Präsident Spoun hat hoch gepokert und mit seiner Zusage noch einmal sein ganzes politisches Gewicht in den Ring geworfen. Die Strategie, dass der Senat quasi zum Dank für Spouns Zusage Holm Keller doch noch durchwinken würde, ist offenbar gescheitert. Der Präsident hat die Stimmung augenscheinlich falsch eingeschätzt und steht nun mit leeren Händen da. Seine kolportierte Drohung, die Universität zu verlassen falls Keller nicht umgehend ernannt würde, ist nun nicht mehr denkbar. Herr Spoun hat sich selbst in eine Lage gebracht, in der guter Rat teuer ist.
Derweil steigt der Druck, endlich ein transparentes Verfahren zu beginnen und eine Findungskommission für Kellers Stelle einzurichten. Der ASTA hat dazu klar Position bezogen und eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese ist auf der Senatssitzung verlesen worden, wie Teilnehmer bestätigen. Dort hatten sich einige Studenten zunächst geweigert, den Raum für den vertraulichen Sitzungsteil zu verlassen und eine öffentliche Bekanntgabe des Abstimmungsergebnissen von Holm Keller gefordert.
Gleichzeitig fahren die Studenten in der Personalfrage Keller schwere Geschütze auf. Der ASTA hat eine Zeitung veröffentlicht, die mit dem Vizepräsidenten abrechnet und an seine Taten der letzten Jahre erinnert. LeuphanaWatch hatte bereits frühzeitig ein Sündenregister zusammengestellt.
Die Unterstützer von Holm Keller verlieren angesichts dieser für sie schwierigen Lage zunehmend die Nerven.
Die Landeszeitung berichtet, Professorin Stoltenberg sei gestern mit Kollegen zum Senat gekommen, "um Störaktionen zu verhindern" (1). Auf der Sitzung selbst soll sie durch mehrfache emotionale Zwischenrufe nach Redebeiträgen von Studenten aufgefallen sein. Anwesende waren entsetzt über das in ihren Augen unangemessene Auftreten (2).
Bereits vor der Sitzung war die Stimmung aufgeheizt, nachdem es anscheinend kurzzeitig Überlegungen und Versuche von sich im Eingangsbereich von Gebäude 10 aufhaltenden Personen gab, der kritischen Öffentlichkeit den Zugang zum Senat zu verweigern. Es wird berichtet, dass es sich dabei um Sympathisanten der Gruppe Spoun4President gehandelt haben soll. Letztlich konnten jedoch alle Interessierten den Senatsraum ungehindert erreichen (3).
Bereits gestern berichtete LeuphanaWatch, dass Studenten aufgrund ihrer Meinungsäußerungen von Lehrpersonal mit Konsequenzen gedroht worden sein soll. Heute erreichte uns ein Bericht, dass sich ein Professor der Universität in der Öffentlichkeit auf dem Campus lautstarke Auseinandersetzungen mit kritischen Studenten geliefert haben soll. Dabei soll es zu mehrfachen verbalen Ausfällen seitens des Professors gekommen sein (4).
LeuphanaWatch findet das beschämend und ruft alle Beteiligten dazu auf, zu einer sachlichen Diskussion zurück zu kehren. Wir fragen: Wann beendet Herr Keller diese Posse und akzeptiert das Votum des Senats?
Quellen:
(1) "Spoun punktet nicht mit dem Ja" in der Landeszeitung am 28. April 11 auf Seite 3
(2) Wir danken für den Erfahrungsbericht, den wir per eMail erhalten haben.
(3) LeuphanaWatch dankt für den detaillierten Hinweis in dieser Sache, den wir für authentisch halten, jedoch nicht verifizieren können.
(4) Die Information wurde uns per anonymer eMail zugestellt. Den Namen des Professors nennen wir aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht.