Montag, 7. März 2011

Wie viel Lüneburg ist im Innovationsinkubator?

Der Innovationsinkubator ist die Zukunftschance für die Leuphana Universität Lüneburg. Viel Geld steckt darin und es wird in eine ganze Reihe von Projekten und Maßnahmen gesteckt. Darunter befinden sich als Kernelement mehrere sogenannte "Kompetenztandems":
Kompetenztandems sind Projekte zur forschungsbasierten Geschäfts-entwicklung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leuphana und regionale Unternehmen arbeiten gemeinsam daran, innovative Geschäftsideen innerhalb von bis zu drei Jahren zur Marktreife zu entwickeln. Fragestellungen aus der Praxis können so umsetzungsorientiert gelöst und anschließend wirtschaftlich verwertet werden. (1)
Im Intranet der Leuphana Universität Lüneburg gibt es eine entscheidende Information, die von der Homepage verschwunden ist:
Innerhalb des Großprojektes Innovations-Inkubator bieten die Kompetenztandems Professorinnen und Professoren der Leuphana Universität die Möglichkeit, eigene Forschungsvorhaben anwendungsorientiert umzusetzen.
Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft und internationalen Forschungspartnern können innovative Geschäftsideen innerhalb von bis zu drei Jahren zur Marktreife entwickelt werden. Die wissenschaftliche Leitung der mit durchschnittlich 2,1 Mio. Euro geförderten Projekte liegt bei den Lehrstuhlinhaberinnen und Lehrstuhlinhabern der Leuphana. (2)
In einem Kompetenztandem arbeiten demnach Wissenschaftler aus Lüneburg mit internationalen Partnern und regionalen Unternehmen zusammen. Die Leitung liegt bei einem Lüneburger Professor.

Ist das wirklich so?

Auf der Homepage der Leuphana Universität Lüneburg sind bislang 4 Tandems zu finden:

Bei dem Tandem Biokerosin (3) ist alles wie es sein soll. Es wird von Lüneburger Professoren geleitet. Die anderen Tandems weisen Besonderheiten auf:

Internetbasierte Gesundheitsinterventionen
wird geleitet von den Lüneburger Professoren Sieland und Funk.
Kooperationspartner aus der Wirtschaft ist die in der Schweiz angesiedelte makora AG. Sie soll ihren deutschen Firmensitz im Konvergenzgebiet ansiedeln. (4)
LeuphanaWatch fragt: Wird sie hier auch Steuern zahlen und Menschen anstellen oder nur pro forma ein Briefkastenbüro unterhalten?

Vernetzte Versorgung
wird geleitet von Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wulf Rössler und einer internationalen wissenschaftlichen Partnerin. Wirtschaftspartner ist ein Unternehmen aus Seevetal / Hittfeld (5)
LeuphanaWatch fragt: Wer ist Prof. Rössler? Den findet man weder im Uni-Telefonbuch, noch in mystudy.

Fernsehen 2.0
wird geleitet von Gastprofessor Michael Ballhaus und dem internationalen Gastwissenschaftler Dr. Timon Beyes. (6)
Kooperationspartner aus der Wirtschaft sind Google, Hamburg 1, ein deutscher und ein amerikanischer Medienverlag. (7)
LeuphanaWatch fragt: Wo ist hier der Lüneburger Professor, der das Projekt leitet? "In Anbindung an das Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien" ist eine schöne Formulierung, aber dieses Projekt wird von externem Führungspersonal betrieben. Hilft das der Universtät? Und nebenbei: Die Unternehmen sind aber nicht gerade aus dem Fördergebiet der EU. Da fließen EU-Subventionen in amerikanische Unternehmen. Ob das im Sinne der Förderung ist?


Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems.html
(2) http://www.leuphana.de/intranet/inkubator-intranet/kompetenztandems.html
(3) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/biokerosin.html
(4) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/internettherapie.html
(5) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/vernetzte-versorgung.html
(6) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/fernsehen/team-fernsehen-20.html
(7) http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/article4814792/Wie-Lueneburg-das-Fernsehen-neu-erfindet.html
http://www.zeit.de/2010/30/Privat-TV-Lueneburg?page=2

1 Kommentar:

  1. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34492/1.html

    Vielleicht kann das Projekt Bio-Kerosin hier noch weitere Mittel eintreiben.

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