Ein Jahr danach: Wie die Uni ihren Namen bekam
„Stiftung Uni LG“, „Uni LG“, „Leuphana Uni LG“ oder doch „Leuphana“? Warum diese verschiedenen Bezeichnungen, warum sagen nicht alle „Leuphana“? Wir wagen einen Blick in die Historie, denn inzwischen ist „Leuphana“ ein Jahr alt.
Irgendwann im Sommer 2006 beginnt die Hamburger Agentur „Scholz & Friends“ im Auftrag der Unileitung, einen neuen Außenauftritt für die Uni Lüneburg zu entwickeln. Normalerweise arbeitet S&F für Kunden wie die Bundesregierung, die FAZ, Tchibo oder Siemens, hier ist sie aber für die kleine Uni in einem pro bono (‚für umsonst‘) Projekt tätig. S&F sucht aus anfangs 70 Ideen einen neuen Namen, für den dann ein komplettes PR-Paket geschnürt und an „peer groups“ ohne Beteiligung von Mitgliedern der Universität getestet wird. Logo, Layout, Anzeigen, Homepage-Prototyp, Broschüren und ein komplettes PR-Handbuch werden erstellt. Die Markenrechte und Internetdomains für den Namen werden gesichert.
Am 18. Oktober 2006 teilt der Präsident im Senat mit, dass ein Bestandteil der Neuausrichtung auch ein „neuer Außenauftritt“ der Universität sei. Der Senat horcht interessiert auf. Die europaweit renommierte Hamburger Agentur „Scholz & Friends“ unterstütze die Uni bei der Entwicklung. Auf einer Infoveranstaltung solle die Hochschulöffentlichkeit darüber informiert werden. Diese fällt später aus, da die Agenturvertreter kurzfristig absagen. Der Senat betont, dass nur die Uni selbst eine „extern entwickelte Marke mit Inhalt füllen kann“. Der Senat will die Außendarstellung diskutieren und fortentwickeln, erfährt aber vorerst nichts Genaues.
Im Zeitraum bis zur nächsten Senatssitzung kursieren wilde Gerüchte man hört etwas von „Leufania“ und dass auf der nächsten Sitzung ein neuer Name beschlossen werden soll. Der AStA fordert Aufklärung und kündigt an, ansonsten müssten sich alle Studierenden direkt im Senat informieren.
Zwei Stunden vor der Senatssitzung am 22. November kommt Vize Keller auf die AStA-Sitzung und stellt 70 Minuten lang den Außenauftritt „Leuphana“ (vermeintl. antike Ortsbezeichnung für LG) vor (vgl. „Das Leuphana-Konzept“). Das Ganze wiederholt sich wenig später im Senat, der ohne studentischen Großbesuch auskommt. Die „gebrochenen Kristallfarben“ verleiten einen Senator zu der Bemerkung, diese würden ja hervorragend zum vom Präsidium skizzierten Zustand der Uni passen. Der Senat diskutiert intensiv die Frage, ob die Uni überhaupt einen neuen Außenauftritt braucht, ob „Leuphana“ ein geeignetes Konzept sei und wie man es ggf. einführen könnte. Alternativen gibt es nicht – Leuphana oder nichts. Schließlich einigt man sich darauf, dass man einen neuen Außenauftritt einführen und dass dieser direkt für die gesamte Uni gelten sollte. Eine endgültige Entscheidung wird, sehr zum Missfallen von VP Keller, in den Dezember vertagt, um hochschulweit diskutieren zu können. Die Vorbereitung für „Leuphana“ geht weiter: Broschüren werden gedruckt, eine Webseite entwickelt. Dies ist nach Aussage von Herrn Keller nötig, um vor Weihnachten das Material veröffentlichen zu können – die „guten“ Studis würden da schon nach einer Uni suchen und diese Personen müsste man unbedingt erreichen.
Nach einer Infoveranstaltung und einem Workshop tagt am 13.12.06 der Senat erneut. Es werden die Anregungen und Gedanken zu „Leuphana“ diskutiert und die Vorschläge des Workshops beraten. Die Befürchtung wird geäußert, die Uni könnte den propagierten Erwartungen nicht gerecht werden. Vor allem besteht der Senat darauf, den ‚Zusatz’ „Universität Lüneburg“ unbedingt gleichwertig unter dem „Leuphana“ zu erhalten, wenn er auf Grund des bereits ausgegebenen Geldes Leuphana schon kaum noch ablehnen kann. Außerdem werden einige Änderungen gewünscht. Schließlich „begrüßt [der Senat] die Einführung und Umsetzung eines neuen Außenauftritts als ‚Leuphana Universität Lüneburg’“ mit 11:3:3 Stimmen.
Zwei Tage später berichtet die Landeszeitung erstmals über „Leuphana“, vor Weihnachten warten die „guten“ Studis erfolglos auf das Infomaterial der Uni. Statt dessen witzelt der halbe Campus über „Leufanta“ und „Leuphana – hört sich an wie ein Abführmittel“, die „univativ“ befasst sich mit dem „leicht esoterisch angehauchten Farbkonzept“.
Am 01.01.07 tritt ein neues Nds. Hochschulgesetz in Kraft. Während der Senat im Dezember nur zustimmen musste, hätte er jetzt für Leuphana die Grundordnung mit 2/3-Mehrheit ändern müssen. Das wahre Motiv für den Zeitdruck, der im letzten Jahr bestand?
Im Frühjahr entdeckt die LZ das Thema „Leuphana“ für sich, es gibt reihenweise Artikel und Leserbriefe. Die Mehrheit der Leser findet den Namen Leuphana für ungeeignet, es hagelt Kritik und Alternativvorschläge. Auch Ministerpräsident Wulff schaltet sich ein und lässt per SMS einen Vorschlag zum Unipräsidenten schicken. Oberbürgermeister Mädge ist auch nicht begeistert. Die „guten“ Studierenden warten nach wie vor auf das Infomaterial, was es plötzlich nicht mehr so eilig hat.
Am 10. Februar hält eine Leserin die Begründung für den Namen für „wackelig“. Das Leuphana des Ptolemäus liege irgendwo bei Hamburg oder in der Altmark oder in Meck.- Pomm. oder gar westlich des Rheins. Um sicher zu gehen, dass der Name auch auf die Uni passt, schlägt sie „Sascha-Spoun-Universität“ vor. Es folgen Kommentare wie „Schilda lässt grüßen“ und „Spounität Lüneburg“, bevor der bekannte Namensforscher Prof. Dr. Udolph aus Leipzig und der Sprachwissenschaftler Prof. Alpers aus Hamburg bestätigen: Leuphana hat mit Lüneburg nichts zu tun. Noch viel schlimmer: „Leuphana lag in Holland“!
Die Unileitung macht aus der Not eine Tugend und lässt sich eine neue Begründung für den Namen einfallen (vgl. „Was nicht passt wird passend gemacht“). Dann wird dieser am 20. März auch öffentlich im Foyer der Unibibliothek präsentiert. Aussagen des Präsidenten wie „Das Interessante ist zu Leuphana: von den Lüneburgern wird es nicht verwendet.“ oder „Es hat irgendwie was zu tun mit einem Ei. (...) Das Ei hat einen großen Vorteil: Wir wissen nicht, was rauskommt.“ erreichen Kultstatus in interessierten Studierendenkreisen. Am nächsten Tag folgt dann eine bundesweite Pressekonferenz in Berlin, auf der das „Leuphana“-Konzept der Presse vorgestellt wird. Die „guten“ Studierenden bekommen endlich ihre Infomaterialien. Der AStA organisiert in Berlin eine Demo, um auf die Namensfindung und die Seltsamkeiten hinzuweisen (Vgl. „Berechtigte Kritik“). Außerdem stellt er eine Pressemappe zusammen, die sich u.a. mit dem Namen Leuphana auseinandersetzt.
Seit dem 23. März [2007] heißt die Uni jetzt „Leuphana“ – ganz im Sinne des Senats, der „Universität Lüneburg“ unbedingt gleichgroß im Namen haben wollte.
Das Leuphana-Konzept
Ziel des Außenauftritts der Uni ist es, eine „Marke“ zu etablieren, die national und international wahrgenommen wird. Die Position der Universität im Wettbewerb der Hochschulen soll gestärkt werden. Die Marke soll die Attribute „anspruchsvoll“, „offen“, „vernetzt“, „lebendig“ und „zukunftsfähig“ transportieren und das Herz eines attraktiven Außenauftritts bilden. Der Begriff „Leuphana“ geht auf den griechischen Gelehrten Ptolemäus zurück, der die Region um Lüneburg so bezeichnete. Er ist international aussprechbar, war markenrechtlich noch zu haben und hat keine negativen Assoziationen. Über dem Schriftzug ist eine Grafik platziert, die wahlweise als Netzwerk, Würfel oder Kristall zu beschreiben ist. Sie soll deutlich machen, dass oft verschiedene Perspektiven nötig sind, um zu Erkenntnissen zu gelangen. Unter dem Schriftzug „Leuphana“ steht ein Zusatz, je nachdem um welchen Teil der Universität es sich handelt. Als Farben verwendet die Leuphana eine „eigenständig entwickelte Farbwelt“ aus „Naturfarben von Kristallen“.
Was nicht passt wird passend gemacht
Als wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass Leuphana mit Lüneburg wohl eher nicht gleichzusetzen sei, geriet die Namensbegründung ins Wanken. Die anerkannte Lokalisation in den Niederlanden drohte zu einer Blamage zu werden. Also zauberte man schleunigst eine neue Begründung aus dem Hut: Entscheidend seien gar nicht die genauen Fakten, sondern das Streben des Ptolemäus nach Wissen und seine Bereitschaft, scheinbar sichere Erkenntnisse in Frage zu stellen und weiterzuentwickeln. Seine Leidenschaft und Neugier seien auch heute noch „die wichtigsten Voraussetzungen für eine lebendige Wissenschaft“. „Diesem Geist entdeckenden Forschens und Lernens fühlt sich die Universität Lüneburg durch ihren Namen Leuphana verbunden.”
Berechtigte Kritik
Kritik am Prozess der Namensfindung: Die Mitglieder der Uni wurden erst zu einem sehr späten Zeitpunkt informiert und beteiligt, ihnen wurde eine fertige Lösung vorgesetzt. Diskussionsräume wurden durch vermeintlich hohen Zeitdruck stark begrenzt, Gestaltungsmöglichkeiten gab es de facto keine mehr bzw. sie begrenzten sich auf Schönheitskorrekturen. Als Wahlmöglichkeiten gab es nur „ja“ oder „ich stimme zu“. Eine echte demokratische Entscheidung war nicht möglich, der Prozess in den Augen vieler „einer Universität nicht würdig“. Kritik wird auch am Namen geübt: Er höre sich an wie ein Abführmittel, habe mit Lüneburg und der Geschichte der Lüneburger Uni nichts zu tun. Die Umdeutung der Unileitung sei einfach nur peinlich. Außerdem sei generell auf das „branding“ von Universitäten zu verzichten, denn diese seien keine Unternehmen. Zahlreiche andere große deutsche Universitäten machten deutlich, dass dies problemlos möglich sei. Diese Kritikpunkte sind ausschlaggebend dafür, dass viele Mitglieder der Uni den Begriff „Leuphana“ nicht verwenden – nicht aus Ablehnung von „Neuem“ oder von Personen, sondern um ein Zeichen zu setzen, dass eine Uni sich nicht alles gefallen lassen darf.
Ebenfalls sehr lesenswert ist ein Text, den der ASTA an Journalisten verteilte.
LeuphanaWatch gratuliert der Leuphana
Vielen Dank für diesen Artikel, nachdem die meisten Studies nicht anderes kennengelernt haben, alte Logos wurden ja effizient getilgt, ist es wichtig denen mal wieder die Bedeutung und Geschichte dieser Marke näher zu bringen.
AntwortenLöschenVor spoun: kleine kaputt gesparte Uni, ohne Profil, ohne Bekanntheit, ohne Forschung, ohne Zukunft? dafür mit zerstrittenen Profs
AntwortenLöschenMit Spoun: kleine etwas besser ausgestattete Uni, mit Profil, mit gewisser (Marketing-)Bekanntheit, mit deutlich gestiegener Forschungsleistung, und neuen Profs und zerstrittenem Asta vs. Senat vs. Präsidium
Das mit der Stimmung an der Uni wird sich wohl erstmal nicht bessern, aber immerhin hat sich vieles (beileibe nicht alles!) verbessert.
Gute Analyse. Wobei ich 2 Dinge ergaenzen würde. Vor Spoun gab es in Lüneburg schon vier spannende Reformstudiengänge (Uni: Uwi, Kuwi, FH: WR, WP). Die waren ja zumindest nicht ganz ohne Profil. Aber ich stimme zu, diese Programme haben nicht dazu beigetragen, die Gesamtinstitution zu verbessern.
AntwortenLöschenMit Spoun: "mit Profil" ist noch eine Untertreibung, das würde ich deutlicher machen. Es gibt keine öff. Uni in D, die ein ähnlich profiliertes Studienmodell hat. (Intern werden allerdings auch Probleme gesehen, die gibt es natürlich, aber extern hat das Studienmodell dafür gesorgt, dass Lüneburg als die Reformuni par excellence in Deutschland gilt).
Stimmt und wir sollten dankbar sein, dass uns das Präsidium noch von keiner anderen Uni abgeworben wurde, (z.B. Harvard). Alles leuchtet, alles strahlt. Das ganze Jahr Weihnachten (oder Castor?) an der Leuphana… einfach toll.
AntwortenLöschenfehlt eigentlich nur noch der leuphana song
AntwortenLöschen@ 24. November 2011 10:22
AntwortenLöschenWas soll man den zu so einer "Aussage" erwidern.."Nee find ich aber doch...bääh!"?
Und wir sind die einzige Uni Deutschlands an der die EU Anti-Korruptionsbehörde vorbeischaut.
AntwortenLöschenProfil ist nicht alles. Dieter Bohlen ist auch Deutschlandweit bekannt.
Die Uni ist ja so toll, dass ich mich jetzt an einer anderen Uni noch einschreiben musste, um Module zu belegen, damit ich an einer echten Elite Uni meinen Master machen kann. Mein Bachelor hier reicht eben nicht! Also musste ich noch ein weiteres Semester an einer anderen Uni studieren. So sieht es aus fernab der Marketing-Lügen der Leupahna.
AntwortenLöschen"Vor spoun: kleine kaputt gesparte Uni, ohne Profil, ohne Bekanntheit, ohne Forschung, ohne Zukunft? dafür mit zerstrittenen Profs"
AntwortenLöschendiese aussage ist eine frechheit und zeugt von dummheit!
1) die universitaet war mit ehemals 11.000 Studierenden nicht klein, sondern mittelgross. jetzt ist sie klein.
2) kulturwissenschaften und umweltwissenschaften sowie wiso waren deutschlandweit bekannt. gut, bei bwl und lehramt war das nicht der fall, aber die faecher hat fast jede universitaet. wr und wp wurden schon erwaehnt. einen hervorragenden internationalen ruf hatten auch die ingenieure aus suderburg. hoeren sie (liebe auftragsschreiber?) bitte auf, alles von frueher schlecht zu machen. es strahlten die studiengaenge und nicht die uni als ganzes. aber es war nicht alles schlecht. das sieht man auch daran, dass sich die majorinhalte kaum grundsaetzlich geaendert haben - abgesehen von einer abstellung auf wirtschaftliche verwertbarkeit und einer einschraenkung des faecherprotfolios.
3) das argument "ohne zukunft" kann ich nicht mehr hoeren. aussagen werden nicht richtiger, weil man sie staendig wiederholt.
4) sind die professoren jetzt weniger zerstritten?
hoert bitte endlich auf, den ruf der frueheren absolventen der universitaet zu schaden. es war nie so schlecht, wie viele behaupten. das sah man schon immer u.a. an den hervorragenden chancen der absolventen auf dem arbeitsmarkt. ist das leuphana-konzept wirklich so schlecht, dass es immer alles vorhergegangene schlecht reden muss, um selbst in gutem licht darzustehen?
eine sehr personeliche anmerkung zum schluss: ich habe es ueber, unentwegt die fruehere universitaet schlechtreden zu lassen von personen, die diese nie kennen gelernt haben. wer 2006 selbst nicht nicht einmal die gymnasiale oberstufe erreicht hatte, moege seine beitraege bitte auf dinge beschraenken, bei denen eigene erfahrungswerte vorliegen.
Die heute lehrenden und forschenden Personen sind zu mehr als 80% noch identisch. Was soll sich denn dann so großartig an der Qualität geändert haben? Wer alles vor Leuphana schlecht redet verkennt, dass heute auch noch die Leuphana mit den Professoren von damals weitgehend identisch ist. Lehre des Profs an der Uni Lüneburg war schlecht. Dieselbe Lehre desselben Profs an der Leuphana ist gut.
AntwortenLöschenWelch‘ ein Schwachsinn und wie naiv, wer dort in das dumme Marketinggeschwätz der Leuphana einstimmt.
Die Superprofs in Forschung und Lehre sind auch nicht in Massen an die Leuphana gekommen. Bei den Veranstaltungen wurde vieles in neue Studiengänge verpackt und neu vermarktet. Damit hat sich wohl inhaltlich nicht viel geändert. Siehe beispielsweise die BWL oder VWL. Die VWL war schon vor Leuphanazeiten sehr gut! Im Gegensatz zu dem hier als so schlecht dargestellten Konzept der Alt Uni sind viele der Absolventen der alten Uni heute sehr erfolgreich in Wirtschaft und anderen Organisationen tätig. Diesen Beleg ist die Leuphana heute noch schuldig. Mit dem Schlechtreden werden alle früheren Absolventen diskreditiert. Das ist die neue, dumme Arroganz der Leuphana. Das Leuphana Konzept muss sich im Markt erst noch behaupten. Mal sehen was dann wirklich Bestand hat.
