegen in Absprache mit dem Dekanat und sind bei den Sitzungen seitens der Universität dabei.LeuphanaWatch denkt: Da hat das Präsidium schon die Landesvorsitzende der Hamburger Grünen (GAL) unten seinen Mitarbeitern [4] und schafft es trotzdem nicht, einen der wichtigsten Termine unserer Region rechtzeitig zu bemerken.
Was wir jedoch nicht beeinflussen können ist das Datum. Wir wissen um die Problematik bezüglich des Castorwochenendes und sind selber unglücklich mit der Wahl des Zeitpunktes. Dennoch sollten wir dem Präsidium hier keine Absicht unterstellen.
Es ist bisher nicht klar, wer von euch den Castorprotest der eigenen Zeugnisübergabe vorziehen würde – in jedem Fall arbeiten wir als Fachschaft dafür, dass eine Verabschiedung der Absolventen durch die Fak N an diesem Tag möglich sein wird.
Auch dem Dekanat und der Universität ist das Problem der Überschneidung bereits bekannt und sie sind nicht besonders erfreut darüber. Doch auch die Fakultät kann nichts an dem Termin ändern und von Seiten der Organisationsteams der Feier konnte der Termin – nach Bekanntgabe des Castortermins – auch nichts mehr verschoben werden.
Wir als Fachschaft hätten nun nur noch die Wahl, die Feier nicht zu unterstützen. Davon wollen wir allerdings Abstand nehmen, da wir für unsere Studierenden und auch für die Absolventen genau in solchen Fällen da sein sollten. (...)
Letztendlich möchten wir natürlich jedem überlassen seine Prioritäten selbst zu setzen.
Wir freuen uns darauf, bekannte Gesichter sowohl auf der Graduiertenfeier als auch bei den Castor-Aktionen zu sehen.
Engagiert euch!
Beste Grüße
eure Fachschaft Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften [3]
Belege
[1] http://www.leuphana.de/alumniportal/veranstaltungen/graduiertenfeier.html
[2] https://www.gorleben-castor.de/
[3] eMail über den Verteiler der Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften, 17.10., "Erklärung zur Graduiertenfeier"
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_Fegebank
Also man kann es nun aber auch übertreiben mit der Nickeligkeit. Abgesehen davon, dass die öffentliche Schweigespirale derzeit eine Erläuterung der vielfältigen Zukunftspotenziale der Atomkraft nicht erlaubt, abgesehen davon, dass die regionale Gorleben-Folklore sowieso jenseits der Grenzen von Winsen und Uelzen schon nicht mehr verstanden wird, ist es nicht die Aufgabe einer Institution, Gehorsam zu üben gegenüber öffentlich(keitswirksam)er Inszenierung von Betroffenheit. Das Wesen von Institutionen ist dass sie ihrer Eigenlogik folgen. Wenn wir die aufgeben, sind wir wieder im Mittelalter. Bin wirklich kein Leuphanatiker, könnte mir vieles vorstellen, was man zu den Graduiertenfeiern sagen könnte, aber wnen ich mir vorstelle, das in Zukunft jeder akademische Termin mit jedem okkulten Kult, derer es im Nachbarlandkreis ja viele gibt, abgestimmt werden muss, dann kann man Universitas gleich abschreiben. Wer den Gesinnungsdruck an Leuphana fürchtet, darf zum Gesinnungsdruck einer vereinzelten Interessengruppe nicht schweigen.
AntwortenLöschenAlso wir können den akademischen Kalender nicht hals-über-kopf wegen der kurzfristigen Castortermine umstellen.
AntwortenLöschenSchon klar, dass Castortermine immer möglichst kurzfristig in der kalten Jahreszeit liegen um Demonstrationen zu verhindern, aber der Uni daraus einen Strick zu drehen ist unehrlich.
absolut! Man kann auch überall die Bösen sehen und immer blockieren wollen.
AntwortenLöschenSchade!
... man kann doch wohl einmal gut gekleidet demonstrieren gehen, oder.
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