Montag, 31. Oktober 2011

Ministerin Wanka stellt sich der Öffentlichkeit

Am Mittwoch kommt Ministerin Wanka an die Leuphana Universität Lüneburg. Bereits im Vorfeld ist das ihr vermutlich eher unangenehme Thema Studiengebühren auf dem Campus thematisiert worden (LeuphanaWatch berichtete). Wie der ASTA nun ankündigte, wird sich die Ministerin am 2.11. um 17:15 Uhr in Hörsaal 1 in einer öffentlichen Veranstaltung der Diskussion stellen.

Die Veranstaltung dürfte interessant bis hitzig werden, denn das Thema Studiengebühren wird sicherlich entschieden angesprochen werden. Der ASTA beteiligt sich derzeit an einer niedersachsenweiten Unterschriftenaktion zur Abschaffung der Gebühren, die neben Studenten in unserem Bundesland bald nur noch jene in Bayern zahlen müssen. Beinahe amüsant mutet es da an, wenn die Ministerin in einem Brief an alle Studienanfänger auf die guten Studienbedingungen in Niedersachsen und die (vermeintlich) maßgebliche Mitbestimmung der Studenten bei der Verwendung der Studiengebühren hinweist. (1) Andere Bundesländer schaffen ihre Studienbedingungen, ohne auf sozial unverträgliche Gebühren zurückzugreifen. Aber das verschweigt die Ministerin wohl im Wissen um die Wirkung dieser Tatsache.

Dem Vernehmen nach wird sich die Ministerin zusätzlich in einer gesonderten Veranstaltung mit den Senatoren zum Gedankenaustausch treffen. Themen gäbe es freilich auch dort genug.

(1) Brief der Ministerin an alle Studienanfänger zum Wintersemester 2011 / 2012, ohne Datum

Samstag, 29. Oktober 2011

Erstsemesterfilme sehenswert

Am ersten Tag der diesjährigen Startwoche wurden von den Erstsemestern kurze "Lüneburg Slam"-Filme gedreht. Die Leuphana Universität Lüneburg erklärt:
Bei einem Slam geht es um die packende und direkte Präsentation eines Themas - der Lüneburg Slam ist ein Wettbewerb im Vortragen und findet im Rahmen der Leuphana Startwoche für 1.200 Erstsemester statt. Einen Tag lang setzen sich die Studienanfänger am 6. Oktober 2011 mit einer Frage zur Geschichte, Kultur, Wissenschaft oder Gesellschaft Lüneburgs auseinander. Fähigkeiten im Recherchieren, Diskutieren und Hinterfragen werden strapaziert. Anschliessend wird eine kreative Antwort auf die jedem Team zugeteilte Frage gegeben: Die gewonnenen Erkenntnisse und Ideen werden von den Gruppen in Form einer zweiminütigen freien Performance dargeboten, als Filmclip festgehalten und hier veröffentlicht. Let's slam! (1)
Die Filme der Erstsemester sind durchaus sehenswert. Besonders empfehlenswert scheint ein Beitrag, der sich durch geschickte Anspielungen mit der Leuphana Universität Lüneburg auseinandersetzt. Der Film der Gruppe A5 ist beim Portal youtube anzuschauen. Dort finden sich auch die weiteren Filme.

(1) http://www.youtube.com/watch?v=rgJZ0q27Fho
LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.

Neues von ASTA-Copy bzw. PlanB

Eine wahre Stellungnahmenflut ging in den letzten Stunden durch die eMailverteiler unserer Hochschule. Eine Dokumentation:

Hochschulleitung:
Liebe Studierende, liebe Universitätsmitglieder,

wir freuen uns, Ihnen heute mitteilen zu können, dass die Hochschulleitung nach einstimmigem Beschluss bzw. nach entsprechender Initiative des Studierendenparlaments eine Kompromisslösung bzgl. der Nutzung der ehemaligen Räume von AStA-Copy in Gebäude 9 anbieten kann. Vorgestern hatte sich herausgestellt, dass in diesen Räumen ohne Genehmigung durch das Gebäudemanagement der Universität und sogar entgegen expliziter Absprachen eine studentische Projektgruppe das "PlanB" - zunächst als studentisches Café, später als studentischer Freiraum bezeichnet - eingerichtet hat und in dieser Woche eröffnen wollte. Das Gebäudemanagement hatte daraufhin zur Klärung der Situation zunächst eine Sperrung der Räume veranlasst.

Mit der gefundenen Lösung erhalten die Studierenden an der Leuphana die Möglichkeit, schon lange gewünschte zusätzliche Räume für studentische Nutzungen, z.B. als Arbeits- und Aufenthaltsräume bzw. als Freiraum für studentische Initiativen nutzen zu können. Am Campus stehen damit zukünftig insgesamt rund 500 qm Bürofläche nur für rein studentische Aktivitäten und Initiativen zur Verfügung - das entspricht insgesamt fast einer ganzen Etage eines der typischen Gebäude auf dem Campus.

Konkret sieht die gefundene Lösung folgenden Vorschlag vor:
1. Das Studierendenparlament hat sich für die Verbesserung bzw. die Einrichtung zusätzlicher Caféangebote auf dem Campus ausgesprochen. Die Hochschulleitung hat zugesagt, diese Bemühungen zu unterstützen und zeitnah entsprechende Gespräche und Überlegungen zu initiieren.
2. Die Hochschulleitung hat zugesagt, dass das Studierendenparlament einen der ehemaligen AStA-Copy-Räume in Gebäude 9 (9.101) zunächst als Pilotprojekt bis zum 31.12.2011 für einen studentischen "Freiraum" durch die Projektgruppe des Projektes "PlanB" nutzen kann. Der Raum kann z.B. als Arbeits-, Aufenthalts- oder Projektraum genutzt werden, lediglich eine Nutzung für einen Cafébetrieb ist ohne die dafür notwendigen Genehmigungen leider nicht möglich. Diese Pilotphase soll im Dezember gemeinsam evaluiert werden. Bei positivem Ergebnis der Evaluation besteht die Möglichkeit, den Raum in Gebäude 9 bis auf weiteres weiter zu nutzen. Nach Ablauf der Pilotphase soll die Projektgruppe in eine "gefasste" Verantwortung übergehen, z.B. im Rahmen einer studentischen Initiative unter dem Dach des Dachverbandes der Studierendeninitiativen (D.S.I.).
3. Die Hochschulleitung sagt dem Studierendenparlament darüber hinaus zu, dass der zweite ehemalige AStA-Copy-Raum (9.118) als Erweiterungsfläche für studentische Initiativen (in Verantwortung des D.S.I. bzw. des Dachverbandes der politischen Initiativen D.P.I.) ab sofort bis auf weiteres genutzt werden kann.
4. Die Hochschulleitung behält sich im Gegenzug vor, die bisherigen Räumlichkeiten des Hochschulsports in Gebäude 3, die nach Fertigstellung eines bereits beschlossenen Erweiterungsbaus für den Hochschulsport (Halle 21) im Jahr 2012 bzw. 2013 frei werden, für andere Nutzungen einzuplanen. Bisher waren diese freiwerdenden Räume in Gebäude 3 als Erweiterungsfläche für studentische Initiativen vorgesehen. Diese Erweiterung kann nun bereits vorzeitig in Gebäude 9 realisiert werden.

Dieser Lösungsvorschlag liegt dem Studierendenparlament nun zu einer abschließenden Beratung vor. Wir danken dem StuPa ausdrücklich für seine konstruktive und vermittelnde Initiative, die in einem konkreten Konfliktfall zu einem guten Lösungsvorschlag geführt hat und darüber hinaus nach unserer Einschätzung auch langfristig zu einer für die Studierenden deutlich besseren räumlichen Situation führt.

Mit herzlichen Grüßen,
(Namen entfernt)
Studentenparlamentsvorsitz:
Liebe Studis und Interessierte,

Die Studierendenschaft und Universitätsleitung ziehen an einem Strang für
mehr Vielfalt an der Leuphana. Nach Gesprächen heute Morgen steht fest:
PlanB kann in den Probebetrieb gehen und die ehemaligen AStA-Copy Räume
bleiben den Studierenden erhalten.