"Die heute lehrenden und forschenden Personen sind zu mehr als 80% noch identisch."
AntwortenLöschenSchreibfehler? Wenn nicht, dann muss mindestens die Mathematik an der Alt-Uni schlecht gewesen sein. Oder wird unterstellt, dass das neu hinzu gekommene wissenschaftliche Personal weder lehrt noch forscht?
Die Lehre an Alt-FH und Alt-Uni war nicht besser oder schlechter als an anderen Universität. Unter den 11000 Studenten waren haufenweise Kartei-Leichen. Auch diese Erscheinung und den Rückgang nach Umstellung auf Bachelor teilt die Leuphana mit allen anderen Universitäten.
Der politische Unfug war die Abschaffung von Diplom und Magister.
Lach, da hat wohl meine Vorrednerin einiges nicht verstanden.... und schreibt dann noch so selbstentlarvend... noch mehr lach... Wenn das die Leuphana-Qualität ist... Dann ist ja alles klar ;-)
AntwortenLöschenDie Alt-Uni LG war eine der ganz wenigen Unis in D, die nicht DFG-Mitglied war/ist. Sie zwar mehr als 10.000 Studierende, aber dafür dann eines der schlechtesten Betreuungsverhältnisse (am wenigesten Profs pro Studi). Und ja, es gibt hier Leute, die schon 2006 oder davor denken konnten und trotzdem mitangesehen haben, dass nicht alles gut lief an der Lüneburger Uni. Keine Uni in D war schlechter finanziert (Geld pro Student). Wenn ihr mal auf die Forschungsberichte schaut von damals: 5 der damals ca. 170 Professoren waren für 90 % des gesamten Forschungsoutputs zuständig. Das war ein kleiner Skandal. Für die 5 war es natürlich sehr gut, sie waren die uneingeschränkten Forschungshelden hier (Schaltegger, Wagner etc.). Aber die anderen ca. 165 Professoren sind in der bundesweiten Forschungslandschaft nicht wahrgenommen worden. Haben sie sich stattdessen mit viel Elan in der Lehre engagiert? Nein, auch da glänzten nur wenige, was aber nicht Schuld der Professoren war, sondern auf eine perfide Absprache zwischen Spouns Vorgänger und dem Ministerium zurückzuführen sein könnte: Lasst Lüneburg volllaufen! Wir nehmen alle Studis, auch wenn wir in manchen Fächern kaum Professoren haben (z.B. Lehramt Physik, z.B. Kuwi/Geschichte).
AntwortenLöschenFazit: natürlich war nicht alles schlecht, es gab innovative Studiengänge, sehr kluge Studis, ein paar sehr gute Profs etc. Aber insgesamt handelte es sich um eine Uni am untersten Rand der Bundesrepublik.
Was ist unter Spoun passiert?
Es gibt viele neue Professoren, die sehr forschungsstark sind (kann man an allen möglichen Indikatoren ablesen), das numerische Betreuungsverhältnis hat sich sehr zum positiven gewandelt (mehr Profs pro Studi!), die Uni hat mehr Geld für Seminarräume, Büros, Lehrbeauftragte, Mitarbeiter etc. Noch ist Leuphana kein DFG-Mitglied, aber auf sehr gutem Weg dahin. Genau wie früher gibt es auch jetzt wieder innovative Studiengänge. Genau wie früher gibt es auch wieder Gegner dieser innovativen Studienformate.
Wenn „weniger schlecht“ schon als Top-Leistung verkauft wird, dann kann man über den Realitätsverlust der Leuphana nur noch den Kopf schütteln. In den Rankings befindet sich die Leuphana – sofern sie es überhaupt in die Rankings schafft – auf den hinteren Plätzen. Auch die anderen Unis entwickeln sich weiter…
AntwortenLöschenDie Universität gibt jetzt nur mehr Geld für Hochglanzflyer aus.
AntwortenLöschenIst weiterhin entgegen der Zielsetzung des Präsidiums nicht DFG-Mitglied und hat eben ein paar bekannte Namen mehr. Zwar mehr Drittmittel als die Uni LG, aber forschungsmäßig nicht besser. Aber gut, dass wir jetzt, wo wir diese Ziele schon nicht erreicht haben, eine Botschaft in Berlin haben - damit der Schein gewahrt bleibt.