Samstag, 28. Mai 2011

Bibliotheksmöbel doch billiger

Im Januar berichtete LeuphanaWatch über eine teure Möbelanschaffung in der Bibliothek. Es wurde spekuliert, dass die Einrichtungsgegenstände aus Studiengebühren finanziert wurden. Auf einer Senatssitzung hat ein Mitglied der "Senatsliste Wirtschaft" diesbezüglich nachgefragt:
Anfragen von Christopher Bohlens (Senatsvertreter der Liste Wirtschaft):

1. Laut dem anonymen Internetblog leuphanawatch wird berichtet, dass bei der Neugestaltung des Foyers der Bibliothek Stühle mit einem Stückpreis von ca. 300 Euro, eine Lampe zu ca. 1000 Euro und Sofas zu ca. 5800 Euro beschafft worden sind. Der anonyme Autor führt an, dass er die Preise durch eine Internet-Recherche herausgefunden hat.
a. Wie hoch waren die einzelnen Stückpreise tatsächlich?
b. Warum wurden explizit hochwertige und hochpreisige Designer-Güter beschafft?
c. Wurde ein Preis-/Leistungsvergleich im Vergleich zu einem größeren schwedischen Möbelhersteller vorgenommen?
d. Wurden diese Güter aus Studiengebühren bezahlt, z.B. durch die allgemeine Zuwendung von Studiengebühren an die Bibliothek?

P Spoun erläutert, dass der Internet Blog leuphanawatch keine zuverlässige Quelle darstelle. Bei der Beschaffung hat sich die Universität an die geltenden Beschaffungsgrundsätze gehalten und für alle Produkte zwischen 3 und 5 Vergleichsangebote eingeholt. Der Zuschlag erfolgte auf den wirtschaftlichsten Anbieter. Die Finanzierung erfolgte aus Baumitteln und nicht aus Studiengebühren. Darüber hinaus war die Anschaffung preiswerter als im Blog genannt (Armlehnenstuhl 213 € brutto; Sofa 3-Sitzer 4325 € brutto; Pendelleuchten 880 € brutto).

Der Grund hier hochwertige Möbel anzuschaffen lag nicht so sehr in dem Wunsch begründet Designermöbel zu erwerben, sondern in der Tatsache, dass diese Produkte wegen der hohen Beständigkeit ihrer Werkstoffe und der Verarbeitung eine erheblich längere Lebensdauer haben als die Möbel des angesprochenen schwedischen Möbelhauses. Es wird als nachhaltiger betrachtet hier gute Qualität mit einer langer Haltbarkeit anzuschaffen anstelle von Möbeln, die auf den ersten Blick vielleicht preiswerter erscheinen, aber auf längerer Sicht größere Abnutzungskosten haben und damit unwirtschaftlich sind. (1)

LeuphanaWatch freut sich, dass jemand unsere Aufforderung zum Nachfragen ernstgenommen hat. Wir nehmen die Aussage des derzeitigen Präsidenten zur Kenntnis, dass das Blog keine zuverlässige Quelle darstellt. Wir korrigieren uns gern: Holm Keller wurde gar nicht wiedergewählt. Da waren wir wohl falsch informiert... ;)

(1) http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/INTRANET/senat/protokolle_materialien/110316/59_senat160311protokollGEN.pdf

4 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. LeuphanaWatch wurde gebeten, den Kommentar vom 29. Mai um 22:20 zu korrigieren. Dort hatte sich ein inhaltlicher Fehler (brutto/netto) eingeschlichen. Hier die korrigierte Version.

    "Es wird als nachhaltiger betrachtet hier gute Qualität mit einer langer Haltbarkeit anzuschaffen anstelle von Möbeln, die auf den ersten Blick vielleicht preiswerter erscheinen, aber auf längerer Sicht größere Abnutzungskosten haben und damit unwirtschaftlich sind."

    Arhg!! nachhaltig nachhaltig nachhaltig, ich kann es nicht mehr hören!

    Schön das weder in der Anfrage des Senators noch in der Antwort von Spoun auf die tatsächliche, ökologische und soziale NACHHALTIGKEIT eingegangen sind. Wo wurde das Holz geschlagen, wer hat es verarbeitet, war es FSC zertifiziert, was ist mit den Arbeitsbedingungen?

    Wasser predigen und Wein saufen, prima.
    Vielleicht tue ich den Einkäufern ja auch unrecht, dann könnten sie es aber auch kommunizieren. Ich habe an den schicken Zetteln die an den Stühlen im Bibfoyer hängen jedenfalls kein nachhaltigkeitssiegel gesehen.

    Und die Preise die Spoun genannt hat sind nun nicht gerade massiv günstiger als die im Blog vermuteten.

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  3. Wer ist denn der Hersteller der erworbenen Möbel?

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  4. Stimmt. Eine Ikealampe hat einfach höhere Abnutzungskosten als ein Designerstück um 1000€ und fällt bestimmt schneller von der Decke.

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