Anfang dieser Woche traten Auseinandersetzungen um die Eröffnung eines
studentischen Freiraumes, auch fälschlicherweise als Café angekündigt, in
Gebäude Neun auf. Die Einladung zur Eröffnung wurde in Teilen der
Hochschulöffentlichkeit mit Verwunderung aufgenommen. Der Planungsprozess
für die Kaffee-Initiative ist nicht eindeutig kommuniziert worden, woraufhin
die Unileitung die Nutzung der Räume vorübergehend untersagt hat. Die
gestrige stark besuchte und leidenschaftliche Debatte im Stupa hat ergeben,
dass Fehler auf verschiedenen Seiten zu diesem Konflikt geführt haben. Heute
morgen haben sich Studierendenparlament (StuPa), AStA und die Projektgruppe
mit dem Präsidium getroffen um die Nutzung der Räume zu besprechen. Als
Ergebnis kann ein Probebetrieb für diesen Freiraum als PlanB bis Dezember
durchgeführt werden. Zum Start können verschlossene Getränke angeboten
werden. Da noch rechtlicher Klärungsbedarf besteht, können vorerst kein
Kaffee oder Tee angeboten werden. Am Ende der Pilotphase soll eine
Evaluation das Angebot bewerten und eine Verlängerung der Nutzung am Bedarf
ermöglicht werden. Die Etablierung eines Cafés wird jedoch weiterhin im Auge
behalten und Möglichkeiten ausgearbeitet. Das Präsidium zeigte sich von der
Arbeit und dem Engagement der Projektgruppe sehr beeindruckt. Das StuPa
fördert die Initiative weiterhin und ruft die Projektgruppe hiermit dazu
auf, die Arbeit an der Konzept-Ausarbeitung voranzutreiben. Die Räume sind
für weitere Umbauten wieder zugänglich. In der StuPa-Sitzung am kommenden
Mittwoch wird gemeinsam mit der Projektgruppe dann über den Eröffnungstermin
entschieden. Alle Studierenden sind hiermit aufgerufen sich an dem Projekt
zu beteiligen und herzlich eingeladen im Gebäude 9 im ersten Stock
vorbeizukommen.
Fachschaft BWL:
Liebe Kommilitonen,

Wir danken allen Listen des StuPas! Räume bleiben der Studierendenschaft erhalten!

Mit Einstimmigkeit hat sich das StuPa gestern für den Erhalt der ehemaligen Asta Copy-Räume für die Studierendenschaft ausgesprochen. Im Gegensatz zur üblichen Vorgehensweise des AStA und der Senatsliste „Eine Uni für Alle“, sich zuerst an die Presse zu wenden oder mit einer Klage zu drohen, hat sich das StuPa für den konstruktiven Weg entschieden, nämlich das Gespräch mit dem Präsidium gesucht.

Hier sieht man, dass das StuPa bei Einstimmigkeit aller Listen und dem ehrlichen Willen auf Verhandlung, konstruktiv und auf Augenhöhe mit dem Präsidium kommunizieren kann.

Das Ergebnis: Die Räume sind für die Studierenden gesichert! Es wurde eine klare Verbesserung für DSI und StuPa erreicht: Aus den ehemaligen Kopierräumen werden Freiräume für die Studierendenschaft und für Initiative(n) geschaffen.

Wir hoffen in diesem Sinne auch in Zukunft auf einen konstruktiven Umgang miteinander an unserer Leuphana Universität.

Wir blicken voraus auf die nächsten Wahlen und wünschen uns weiterhin ein so konstruktives, gut besuchtes und kommunikatives Studierendenparlament. So können wir für die Studierendenschaft viel erreichen vor allem, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Ganz so, wie es das Motto unserer StuPa Liste „Gemeinsam mehr erreichen“ will!

Dank an alle, auch besonders das PlanB Team für die geleistete Arbeit und allen anderen vielen Dank für die Beteiligung an den Diskussionen und schließlich denen die damals bei der Befragung teilgenommen haben wie diese Räume weiter genutzt werden sollten. Denn das Feedback der Studierenden ist uns in diesem Prozess wichtig.

Wir wünschen uns für die Zukunft Alternative zum Angebot von Campus e.V. (Cafe 9) und freuen uns über alle Eure Vorschläge dazu!

Eure Liste „Fakultät Wirtschaft -3 Campi, eine Liste- Gemeinsam mehr erreichen.
StuPa-Liste G-a-Campus:
Liebe Hochschulöffentlichkeit,

wir begrüßen den heute erreichten Kompromiss, der die Weiterführung des Projekts PlanB ermöglicht. Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass dieses Ergebnis eine gemeinsame Anstrengung des StuPa (dies betrifft alle Listen und TeilnehmerInnen), dem AStA, der Projektgruppe und dem Präsidium gewesen ist. Wir wollen hiermit deutlich machen, wie sinnvoll eine gemeinsame und konstruktive Zusammenarbeit ist, um studentische Belange erfolgsversprechend umzusetzen.

Eure Grüne und Autofreie Liste im StuPa.
StuPa-Liste QuattroFAK:
Liebe Kommilitoninnen,

auch die Liste QuattroFAK begrüßt die vorläufige Einigung mit dem Präsidium und dankt dem Team von PlanB, dem AStA und dem StuPa-Vorsitz für die offenbar gelungene Verhandlung.

Dennoch darf nicht übersehen werden, dass nur eine vorläufige Lösung bis Dezember gefunden wurde. So ist die Raumnutzung bis Dezember natürlich ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung, nämlich des Dauerbetriebes von PlanB, eine 100%ige Garantie gibt es allerdings nicht.

Wir dürfen auch nicht die vollkommen unverhältnismäßige Reaktion seitens des Präsidiums vergessen, einfach kommentarlos die Schlösser auszutauschen und so die verfasste Studierendenschaft aus ihren eigenen Räumen auszusperren. Wir sehen zwar, dass eine Intervention seitens des Präsidiums auch ihre Berechtigung hatte, jedoch den Zeitpunkt und die Art und Weise der Aktion empfinden wir als äußerst aggressives und unangebrachtes Verhalten das weder einen Dialog zwischen Studierendenschaft und Präsidium noch die zukünftige Zusammenarbeit fördert.

Auch wenn unsere Liste ebenfalls das Gespräch mit dem Präsidium befürwortet hat, so hat das Ergebnis der Verhandlung nichts damit zu tun von der „üblichen Vorgehensweise des AStA und der Senatsliste „Eine Uni für Alle“, sich zuerst an die Presse zu wenden oder mit einer Klage zu drohen“ abzusehen. Hier sich selbst einen „Erfolg“ auf die Fahne schreiben zu wollen ist inhaltlich inkorrekt und liefert einen falschen Eindruck vom tatsächlichen Geschehen in der StuPa Sitzung. Die Presse war informiert und in der LZ erschien am 27.10.2011 ein Artikel zu dem Thema. Die von der Liste „Fakultät Wirtschaft -3 Campi, eine Liste“ getroffene Aussage, ist also vollkommen unsinnig.

Wir, die Liste QuattroFAK, hören aber jetzt nicht auf damit für den studentischen Freiraum an der Universität einzutreten. Wir werden uns nicht zurücklehnen und uns selbstzufrieden auf die Schulter klopfen, sondern die Entwicklungen in Sachen PlanB weiterhin scharf beobachten und notfalls einschreiten. Wir werden weiterhin für eine Vergrößerung des Studentischen Freiraumes und für ein reichhaltigeres Angebot für Studierende einsetzen. Besonders in einem Semester mit der bisher höchsten Zahl an Erstsemestern ist es keine Option studentischen Freiraum aufzugeben um für Büros Platz zu machen.
Wer sich mit QuattroFAK für mehr Freiraum für Engagement und Arbeit, sowie für eine zufriedenstellende Hochschulpolitik einsetzen möchte, ist herzlich zu unserem Infoabend zur neuen Listen- und Programmbildung am 1.11. um 18 Uhr im AStA-Wohnzimmer eingeladen
Die anderen sind zufrieden, wir fangen erst an!

