Ein Märchen in mehreren Episoden
Es stand einmal vor langer Zeit eine königliche Bildungsstätte im kleinen Lande Leinenwiege. Der König selbst mit seinem wallenden Haar pflegte dort gewöhnlich zu residieren und der Wissenschaft bei der Arbeit zuzuschauen. Und wie es sich für einen guten König gehört, sorgte er sich um die Zukunft seiner Bildungseinrichtung und wollte, dass sie die schönste, berühmteste und angesehenste der ganzen Welt werden sollte. So entschied seine Majestät eines Tages, dass etwas geschehen müsse. Das bunte Wirrwarr der Wissenschaftler in den vielen Häusern der Bildungsstätte sollte fein säuberlich sortiert werden. "Da werden die Herren viel besser und profilierter arbeiten können", verkündete Majestät und ließ zur Tat schreiten.
Es war an einem grauen Wintertag, als der kleine Dozent Walter erfuhr, dass er mit seinem ganzen Arbeitszimmer in ein anderes Haus umziehen sollte. So packte er seine sieben Sachen in eine Kiste und meldete dem königlichen Umzugsdienst einen Schreibtisch, einen Schrank, ein Sofa und eine Kiste zum Transport. Als der König die Liste zur Genehmigung sah, da packte ihn das Grauen. Nur zu gut erinnerte er sich an das alte, blaue Sofa, das zwar für Gemütlichkeit, aber nicht für seine Ästhetik bekannt war. So verbot er dem Dozenten Walter, sein Sofa in das neue Arbeitszimmer mitzunehmen.
Der arme Dozent Walter war ganz verzweifelt. "Du hast mir lange Jahre so gute Dienste erwiesen", sagte er zu seinem Sofa, "aber was soll ich denn tun? Wenn Majestät befiehlt, dann muss ich folgen." Als das alte Sofa das hörte, wurde es wütend. Es nahm seinen ganzen Mut zusammen und schrie so laut es konnte: "Majestät soll sich um die Wissenschaft bemühen. Wo kommen wir denn hin, wenn Herr König jetzt schon Büroeinrichtung vorschreibt? Außerdem ist es wissenschaftlich bewiesen, dass zwischenzeitliche Entspannung die Effektivität der Arbeit erheblich steigert. Von meiner ausgeprägten Vernetzungsförderung möchte ich gar nicht sprechen." Da wurde Dozent Walter ganz schweigsam, starrte lange an das gehängte Bildnis seiner Majestät an der Wand und sagte schließlich: "Ach mein liebes, altes Sofa. Wärest du nur nicht blau, sondern leuchtend dunkelrot in den Leinenwiegeschen Königsfarben. Dann hätte Majestät vielleicht eine Ausnahme gemacht."
Derweil saß Majestät in seinen gläsernen Gemächern und erfreute sich seiner Macht. Und wenn er nicht gestorben ist, dann regiert er wohl noch heute.
Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten mit realen Ereignissen sowie lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und vollkommen unbeabsichtigt. LeuphanaWatch dankt für die zahlreichen Anregungen unserer Leser, die maßgeblich zum Gesamtwerk beigetragen haben.
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"Wir sammeln Daten und Fakten?" Naja, eher Märchen, Meinungen und Gerüchte...
AntwortenLöschenIst zur Abwechslung doch mal ganz süß geschrieben. Man kann drüber lachen, sollte aber wissen, dass es nicht stimmt. Es ging vor einiger Zeit das Gerücht um, die DozentInnen dürften bestimmte Möbelstücke bei den Umzügen nicht mitnehmen bzw. aufstellen. Das hat sich aber als Ente erwiesen. Interessant wäre es zu wissen, wo sie ausgebrütet worden ist - diese Ente.
AntwortenLöschenNaja, vielleicht versucht die Ente ja vergeblich, irgendwie auf den Designerstücken von Stühlen bequem zu machen, die überall hingestellt werden. Da bleibt ihr nichts als aufgeregt weiterzuflattern.
AntwortenLöschenNette Geschichte. Welcher Professor weiß nicht die Dienste seines alten Sofas zu schätzen? Besonders dann, wenn auf dem Sofa die eine oder andere Prüfungsleistung erbracht wurde. Hüstel, Hüstel.
AntwortenLöschenBoah Leute nun wirds wirklich geschmacklos...
AntwortenLöschenIch finds wirklich erstaunlich wie weit das Unimarketing die Hochschule durchdrung hat.
Wieso? Welche Farbe hatte die Ente denn?
AntwortenLöschenDer Präsident ist vom Senat und somit von den Vertretern der gesamten Universität gewählt. Damit weiß er natürlich auch welchen Sofageschmack alle seine Untergebenen haben, ist doch klar!
AntwortenLöschenWieso haben Dozenten eigentlich Sofas? Müssen die nicht arbeiten? Also Vorlesung, Übungen und Seminare halten, Prüfungen abnehmen, Bacholar Arbeiten kontrollieren? Oder ruhen sich die werten Dozenten lieber den ganzen Tag auf Kosten des Studienbeitragszahlers und Steuerzahlers aus?
AntwortenLöschennicht nur das... das Sofa ist mit Schwarzgeld gepolstert... hat das noch keiner mitbekommen? Blau ist nur die Tarnfarbe ;-) Hey das ist doch ein Märchen hier, also cool bleiben ;-)
AntwortenLöschenDie Gegenstände, die nicht im Leuphana-Harvard-rot-grau sind bekommen dafür jetzt Aufkleber, wenn sie überhaupt mit genommen werden dürfen. Das Sofa ist da wohl eher ein Beispiel.
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