Montag, 4. April 2011

Laufzeitverlängerung für Spoun und Keller?

Kommentar

Wichtige strategische Entscheidungen sollten gut bedacht sein. Es sollte die Möglichkeit geben, über Alternativen nachzudenken wie auch die Zeit, nach Alternativen zu suchen. Wer um das Wohle einer Organisation besorgt ist, versucht zu Vermeiden, dass eine alternativlose Situation erzeugt wird. Die Person kündigt frühzeitig an, bei welchen Themen sie die Vertrauensfrage stellt, wo das persönliche No-go ist.
Seit über einem halben Jahr wird im Senat über die Einsetzung einer Findungskommission gesprochen. Die entsprechende Sitzung sollte noch unbedingt im Wintersemester stattfinden. Präsident Spoun hat sie auf den kommenden Mittwoch verschoben. Letzten Donnerstag verschickte Spoun an die Senatoren einen Brief, in welcher er ankündigt, bei einer Einberufung einer Findungskommission nicht mehr erneut zu kandidieren. Aus einer wohl überlegten Entscheidung über die zukünftige Universität wird eine Situation, wo nur noch die Wahl zwischen seiner Person in Verbindung mit Herrn Keller oder der völligen Ungewissheit wird. Innerhalb diesen wenigen Tagen kann die Angst vor der Ungewissheit nicht abgebaut werden. Doch stellt sich die Frage, ob derartige machtpolitische Winkelzüge für eine der Bildung und der Wissenschaft verpflichteten Organisation würdig ist? Wie in der dann achtjährigen Amtszeit es je wieder zu einer partizipatorischen Demokratie kommen kann?
Präsident Spoun erzeugt Angst in welcher er selbst als der Retter auftritt. Er versteht aufs beste das Spiel von Teilen und Herrschen. Durch die Doppelstruktur von Fakultäten und Gefäßen sind die Entscheidungswege intransparent geworden. Am Ende laufen alle Entscheidungen über seinen Schreibtisch. Ohne Frage ist es ihm gelungen nach außen sichtbare Achtungserfolge zu erreichen: Leuphana als inhaltsleeres Label, einheitliches Erscheinungsbild, Persönlichkeiten zur Startwoche und den Graduiertenfeiern wie ein innovatives Studienmodell. Leider passen nicht alle Studiengänge in sein Modell. Er hatte das Glück, dass Lüneburg in einer EU-Förderregion liegt. Als einzige Universität in dieser Region war das an Land ziehen der finanziellen Mitteln aber keine Kunst sondern nur Pflicht. Herr Keller hat sich an die Spitze der Mittelverteilung gesetzt. Womit er über Millionen entscheidet und hier alte Freunde nicht vergisst. Mit dem Zentralgebäude wird dringend benötigten Raum erstellt. Diese Raumnot entstand aber erst durch die Umzüge auf den Campus Scharnhorststraße. Spoun ist die Lösung. Doch was sind seine Pläne für die nächsten acht Jahre? Mit welchen „Komplettgerüchten“ kann zukünftig gerechnet werden? Und kümmert sich zwischenzeitlich jemand um die viele kleinen Probleme an unserer Universität? Wann kann den zum Beispiel QIS auf Anhieb ein gültiges Zeugnis ausdrucken? Um solche Nebensächlichkeiten kümmern sich dann die „Praktikanten“ in Gebäude 10, da Herr Keller sich ja nicht um die Verwaltung sondern nur um die Campusentwicklung und den Inkubator kümmert. In anderen Bereichen der Kanzlertätigkeit sind wohl die Synergieeffekte zu den nebenberuflichen Tätigkeiten nicht groß genug.
Mit einer derartigen politischen Erpressung ist der akademische Diskurs verlassen worden. Ein Gremium wird genötigt in einem Angstzustand zu entscheiden. Das Wohl der Universität steht hierbei längst nicht mehr im Mittelpunkt. Hier hilft nur noch ABSCHALTEN.

11 Kommentare:

  1. Aus dem Kontext gerissen und typisch für euch. Lernt mal weitsichtiger zu denken und blaht nicht euren Stuss in die Welt.

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  2. Wer "blahen" (sic!) mit "a" schreibt, liegt wohl auch sonst eher knapp daneben...

    Ich sehe nichts kurzsichtiges an dem Beitrag, der ist genau richtig. Weiter so LW!

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  3. Die Richtung der Kritik teile ich: Leuphana als Marketing-kopfgeburt des Präsidiums und zu wenig Aufmerksamkeit auf die kleinen wichtigen Abläfue an einer Universität. Ich würde noch die fehlende Aufmerksamkeit für Forschung hinzufügen.

    Die Leistungen von Spoun sind allerdings auch da: Mehr Geld für den Uni-Haushalt, weniger Studierende = netto mehr Geld pro Studierendem, viele Neuberufungen(darunter auch gute Forscher), Etablierung von Lüneburg als wahrgenommener akademischer Ort.

    Wenn Spoun in seiner zweiten Amtszeit glaubwürdig machen kann, dass er die Forschung stärkt, Verwaltung anständig organisiert (auch mit mehr Geld!) und funktionierende Lehrkonzepte zulässt, dann sollte man ihn nochmal ranlassen.

    => Spoun soll die Substanz der Uni (Forschung und Lehre) fördern statt bloßem Marketing und ständiger Reformitis auszufallen

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  4. Es geht hier nicht um die Frage Spoun oder nicht Spoun, sondern um die Frage ob sich ein Präsident einer ordentlichen WIederwahl stellen muss. Und das was da grade abläuft ist Verrat an der Demokratie.

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  5. Wen juckt's noch, was diesen Mittwoch passiert??? Das Thema ist doch durch. Denn leider muss man eines auch mal festhalten. So kann man nur mit SenatorInnen umgehen, die so mit sich umgehen lassen. Wo war denn hier irgendeine gemeinsame Front in den letzten Jahren? Ich bin wirklich kein Freund dieses Präsidiums, aber als Politiker Chancen nicht zu erzwingen, wenn die Opposition so schwach und zerstritten ist, wäre nicht unmoralisch, sondern einfach nur dumm. Von daher: Der König ist tot, es lebe der König. Und alle anderen werden hinterher wieder jammern und sagen sie sinds nicht gewesen. Doch, sie alle sinds gewesen. Alldie Jahre. Also alles wie vorher.

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  6. und was ist jetzt rausgekommen?

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  7. Keine Mehrheit für Spoun & Keller - laut LZ "vorerst" und nach deren Informationen.

    http://www.landeszeitung.de/lokales/lueneburg/news/artikel/heute-entscheidet-sich-spouns-zukunft/

    Was heißt denn jetzt wieder "vorerst"? Abstimmen bis das Richtige rauskommt geht nicht.

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  8. Wiedermal ein aufgeblähter "blabla"-text, aber die sind wir ja gewohnt;)

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  9. ich glaube, die schreiben hier nur noch so komische Artikel, da sie nach ihren 20 Semestern nur noch schwer in den Arbeitsmarkt integrierbar sind.

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  10. Es sind nicht nur Langzeitstudenten im Asta - und im Stupa erst recht nicht :-)

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  11. "nicht nur". Na dann...

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