Mit freundlichen Grüßen

QuattroFAK – Alles wird gut!
Kritisch dazu die Projektgruppe PlanB:
Anmerkung der Projektgruppe PlanB zu den gestrigen Stellungnahmen:

Alle brüsten sich mit PlanB: Die StuPa-Listen, die Unileitung. Dabei
sind es vor allem die vielen engagierten und motivierten Studis, die
PlanB konzipiert und gestaltet haben, die sich in Gesprächen mit Uni und
StuPa dafür eingesetzt haben, dass wir weitermachen können, auch
entgegen massiver Kritik und Ablehnung in den Reihen oben genannter
Institutionen. Auch wenn unsere Idee letztendlich überzeugt hat,
sprechen wir uns dagegen aus instrumentalisiert zu werden. Sowohl von
den einzelnen StuPa-Listen zum Wahlkampf als auch von der Uni für die
eigene PR. Wenn wir die seit Jahrzehnten studentisch verwalteten und
genutzten Räume behalten können ist es fragwürdig damit zu werben, dass
man die so lange von der Studierendenschaft geforderten Räume nun
endlich geschaffen hat.
Wir sehen uns weiterhin als eigenständige Projektgruppe, die weder vom
AStA noch vom StuPa oder der Uni bevormundet werden möchte, sondern
eigenverantwortliches Handeln befürwortet. Natürlich streben wir eine
produktive Kooperation mit allen genannten Institutionen an. Uns ist
bewusst, dass man gemeinsam handelnd am besten seine Ziele erreichen
kann. Daher wollen wir konsensorientiert arbeiten und unser Tun mit
allen Beteiligten kontinuierlich rückkoppeln und evaluieren.

In dem momentanen Stellungsnahmewahn droht unsere Initiative
unterzugehen. Es besteht die Gefahr, dass die großartige Motivation und
Begeisterung für das Projekt PlanB, die so viele Studis zusammengebracht
hat, gehemmt wird.

Daher bitten wir mit dieser Stellungnahme alle Beteiligten ihr Vorgehen
zu reflektieren, von weiteren Instrumentalisierungen jedweder Art
abzusehen.

Euer PlanB-Team

LeuphanaWatch denkt: Jeder wills gewesen sein. So ein Gehampel! Und welche toller Deal. In Geb. 3 zugesagte Bereiche verlieren und in Geb. 9 weniger dazu gewinnen. Verhandelt so ruhig weiter, ihr Verhandlunsexperten. Solange ihr damit zufrieden seid, ist ja alles gut.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Studentenparlament ist jetzt auch Leuphana (III)

Das Studentenparlament ist jetzt endgültig auch Leuphana Universität Lüneburg. Unter
http://www.leuphana.de/stupa
finden sich die neuen Webseiten des studentischen Gremiums.
Anbiedern an den Präsidenten?
Quelle: http://www.leuphana.de/stupa

Die optische Anpassung an das Corporate Design der Leuphana Universität Lüneburg drückt sich im gesamten Stil der Seiten aus. Sogar die Leuphana-typischen nichts-sagenden und uniformen Bilder haben ihren Eingang in die Seite der Studentenvertretung gefunden. Das führt zu absurden Kombinationen. So ist dem Thema Hochschulwahlen ein Bild einer Schülerin beim Bachelor-Informationstag zugeordnet. Zur Rubrik "Ausschüsse und Vorsitz" wird eine Bebilderung aus der Konferenzwoche des Leuphana-Semesters für passend gehalten. So nimmt sich studentische Selbstverwaltung ernst!

Auf andere Weise absurd ist das Foto auf der Unterseite mit der Selbstbeschreibung des Studentenparlaments (1). Es zeigt die als erbitterte Gegnerin des Präsidenten bekannte Senatorin Daniela Steinert (2) auf einer Mahnwache des Studentenparlaments im Sommer 2008, die unter dem Motto "Sie verlassen den demokratischen Sektor" stand und sich gegen einen Bericht der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsens und die vom Präsidium betriebene Schließung des Studiengangs Sozialpädagogik richtete (3).
Ein Bild aus besseren Tagen: Studentenparlament gegen Spoun
Quelle: per eMail erhalten

Dass ausgerechnet ein Bild von Senatorin Daniela Steinert und einer Demonstration gegen die Vorhaben von Präsident Sascha Spoun als Bebilderung für die Webseiten des aktuellen Studentenparlaments herhalten muss, dürfte allen abgebildeten Personen kaum recht sein. Selten hat sich ein Studentenparlament in den Augen langjähriger Betrachter derart unterwürfig an die Leitung der Leuphana Universität Lüneburg heran geworfen, wie es das aktuelle tut (4). Damit endet eine lange Tradition der kritischen Distanz zwischen Präsidium und Studentenvertretung. Sehr hat die interessierte Öffentlichkeit in den letzten Monaten kritische Stellungnahmen des Parlaments vermisst, wenn es um die Zumutungen geht, die das Präsidium der Leuphana Universität Lüneburg am laufenden Band produziert.

Man möchte meinen, die abgebildeten Personen rufen zu hören: Schämt ihr euch denn gar nicht? Wir wollen das Gegenteil von euch und ihr nehmt uns als Bild auf eure Webseite?

Nachweise:
(1) http://www.leuphana.de/stupa/ueber-das-studierendenparlament.html
(2) http://eineunifueralle.wordpress.com
(3) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/asta2_0/ausgabe14.pdf
(4) LeuphanaWatch dankt für die Einschätzung.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Heftiger Streit um Räume von ASTA-Copy

Seit zum Ende des Sommersemesters der studentische Kopierladen ASTA-Copy in Gebäude 9 geschlossen wurde, suchte die Studentenvertretung nach einer Nachfolgenutzung (LeuphanaWatch berichtete). Jetzt ist ein heftiger Streit mit der Leuphana Universität Lüneburg ausgebrochen, die in einer Nacht- und Nebelaktion die Schlösser der zum ASTA gehörenden Räume ausgetauscht hat. Die Studentenvertreter haben nun keinen Zugang mehr zu ihren eigenen Räumen. Heute am Vormittag informierte die Leuphana Universität Lüneburg die Hochschulöffentlichkeit in einer eMail über mystudy:
Sehr geehrte Studierende,
eine Gruppe von Studierenden hat in den letzten Tagen mit Unterstützung des AStA in den ehemaligen Räumen von AStA-Copy einen studentischen Cafébetrieb eingerichtet. Dies ist entgegen einer expliziten Absprache von mir mit Vertretern von AStA und StuPa, ohne Wissen der Hochschulleitung, ohne Zustimmung durch die Universität und ohne Genehmigung durch die Stadt Lüneburg geschehen. Die Hochschulleitung sieht sich aus einer Reihe von Gründen leider nicht in der Lage, diesen Betrieb zu genehmigen und die genannten Räume dafür zur Verfügung zu stellen. Das Café "PlanB" wird daher heute leider - anders als durch die Gruppe Studierender angekündigt - nicht öffnen können.

Die Hochschulleitung weiß um den Wunsch vieler Studierender nach zusätzlichen Aufenthalts- und Arbeitsräumen. Aus diesem Grund sind erst vor wenigen Monaten umfangreiche neue Arbeitsmöglichkeiten für Studierende in der Bibliothek eröffnet worden. Darüber hinaus gibt es ständige Überlegungen, wie weitere "Freiräume" und Angebote für Studierende geschaffen werden können. Ein nächster Schritt wird durch einen Erweiterungsbau für den Hochschulsport gelingen, der bereits vom Präsidium beschlossen worden ist und kurz vor dem Beginn der Baumaßnahmen steht. Hierdurch werden nicht nur weitere Sportmöglichkeiten, sondern auch zusätzliche Räumlichkeiten für studentische Initiativen geschaffen werden können. Darüber hinaus sollen aufgrund des großen Bedarfes zusätzliche Räumlichkeiten für studentische Initiativen und studentische Arbeitsmöglichkeiten im neuen Zentralgebäude entstehen. Hierfür ist mit dem "Studierendenzentrum" ein eigener Bauteil des neuen Gebäudes vorgesehen. Weitere Maßnahmen sind in Überlegung.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die räumlichen Möglichkeiten auf dem Campus bis zur Fertigstellung des Zentralgebäudes noch begrenzt sein werden und hoffen auf Ihre Unterstützung der entsprechenden Baumaßnahmen.

