Das Kompetenz-Tandem wird geleitet von Gastprofessor Michael Ballhaus und dem internationalen Gastwissenschaftler Dr. Timon Beyes. Wer sind diese Menschen und wieso bekommen sie ein Tandem geschenkt?
Michael Ballhaus ist ein bekannter Kameramann, wie Wikipedia zu berichten weiß. Vizepräsident Holm Keller holte ihn zunächst für die Startwoche 2009 als Jurymitglied an die Leuphana
Wir fragen uns, ob sich die Leuphana
Dr. Timon Beyes ist als internationaler Gastwissenschaftler dabei. Die Homepage weiß:
Vor „Fernsehen 2.0“ war der Soziologe und Betriebswirt als Senior Lecturer an der Universität St. Gallen, Schweiz, tätig. Letzte Buchveröffentlichungen: „Parcitypate: Art and Urban Space“ (mit Sophie-Thérèse Krempl and Amelie Deuflhard; Niggli, 2009), „Finden und Erfinden: Die Entstehung des Neuen“ (mit J. Mittelstraß; Berlin University Press 2009); in Vorbereitung: „Anstand“ (mit J. Metelmann; Berlin University Press 2011). (2)Was die Homepage der Leuphana
Dr. Timon Beyes studierte erst BWL in St. Gallen. Dann arbeitete er gemeinsam mit Universitätspräsident Sascha Spoun an der Neukonzeption der Lehre der dortigen Hochschule (Prototyp für das Leuphana Studienmodell) (3). Damit nicht genug. Beyes war in St. Gallen für die Betreuung von Haniel-Stipendiaten zuständig und organisierte die Haniel seminars (4). Zur Haniel Stiftung unterhält auch Sascha Spoun enge Verbindungen. Auch Holm Keller und Stararchitekt Daniel Libeskind sind für Beyes keine Unbekannten. Gemeinsam mit Keller, Spoun und Libeskind schrieb er das Buch "die Stadt als Perspektive" (5).
Ballhaus und Beyes, zwei Menschen, die gute Verbindungen zur Führungsetage dieser Universität haben. Beide kommen sie neu nach Lüneburg und haben wenig später optimal ausgestattete Stellen und ein gigantisches Forschungsbudget. Ihr Kompetenz-Tandem umfasst sagenhafte dreieinhalb Jahre Projektlaufzeit, 26 wissenschaftliche Mitarbeiter(innen), vier Doktorand(inn)en, zwei Postdoktorand(inn)en (6). Für das Projekt steht ein Budget von rund 6 Mio. Euro zur Verfügung (7).
Im Vergleich dazu muten die Budgets der anderen Tandems geradezu mikrig an:
Vernetze Versorgung: 10 wiss. Mitarbeiter (8)
Biokerosin: 2,7 Mio. Euro (9)
Internetbasierte Interventionen: keine Angaben
Wir resümieren:
- Beim Führungspersonal hat das Fernsehen 2.0 nichts mit der Universität zu tun.
- Die Kooperationspartner sind allesamt nicht aus dem Konvergenzgebiet, das von der EU gefördert wird.
- Viele Lüneburger Professoren würden sich über ein Kompetenz-Tandem für ihre Forschung sehr freuen.
Versorgen Präsident Spoun und Vizepräsident Keller hier alte Freunde?
Quellen:
(1) univativ Nr. 63 - Seite 24; http://www2.leuphana.de/univativ/?page_id=44
(2) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/fernsehen/team-fernsehen-20.html
(3) http://www.prisma-hsg.ch/heft/details/1322
(4) http://www.haniel.de/irj/go/km/docs/haniel_documents/hcw/public/stiftung/Kooperationen/Interview%20Timon%20Beyes_d.pdf
(5) http://www.amazon.de/Stadt-Perspektive-Konstruktion-urbaner-Räume/dp/3775718028
(6) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/fernsehen.html
(7) http://www.zeit.de/2010/30/Privat-TV-Lueneburg?page=1
(8) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/vernetzte-versorgung.html
(9) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/biokerosin.html
Liebe Redaktion,
AntwortenLöschendass Ihr Euch nach fünf Jahren immer noch über Seilsch.., ach nein, das heißt jetzt Netzwerke aufregt? Habt Ihr ernsthaft etwas anderes erwartet?! Was mir aber viel mehr Sorgen macht, selbst hier bei Euch setzt sich inzwischen die Begriffsverwirrung der Leuphana fest. Bei den Kompetenztandems sollte es nach der an die Politik verkauften Idee um Wissenschaftler gehen. Hallo?! Wissenschaftler?! Gehts noch?! Ballhaus ist ein toller Kamermann, aber Wissenschaftler?! Diesen Marketingfuzzi, den außer dem Klüng..., ach nee: Netzwerk niemand kennt, lasse ich mal außen vor. Ich freue mich über jedes Projekt für Ballhaus. Noch mehr freue ich mich, wenn DoktorandInnen, die eine ernsthafte (!) Diss. schreiben, direkt aus richtiger Forschung ohne Umschweife einen Job als Chefkameramann in Hollywood kriegen. Obwohl: die Mörderknete mag angehen. Dem Kino würde ich es aber nicht unbedingt wünschen. Vielleicht sind ja visuelle Kunst und Wissenschaft schon noch zwei paar Schuhe. Und da denke ich mir doch, dass ich der Wissenschaft so was auch nicht wünschen mag. Dagegen war ja unser Doktor von und zu ein Kinderkram, wenn ich sehe, wie diese beiden "Wissenschaftler" 26 WM, 4 Docs und 2 Postdocs kriegen kriegen. Da muss sich doch jede/r DoktorandIn veralbert fühlen, der sich noch mit ernsthafter Forschung beschäftigt.