Mit freundlichen Grüßen
[Name entfernt, LW]
Leitung Gebäudemanagement
Aus der Sicht der durch die Aktion der Leuphana Universität Lüneburg betroffenen Projektgruppe sieht die Lage freilich komplett anders aus. LeuphanaWatch zitiert ihre Stellungnahme vom heutigen Nachmittag:
Die Uni stellte uns heute Morgen vor vollendete Tatsachen indem sie über Nacht die Schlösser zu den ehemaligen Copy-Räumen ohne vorherige Rücksprache mit uns austauschte.

Seit einer Woche haben wir an PlanB, einem studentischen Freiraum von Studierenden für Studierende gearbeitet. Ohne kommerzielle Interessen und ehrenamtlich wurden die ehemaligen AStA-Copy-Räumlichkeiten von unserer offenen Projektgruppe unterschiedlichster Studiengänge gestaltet. Es handelt sich entgegen der Darstellung der Universität nicht um ein Cafe, sondern um einen Raum für studentischen Projekte wie z.B. Kunstausstellungen, dazu Raum für Freistunden und Gruppenarbeiten in gemütlicher Atmosphäre, wobei die Möglichkeit gegeben ist, gegen Spende Kaffee und auch kalte Getränke zu erhalten. Gegenüber dem AStA-Wohnzimmer ist nicht geplant regelmäßige Parties und Konzerte zu veranstalten.
Mit der Veranstaltung heute Abend wollen wir unser bisheriges Tun vorstellen, das Feedback von Studierenden aller Studiengänge einholen und daraus ein Konzept erstellen, was möglichst viele Studierenden an dieser Universität entspricht.

Es war uns von Anfang an klar, dass es eine weiterführende Nutzung durch studentische Gruppen geben soll und das wurde auch von der Verwaltungsseite nicht anderweitig kommuniziert. Wir befinden uns seit dem Beschluss über die Schließung von AStA-Copy in einem Prozess über die Weiternutzung der Räumlichkeiten. Das StuPa beschäftigt sich seit mehreren Sitzungen mit neuen Konzepten und der weiteren Vorgehensweise.

Der seit Jahrzehnten bestehende Mietvertrag mit der Verfassten Studierendenschaft wurde nie offiziell gekündigt, es gab auch keine schriftliche Mitteilung, dass die Räumlichkeiten nicht mehr von der Verfassten Studierendenschaft genutzt werden können. Wir haben lediglich vor einer Woche mündlich den Hinweis auf eine eventuelle Nutzungsänderung bekommen.

Wir sind gerade dabei eine Lösung für das Problem zu finden. Wie, wo, in welchem Rahmen und ob die Vernissage heute Abend stattfindet ist noch nicht klar. Wenn wir aktuelle Infos haben werden wir sie auf unserer Facebook-Seite posten.

Die Projektgruppe PlanB
Soeben veröffentlichte die Projektgruppe in einer weiteren eMail, dass sie an ihrer für heute geplanten Veranstaltung festhalten will:
PlanB: Vernissage heute Abend findet statt!

Trotz oder gerade wegen der heutigen Ereignisse wollen wir nicht auf unsere Vernissage verzichten. Daher greift jetzt ab 19:00 Uhr Plan C: Wir verlegen uns für heute Abend ins AStA Wohnzimmer.

Wir möchten euch einladen, vorbei zu kommen und euch anzuschauen, was wir in der letzten Woche so gewerkelt haben. Wenn auch nicht im eigentlichen "PlanB" sondern nur auf unserer Fotowand. Wir wollen eure Meinung hören und einen Raum schaffen, in dem sich wirklich alle Studis aller Studiengänge wohlfühlen. Die Feedbackbox steht bereit, der Sekt ist gekühlt und die Projektgruppe PlanB freut sich über viele kreative Ideen und Anregungen, auch wenn der Raum bis auf weiteres nicht mehr uns Studis zur Verfügung steht.

Für euch organisiert:
Kunst an der Wand (Lüneburger Kunstschaffende)...
Kunst am Didgeridoo (Mearoa)...
Kunst hinter der Theke. (Sekt, Bier, Limo)...

Kommt vorbei und trinkt einen Sekt mit uns!

Bis nachher,
die Projektgruppe PlanB
LeuphanaWatch stellt fest: Die Äußerungen der Leuphana Universität Lüneburg wirken an den Haaren herbeigezogen. Seit rund 15 Jahren sind die betroffenen Räume vom ASTA genutzt. Den Studentenvertretern jetzt ohne Rücksprache und in einer Nacht- und Nebelaktion diese Räume wegzunehmen, ist ein Affront. Dies gilt umso mehr, da in den ehemaligen Räumlichkeiten von ASTA-Copy keine Politik betrieben werden sollte, sondern Freiraum für Studierende geschaffen werden sollte. Das will sogar das von der Wirtschaftsliste dominierte Studentenparlament. Wenn mit Raumnot argumentiert wird, ist das mehr als scheinheilig. Wer 5000qm am Standort Volgershall an das Jobcenter vermieten will [1][2], darf sich nicht auf Raumnot berufen, wenn es um 100qm ASTA-Räume geht - immerhin standen die Räume auch bislang nicht für andere Zwecke zur Verfügung. Gleichzeitig noch Werbung für das Audimax zu machen, ist nur peinlich. Was die Leuphana Universität Lüneburg aktuell veranstaltet, kann nur als feindseliger Akt gesehen werden. Herr Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun, wenn Sie Engagement wirklich fördern, dann treten Sie den Beweis an. Geben Sie die Räume umgehend wieder frei!

[1] http://www.lueneburg.de/desktopdefault.aspx/tabid-77/169_read-40468/
[2] Jobcenter zieht um in Uni-Gebäude, LZ 14.10.2011, S. 5
http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/INTRANET/pressestelle/pressespiegel/2011ps/Pressespiegel_2011-10-13_10-14.pdf

Mehr Geld für Spoun & Keller?

Die Präsidenten und hauptamtlichen Vizepräsidenten an den niedersächsischen Hochschulen verdienen zu viel Geld. Das bemängelt der Landesrechnungshof und jetzt auch der zuständige Ausschuss des Landtages. Wie die HAZ berichtet, verdienen Präsidenten teilweise so viel wie der Staatssekretär im Wissenschaftsministerium (MWK). Besonders dramatisch sei die Lage an den Stiftungshochschulen. [1] Die HAZ schreibt:
Vor allem bei den Stiftungshochschulen, die noch freier bei der Entscheidung über ihre Besoldung sind, seien die Verhältnisse „aus dem Ruder gelaufen“, ergänzte der Vertreter des Rechnungshofes im Landtagsgremium. Das Ministerium lasse den Stiftungshochschulen ... [u.a. Lüneburg, LW] „zu lange Zügel“ und drohe währenddessen „die gebotene Kontrolle zu verlieren“. [1]
Nun will das Ministerium Leitlinien für die Gehälter entwickeln und im zuständigen Landtagsausschuss über die Bezahlung der (Vize-)Präsidenten berichten. [1] Das scheint nötig, denn in Lüneburg sind die hohen Gehälter schon länger Thema. Für alle Freunde der Leuphana Universität Lüneburg hat die HAZ eine pikante Information parat:
... die Leuphana-Universität Lüneburg hatte vor wenigen Wochen intern [im Ministerium, LW] Diskussionen ausgelöst, weil für die kürzlich bestätigte Führung um den Präsidenten und den Vizepräsidenten eine erhebliche Gehaltsaufbesserung vorgeschlagen worden war. Dies ist bislang aber im zuständigen Stiftungsrat am klaren Nein des Wissenschaftsministeriums gescheitert. [1]
Mehr Geld also für Sascha Spoun und Holm Keller? Von wem dieser Vorschlag kommt, dürfte unschwer zu erraten sein. Dabei war gerade Holm Keller doch aus rein humanitären Gründen nach Lüneburg gekommen:
"Ich bin hier, weil ich meinem Freund Sascha versprochen habe, ihm zu helfen." [2]
"Geld habe ich genug verdient, jetzt möchte ich [der Gesellschaft, LW] etwas zurückgeben." [3]
LeuphanaWatch meint: Während unzählige Mitarbeiter auf befristeten und schlecht bezahlten Verträgen sitzen, scheint manch einer die Relationen vollkommen aus den Augen verloren zu haben. Wer an der Futterkrippe sitzt, der frisst - oder versucht es zumindest. In diesem Fall ist dem Ministerium für die klare Ansage zu danken.

Quellen
[1] http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Landtag-beanstandet-hohes-Gehalt-der-Uni-Praesidenten
[2] http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/aufbruch-eine-arme-universitaet-will-exzellent-werden-1409375.html
[3] http://de.indymedia.org/2006/06/149913.shtml

Studentenzirkel Pro Studiengebühren

Auf dem Campus der Leuphana Universität Lüneburg sind Flyer eines "Studentenzirkel Pro Studiengebühren" aufgetaucht. Darauf heißt es:
Wir fordern 5.000€ Studiengebühren pro Semester für unsere Uni, für unsere Ausbildung!

10 Gründe dafür:
1. Wir wollen und können uns eine gute Ausbildung leisten.
2. Bildungsferne Schichten bremsen den Lehrbetrieb.
3. Wissenschaft mit Wirtschaftskraft.
4. Privatunis faire Chancen geben - kein Fortschritt ohne privaten Wettbewerb.
5. Studenten sollen als Kunden der Universität wahrgenommen und entsprechend behandelt werden.
6. Avantgarde!
7. Politischen Einfluss durch Finanzkraft sichern.
8. Langzeitstudenten fernhalten.
9. Nicht jeder hat die Grundlagen zu studieren - Proletarier ins Handwerk.
10. ELITE!!!!!

Zeig Gesicht am 02.11. bei Ministerin Wanka!

5.000€ Ich zahle gern!
LeuphanaWatch geht davon aus, dass es sich dabei um eine Satire handelt, um für den Besuch der Ministerin zu werben. Bereits in der Vergangenheit hatten Studenten mehrfach durch teils amüsante Aktionen auf das Thema Studiengebühren aufmerksam gemacht. Vor einigen Jahren wurde der Studiengebühren-Einführungsminister Lutz Stratmann bei einer Rede an der Leuphana Universität Lüneburg über 30 Minuten lang durch die Verwendung sog. "Furzkissen" und durch donnernden Applaus an unpassenden Stellen kontinuierlich unterbrochen. Bei einem anderen Auftritt wurde ihm eine Torte aus Pferdemist überreicht. In einem Studiengebührenboykott versuchten auch zahlreiche Studenten aus Lüneburg die Einführung die Gebühren in Niedersachsen zu verhindern. Leider war ihr Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt. Danach folgten meist kleinere Aktionen.

Eine Thematisierung der Studiengebühren, die Forderung nach ihrer Abschaffung und einer ausgleichenden Erhöhung des Landeszuschusses ist beim Besuch der Ministerin sicherlich zu erwarten. Neben Niedersachsen hält nur noch Bayern an Studiengebühren fest. Alle anderen Bundesländer haben nie Studiengebühren erhoben, haben sie wieder abgeschafft oder haben bereits beschlossen, dies zu tun.

LeuphanaWatch meint: Es ist Zeit für Druck auf die Ministerin!

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Startwoche 2011: ein Erfahrungsbericht

Ich selbst bin Ersti und obwohl ich hier "aus der Gegend" komme, waren mir die Probleme und Sachverhalte, welche ihr [LeuphanaWatch, LW] behandelt, gerade einmal ansatzweise klar.

Von dem was man so hier und da mal hört, war ich schon nicht sonderlich begeistert über die Unileitung und deren Geschäfte, maß dem aber offensichtlich zu wenig Bedeutung bei.
Von der Startwoche an sich war ich schon im Vorfeld ebenso wenig begeistert, ging allerdings nicht von einer solchen Propagandaveranstaltung im Sinne der "Global Player" aus.
Ich war offen gestanden schockiert, als mir mehr und mehr klar wurde, was da eigentlich abläuft, wer mich da eigentlich auf "wissenschaftliche Arbeit" behauptet vorzubereiten, was für eine Ideologie da vertreten wird und so weiter und so fort.
Nachdem es ein wenig in mir gegrummelt hatte (ich wollte nicht als Querschläger auffallen), mehrten sich aber schon am ersten Tag die kritischen Stimmen innerhalb meiner Gruppe und "Kohorte".

Neben den kleinen persönlichen Eigenheiten des Herrn Keller (respektieren fremder Redezeiten, Englisch etc.) fiel mir besonders auf, dass er auf kritische, von starken Applaus begleitete Beiträge im Plenum zwar zunächst augenscheinlich gelassen reagierte, sich aber mit seinem treuen Begleiter von McKinsey & BCG immer weiter in Ausreden, Gegenfragen und nervöse Ablenkungen flüchtete.

Entgegen meiner Befürchtungen und ersten Eindrücke hat ja nun tatsächlich ein recht revolutionärer Vorschlag gesiegt (im Prinzip geht es ja um die Abschaffung der Krankenkassen an sich), was ich zunächst nicht für möglich gehalten hätte.

Trotz der unerwarteten Freiheit muss man aber dennoch beachten, welche Firmen und Konzerne sich in der Startwoche präsentieren und natürlich auch profilieren konnten. Anstatt wissenschaftlicher Arbeit, kam es hier mehr zu Wirtschafts- und Politikverhandlungen, die tatsächliche Analyse (was man meiner Meinung nach als wissenschaftlich werten und somit mehr gewichten sollte), entfiel auf eine sehr begrenzte Zeit. Zudem erinnerte die Veranstaltung leicht an meinen Politikunterricht der letzten Jahre, in welchem einem zwar die Probleme des deutschen und europäischen Systems aufgezeigt wurden, gleichzeitig aber bedeutet wurde, dass das System nicht perfekt, dennoch aber das bestmögliche sei, was sich für mich stark nach Suggestion anfühlt, sodass man gar nicht erst auf "dumme Gedanken" kommt.
Ebenso störend finde ich, dass die Verstrickungen der Unileitung mit den diversen Firmen wie McKinsey und BCG durch diese großzügige Förderung einfach legitimiert wurden. Trotz vieler kritischer Nachfragen und Diskussionen unter uns Erstis sind es immernoch viel zu viele, denen diese Verhältnisse entweder nicht klar oder sogar egal sind, denn "wir profitieren ja davon". Die Investitionen der Firmen scheinen sich also jetzt schon ausgezahlt zu haben, die Indoktrination durch BCG und Co sind perfekt, ihr Image wunderbar poliert und mit der Referenz der Leuphana kann man sich nun international schmücken, die möglichen Folgen möge sich jeder selbst ausmalen.

In allem muss ich sagen, dass die Idee der Startwoche im Prinzip eine sehr gute war, da das Themenfeld ein riesiges Diskussions- und Forschungspotential hat. Dass die Startwoche aber von Managern statt Professoren geleitet wird, macht ein neutrales Arbeiten fast unmöglich. In einer interdisziplinären Startwoche sollten diese Menschen meiner Meinung nach keine derart tragende Rolle spielen, wenn man sich der Illusion hingeben möchte, auf ein Studium und nicht die Karriere in der BCG vorbereitet zu werden.

Wenn schon das penibel gepflegte Coorporate Design der Leuphana durchbrochen wird und Wissenschaftler an der Uni in den Hintergrund treten, läuft so einiges falsch wie ich finde!

LeuphanaWatch dankt für den Beitrag, den wir per eMail erhalten haben.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Wirtschaft kritisiert Innovationsinkubator

Der EU-Innovationsinkubator der Leuphana Universität Lüneburg steht unter heftigem Beschuss. Die regionale Wirtschaft und die Wirtschaftsförderer sind sauer, denn viele merken nichts von den Millionen aus Brüssel. Deren Zweckbestimmung ist jedoch die regionale Wirtschaftsförderung im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg. Die Kritik der Wirtschaft ist für die Leuphana Universität Lüneburg besonders brisant, da im Falle einer Zweckentfremdung von EU-Fördermitteln deren Rückzahlung drohen könnte.

Das Hamburger Abendblatt zitiert aus einem ihm vorliegenden Sitzungsprotokoll:
„Die Wirtschaftsförderer sehen mit Sorge, dass die Leitung des Inkubators die Einbindung der kommunalen Ebenen anscheinend nicht als einen wesentlichen Erfolgsfaktor für das Gelingen des Inkubators ansieht“ [1]
Dazu passt, dass nach Aussagen aus der region bekannt ist, dass mehr große oder überregionale Unternehmen im Inkubator beteiligt sind. Die Teilnehmer bemängeln laut Hamburger Abendblatt weiter, dass es mittlerweile massive Vertrauensprobleme zwischen regionaler Wirtschaft und der Leitungsebene des Inkubator gebe. Dieser wird ausdrücklich vorgehalten, sie sei an einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe nicht interessiert. [1] Die Leitung des Inkubators liegt bei Vizepräsident Holm Keller [2], dessen illustre Leuphana-Karriere mit den Äußerungen der Wirtschaftsvertreter um einen Kritikpunkt reicher sein dürfte.

Bei der Landesregierung soll bereits ein vertraulicher Beschwerdebrief der Landkreise Rotenburg und Osterholz vorliegen. Nach Aussagen der Wirtschaftsförderung aus Osterholz hätten die dortigen Unternehmen vom Innovationsinkubator der Leuphana Universität Lüneburg bislang nichts gemerkt. Im Landkreis Harburg ist die Lage ähnlich. Bei der Wirtschaftsförderung im Landkreis Stade ist der Inkubator gar gänzlich unbekannt. [1]

Die Linken haben jetzt eine Anfrage im Landtag gestellt, da ihrer Auffassung nach die Zielgruppe des EU-Großprojekts nicht wie erhofft profitiert. [1]

Das Hamburger Abendblatt kommentiert:
"Der Unmut über den Innovations-Inkubator in der Region ist nachvollziehbar. Hier werden scheinbar Millionen aus Brüssel in ein Projekt gesteckt, bei dem die Zielgruppe offenbar leer ausgeht. Andere Projekte, die viel näher an ihrer Zielgruppe arbeiten und in kürzerer Zeit greifbarere Ergebnisse präsentieren können, müssen um jeden Cent kämpfen, wenn denn überhaupt Geld aus Brüssel fließt. Beim näheren Hinsehen drängt sich der Gedanke auf, der Innovations-Inkubator könnte ein Prestige-Objekt der Leuphana sein, für das die EU verdammt tief in die Tasche greift." [3]
LeuphanaWatch hat eine Idee, wohin die Millionen fließen könnten. Bereits zuvor berichteten wir über das Projekt Fernsehen 2.0, welches von Timon Beyes, einem Bekannten des Vizepräsidenten Holm Keller und des Präsidenten Sascha Spoun, geleitet wird. Auf dem Campus kursieren zahlreiche Gerüchte darüber, dass in Kürze weitere Mittel in das Projekt gepumpt werden sollen. Bereits jetzt ist die Ausstattung im Vergleich zu anderen mehr als üppig.

[1] Hamburger Abendblatt, 18.10., "Inkubator steht in der Kritik"
http://www.abendblatt.de/region/lueneburg/article2062914/Inkubator-steht-in-der-Kritik.html
[2] http://www.leuphana.de/ueber-leuphana/organisation/praesidium.html
[3] Hamburger Abendblatt, 18.10.,"Der Unmut ist berechtigt. Kommentar"
http://www.abendblatt.de/region/lueneburg/article2062913/Der-Unmut-ist-berechtigt.html

Samstag, 15. Oktober 2011

Ministerin Wanka kommt!

Ministerin Johanna Wanka kommt an die Leuphana Universität Lüneburg. Das meldet der ASTA in einer eMail über die Verteiler der Hochschule [1]. Erst vor wenigen Tagen erschien ihr Staatssekretär Josef Lange zur Einweihung des Parkhauses und Technikgebäudes neben der Mensa.

Bei dieser Gelegenheit lobte er wie erwartet die Entwicklung der Universität und sah einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Zusammenlegung der Standorte [2]. Wie ebenfalls zu erwarten war, kam Josef Lange ausdrücklich zur Rückenstärkung von Vizepräsident Holm Keller und Präsident Sascha Spoun. Lange in seiner Rede:
In den letzten Wochen war so Manches in den Medien zu lesen über die Leuphana Universität Lüneburg, dass sich dem unbeteiligten Leser der Eindruck aufdrängen konnte, an der Universität Lüneburg werde nicht Wissenschaft betrieben - sondern nur diskutiert und gestritten – vorzugsweise nicht innerhalb der Universität, sondern vor Gerichten. Damit jedenfalls in der Universität und der Öffentlichkeit in Lüneburg kein falscher Eindruck entsteht, will ich festhalten: die Leuphana hat sich in den letzten fünf Jahren in Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung, wissenschaftlicher Weiterbildung sowie Wissens- und Technologietransfer - das sind die Kernaufgaben von Universitäten - mit ihrer Neustrukturierung sehr gut entwickelt. [2]
Nun erscheint also in Kürze die Ministerin persönlich an der Leuphana Universität Lüneburg, die in Sachen Keller im Landtag heftig unter Druck geraten war. Laut ASTA möchte sie auch mit Studenten sprechen:
Liebe Hochschulgemeinschaft,
da es bisher kaum jemand weiß: Die Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Frau Wanka, kommt an die Universität!
- und dies schon am 2. November! Sie möchte nicht nur mit dem Präsidium sprechen, sondern auch mit allen Mitgliedern dieser Hochschule.

Offensichtlich wurde für den Besuch bereits ein Raum gebucht (myStudy):
"Hochschulöffentliche Diskussion mit Frau Ministerin Prof. Dr. Wanka/Präsidium/Josefine Loewe (Externe Veranstaltung)
Einzeltermin | Mi, 02.11.2011, 17:00 bis Mi, 02.11.2011, 19:00 | C HS 5" [1]
Damit viele Studenten die Möglichkeit zur Teilnahme an dem Gespräch haben, hat der ASTA entschieden, den von ihm reservierten Hörsaal 2 zur Verfügung zu stellen. Wer den Empfang der Ministerin vorbereiten will, soll am Montag, den 17.10. gegen 18 Uhr in den ASTA kommen. Dort trifft sich die Gruppe NOA. [1]

[1] eMail vom 12.10. "Ministerin WANKA kommt am 2. November!"
[2] https://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/newspool/meldungen/files/GW_11.10.11_Einweihung.pdf

Freitag, 14. Oktober 2011

Audimax-Dossier auf dem Prüfstand

Lücken in der Audimax-Finanzierung und Korruptionsverdacht gegen Vizepräsident Holm Keller. Das konnte das Präsidium nicht auf sich sitzen lassen und sah sich nach massivem Medienrummel zu einer Stellungnahme genötigt (LeuphanaWatch berichtete). Das so genannte "Audimax-Dossier" (1) ging ausführlich auf verschiedene Kritikpunkte ein und versuchte sie zu entkräften.

Knapp einen Monat nach Veröffentlichung des Dossiers haben sich der ASTA und die Senatoren der Liste "Eine Uni für alle" die Ausführungen zur Brust genommen. Der ASTA resümiert:
Es wird deutlich, dass die Kritikpunkte des LRH-Berichtes nicht entkräftet werden konnten. Neben der Tatsache, dass die Finanzierung nach wie vor nicht gesichert ist, steht Holm Keller im Konflikt mit der Antikorruptionsrichtlinie des Landes. Auch der sehr geringe Umfang der Lehrtätigkeiten von Prof. Daniel Liebeskind werden beleuchtet. Quelle: ASTA
Die lesenswerte Antwort des ASTA und der Senatoren auf das Uni-Dossier ist hier zu finden.

Die Leuphana Universität Lüneburg sieht natürlich alles anders. Nach Meinung des Pressesprechers kann die 'Widerlegung' die Argumentation des Präsidiums nicht entkräften. Dies und mehr berichtet die Landeszeitung unter dem Titel "Papierkrieg ums Zentralgebäude". Kommentatoren merkten bereits an, dass die Argumentation des Pressesprechers problematisch sei und dieser besser geschwiegen hätte.

LeuphanaWatch findet: Es ist Zeit für eine Debatte im Senat.

(1) http://www.leuphana.de/campusentwicklung/projektentwicklung/stellungnahme-zentralgebaeude.html

Leuphanancial Times ist zurück

Seit der Audimax-Grundsteinlegung ist es um die Kollegen der Leuphanancial Times ruhig geworden. Jetzt sind sie mit neuen Beiträgen zurück und nehmen die Finanzierung des Zentralgebäudes und das Leuphana-Studienmodell gewohnt bissig auf's Korn. Auch die Startwoche wurde schon thematisiert.

Ein kurzer Blick auf die satirischen Werke lohnt.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Kapitulation einer Universität

Die Startwoche der Leuphana Universität Lüneburg behandelt ein sicherlich interessantes und wichtiges Thema. Vermutlich wird sie vielen Studenten aufregende Tage bereiten und die inhaltliche Arbeit Spaß machen. 'Gesundheit!' ist gleichzeitig aber auch die endgültige Machtübernahme der Unternehmensberater an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie haben erst hinter den Kulissen und später immer offensiver eine öffentliche Bildungsinstitution nahezu vollständig unter ihre Kontrolle gebracht (LeuphanaWatch berichtete). Die Startwoche 2011 ist ihr Triumpfzug, bei dem die Macht öffentlich zur Schau gestellt wird.

Bereits gestern schrieb LeuphanaWatch über einen Brandbrief des ASTA an die Studenten. Darin wiesen die Studentenvertreter auf die wesentliche Rolle der Unternehmensberatung BostonConsultingGroup in der diesjährigen Startwoche hin. Wir haben recherchiert.

Das Team der Lehrenden besteht vollständig und ausschließlich aus Unternehmensberatern:

Holm Keller
1996 - 2002 McKinsey & Company (1)
2002 - 2006 Bertelsmann AG (1)
min. bis 2008 McKinsey & Company (parallel zur Vizepräsidentschaft) (2)

Heiko Franken
12 Jahre Partner und Geschäftsführer der BostonConsultingGroup (1)

Dr. Carsten Siebert
1999 - 2004 Mc Kinsey & Company (1)

Dr. Matthias Afting
2000 - 2006(?) McKinsey & Company (1)

Unter den sog. "Experten" befinden sich mindestens vier Personen, die aktuell bei der BostonConsultingGroup beschäftigt sind:

Dr. Markus Peterseim

Partner & Managing Director, Mitglied der Praxisgruppe Health Care und Corporate Development der Boston Consulting Group (3)

Elisabeth Hansson

Partner & Managing Director der Boston Consulting Group Schweden (3)

Graham Rich
Director of Health Services der Boston Consulting Group UK (3)

Marcel Thom
Principal der Boston Consulting Group Schweiz (3)

Wie viele weitere Experten bereits entscheidende Positionen bei den großen Unternehmensberatungen inne gehabt haben, konnten wir aufgrund der hohen Zahl von Personen nicht überprüfen. In der Bewertungskommission für die Vorschläge zur Verbesserung des Gesundheitswesens besetzen Unternehmensberater jedenfalls gleich zwei von fünf Plätzen:

Dr. Axel Heinemann
"Seit 1993 arbeitet Dr. Axel Heinemann bei der Boston Consulting Group. Aktuell ist er Senior Partner und geschäftsführender Direktor und leitet die deutsche und schweizerische Praxisgruppe Health Care." (4)

Prof. Dr. Jürgen Kluge

1999 - 2006 Leiter der Unternehmensberatung McKinsey & Company Deutschland (4) In diesem Zeitraum befasste er sich u.a. mit dem deutschen Bildungssystem (5)

Damit nicht genug. Als Förderer der Startwoche taucht die BCG ebenfalls auf. (6) Was dem Fass den Boden ausschlägt, ist folgendes: Alle Erstsemester bekamen ein Heft mit dem Titel "Das deutsche Gesundheitssystem" überreicht. In bestem BostonConsulting-Grün gehalten "informieren" die Unternehmensberater alle Erstsemester. Auf der Titelseite prangt in fetten Buchstaben "BCG", weiter unten "TheBostonConsultingGroup". Neben der Abkürzung ist ein Leuphana-Logo. Beim Umblättern stößt Student auf ein Selbstportrait der BCG und eine Auflistung der Autoren. Es handelt es sich bei Nicolas Busch, Bianca Drebber (ehem. Mitarbeiterin Dr. Wuggenig (7) & WHK im Präsidium (8)), Ninon Latzitis, Felix Wagner und Christian Zischek um Mitarbeiter der BCG. Wenige Seiten weiter begrüßen der Vorsitzende der Geschäftsführung der BostonConsultingGroup Christian Veith und Vizepräsident und McKinsey-Berater Holm Keller die Studenten. Auf jeder der folgenden Seiten findet sich am unteren Rand der Schriftzug "TheBostonConsultingGroup". (9)

Wer die Marketingabteilung der Leuphana Universität Lüneburg kennt, muss sich wundern. Wo peinlich genau auf die Einhaltung des Corporate Designs geachtet wird, ist plötzlich ein grünes Heft kein Problem? Es scheint, als stünde der ein oder andere über dem (Marketing-)Gesetz.

LeuphanaWatch fasst zusammen: Unternehmensberater, soweit das Auge reicht. Designvorgaben der Leuphana Universität Lüneburg vollkommen unwichtig. Die Startwoche ist fest in den Händen von McKinsey und BostonConsultingGroup. Es ist die Bankrotterklärung einer öffentlichen Universität, die ihre Erstsemester den Denkmustern und Weltbildern dieser Unternehmen überlässt. Noch schlimmer ist freilich, dass der andernorts erwartbare Aufschrei der Wissenschaftsgemeinschaft scheinbar ausbleibt. Es ist die Kapitulation einer öffentlichen Universität. Noch nie haben wir das "Universität Lüneburg" hinter Leuphana so dick und so dringend durchstreichen müssen, wie in diesen Tagen. Was hier passiert ist das Assessment Center respektive die Kaderschmiede eines Wirtschaftszweiges und nicht mehr Universität. Es ist Leuphana Universität Lüneburg in Perfektion.

Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/no_cache/college/bachelor/leuphana-semester/startwoche/lehrende-team.html
(2) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/asta2_0/sonderausgabe_holm_keller_online_teil2.pdf (Seite 34)
(3) http://www.leuphana.de/no_cache/college/bachelor/leuphana-semester/startwoche/experten.html
(4) http://www.leuphana.de/college/bachelor/leuphana-semester/startwoche/experten/bewertungskommission.html
(5) http://de.wikipedia.org/wiki/Jürgen_Kluge
(6) http://www.leuphana.de/no_cache/college/bachelor/leuphana-semester/startwoche/foerderer.html
(7) Abzuleiten aus http://www.turia.at/pdf/inh_translate1.pdf (Seite 2)
(8) Autorin des Dokuments www.naw.din.de/.../N1555_Anmeldung_ %20Nitrat%20Ringversuch%202009_05.doc ist "Wissenschaftliche Hilfskraft Präsidiumsbüro / Bianca Drebber".
(9) Wir danken allen Einsendern für ihre Hinweise und das umfangreiche Belegmaterial.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

BostonConsultingGroup kapert Startwoche

Gesundheit! Die Startwoche 2011 der Leuphana Universität Lüneburg ist in vollem Gange, aber es regt sich Unmut. Der ASTA (Unterabteilung NOA) ist entsetzt über das massive Engagement der BostonConsultingGroup (1) in der Startwoche. Er hat 'kurz nachgedacht' und wendet sich mit einem Brandbrief an die Studenten:
Boston Consulting und Leuphana: Lobbyismus?
Boston Consulting klärt die Erstsemester über das Gesundheitssystem auf. NOA sagt dazu:

Lobbyismus in der Startwoche
- Kurz nachgedacht


1. WER ist die Boston Consulting Group?
Die Boston Consulting Group ist eine der weltweit führenden Unternehmensberatungsfirmen. Kerngeschäft solcher Firmen ist die wirtschaftliche Optimierung der beratenen Einrichtungen / Konzernen, welche bei einer solchen Beratung vorwiegend zu schlanken, effizienten, wettbewerbsfähigen Konzernen umgebaut werden.
Neben Kritik an der Geldverbrennungsmaschinerie dieser Firmen geraten solcherart Unternehmen immer stärker als Lobby in den Blick. Mit dem zunehmenden Rückzug des Staates aus den öffentlichen Aufgaben wie vor allem Bildungs- und Gesundheitswesen, drängen Unternehmensberatungen zunehmend mit Strategien der Privatisierung und eigenen Initiativen (wie z.B. Stipendienprogrammen, "Universitätsmanagement") an Hochschulen.
Die Boston Consulting Group (BCG) berät auch Einrichtungen des Gesundheitswesens. Dabei geht es ihr nicht darum, ein möglichst ausgewogenes Gesundheitssystem zu befördern, sondern darum, den Krankenkassen "positive finanzielle Ergebnisse" (http://www.bcg.de/expertise_impact/industries/gesundheitswesen/competencies.aspx)
zu erwirtschaften und sie hinsichtlich ihrer örtlichen Märkte wettbewerbsfähig zu gestalten. Das öffentlich finanzierte Gemeinwesen mutiert zur Dienstleistungslandschaft, in welcher die Einrichtungen auf Profit und Kundenakquise abzielen müssen: "Dazu gehört neben einer Überprüfung des Dienstleistungsportfolios die Erkundung von Möglichkeiten, in strategischen Segmenten gezielt für Wachstum zu sorgen."
Wem die BCG nutzen will, verschweigt sie ebenfalls nicht: "Unser Kooperationsnetz aus Fachleuten ermöglicht uns die Weitergabe von Expertise, von der Unternehmen profitieren, die mit der Finanzierung, Verwaltung und Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen befasst sind."

2. WARUM erklärt Dir die Boston Consulting Group das Gesundheitssystem?
Die BSG bemüht sich aus rein altruistischen Gründen um die Gesundheit der Menschen?
Unternehmensberatungen dringen zunehmend in den öffentlichen Sektor ein und betreiben Lobbyismus für ihre Interessen. Lobbyismus in Bildungs- und Gesundheitswesen ist ein altbekanntes und komplexes Problem zwischen der Einbeziehung des zivilen und wirtschaftlichen Expertentums, welches Politiker_innen zu sinnvollen Entscheidungen verhelfen soll und der unlauteren Einmischung in demokratische Vorgänge, indem finanzstarke Gruppierungen Druck auf Politiker_innen ausüben, Gesetzestexte (mit)schreiben und somit Klientelpolitik betreiben, welche finanzschwache Gruppierungen marginalisiert.
Warum gestaltet die BCG die Startwoche an der Leuphana Universität Lüneburg?

Einige unserer Vermutungen:
• An keiner anderen Einrichtung kann besser Werbung gemacht werden als unter dem Dach einer Hochschule, die für die eigenen wirtschaftlichen Interessen als "Wissenschaftstarnung" dienen kann.
• Nirgendwo ist es einfacher, die eigene Unternehmensphilosophie und Weltsicht direkt in den Köpfen der Menschen zu verankern, als in einer Bildungseinrichtung, deren Dozent_innen qua Amt die Attribute der Wissenschaftlichkeit, Neutralität und Gemeinwohlorientierung zugeschrieben werden.
• Die Suche nach einflussreichen, finanzstarken Multiplikator_innen könnte nicht erfolgversprechender sein als an einer akademischen Bildungseinrichtung, deren Absolvent_innen zu den wenigen Prozenten der stark gebildeten Schicht gehören und deren Lebenslauf verspricht, zukünftig hoch dotierte Positionen in Unternehmen und staatlichen Einrichtungen einzunehmen.
• Unternehmensberatungen benötigen zahlreiche junge, kreative Akademiker_innen als Mitarbeiter_innen. Die Startwoche ist also eine ideale Werbeplattform im Kampf um die vermeintlich besten Köpfe.
• ...

Freiheit von Forschung und Lehre ist ein Grundrecht der Verfassung (Art. 5 Abs. 3 GG) und höchstes Gut eines demokratischen Staates. Was aber geschieht, wenn das Soziale zunehmend privatisiert wird, wenn unternehmerische Interessen immer mehr die wissenschaftlichen verdrängen? Welche Forschung wird betrieben, welche Studiengänge werden angeboten, wenn Forschung und Lehre zunehmend aus privaten Mitteln (sogenannten "Drittmitteln") und nicht mehr aus staatlichen Geldern finanziert werden? Welche Inhalte gehen verloren, wenn sich Hochschulen in den Dienst von Unternehmen stellen?

4. WAS stellst Du Dir unter einer WISSENSCHAFTLICHEN Beschäftigung mit dem Thema "Gesundheit" vor?
Unsere Fragen an den wissenschaftlichen Anspruch der Startwoche:
• Wie viele von Unternehmen und politischen Parteien unabhängige Wissenschaftler_innen nehmen an der Startwoche teil und geben Dir Informationen zu aktuellen Forschungen hinsichtlich "Gesundheit"?
• Wie ausgewogen ist die Auswahl der Ansprechpartner_innen (- z.B. Patientenverbände etc.)?
• An der Leuphana Universität Lüneburg existiert ein "Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaft" - welche Inhalte und Wissenschaftler_innen aus diesem Institut werden den Studierenden in der Startwoche zugänglich gemacht?
• ...

5. WELCHE Fragen fehlen der Startwoche?
Eine Konsensposition zwischen Wirtschaftsvertretungen und Politiker_innen bedeutet ein Ringen um bereits definierte Interessen, welche vorwiegend von ökonomischen Zwängen begrenzt werden. Aufgabe von Wissenschaft ist es auch und vor allem, ein solches Denken zu durchbrechen und die Prämissen zu hinterfragen, auf denen die jeweiligen Positionen beruhen. Eine solche analytische Perspektive bedeutet demnach auch, das Gegeneinander von wirtschaftlicher Rentabilität und sozialen Belangen nicht als gegeben zu manifestieren, sondern eben diese einer kritischen Prüfung zu unterziehen und sie in ihren gesellschaftlichen Kontext einzuordnen.

Fragen, die unserer Meinung nach an das Thema "Gesundheit" gestellt werden müssen:
• Was ist Gesundheit - die Abwesenheit von Krankheit?
• Was macht Menschen krank?
• Wie wird Prävention betrieben?
• Was sind Voraussetzungen einer gesunden Gesellschaft?
• Wie hängen Arbeit, Familie, sozialer Status... und Gesundheit zusammen?
• Wie unterscheiden sich Grenzziehungen von krank und gesund - zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Gesellschaften?
• Was bedeuten diese Grenzziehungen für die Integration in bzw. den Ausschluss aus Gesellschaft?
• Was bedeutet es in einer zunehmend flexiblen und beschleunigten Gesellschaft, als "krank" zu gelten bzw. nicht mobil zu sein?
• Welche Aufgaben hat ein Gemeinwesen, das sich "Gesundheit" als Ziel setzt - und inwieweit dürfen diese Aufgaben überhaupt aus der staatlicher Hand weg gegeben werden?
• Was bedeutet Selbstverantwortung und welche Rolle spielt das Anrufen dieser in der modernen Regierungsform?
• ...
Quelle: ASTA

Aufgrund des erheblichen Aufkommens von Unternehmensberatern ruft der ASTA erneut zur Teilnahme an der Startwoche Plus auf.

LeuphanaWatch fragt: Haben die Unternehmensberater tatsächlich die Startwoche gekapert? Wenn dem so ist, wo bleibt der Aufschrei der Wissenschaftsgemeinschaft? Gibt es soetwas noch an der Leuphana Universität Lüneburg?

(1) http://www.bcg.de

Dienstag, 11. Oktober 2011

Dreharbeiten in der Bibliothek

Am heutigen Vormittag fanden Dreharbeiten in der Bibliothek der Leuphana Universität Lüneburg auf dem Campus statt. Offenbar wurden Interviews aufgrund der Gesundheitsgespräche [1] geführt, sehr zur Überraschung der anwesenden Studenten. Die Meinung von Betroffenen:
die Bibliothek ist in den Ecken von Kamerateams besetzt. ...
Schön.
Wir wurden nicht informiert, nur von den Plätzen vertrieben... "Du sitzt im Bild".
Kann Spoun nicht sein tolles Gebäude 10 für solche Aktivitäten hergeben?

Ich will in Ruhe arbeiten, was jedoch nicht möglich ist.
Mir fehlen Informationen und Hinweise, wo ich mich denn nun aufhalten kann....
Eigentlich sollte es doch auch andere Orte geben, an denen man Interviews führen kann, aber in der Bib ist es ja so schön ruhig ... [2]
Ich fand die Art einfach nur unmöglich...
Erst als die Filmaufnahmen beendet waren, konnte ich meinen "alten" Platz wieder einnehmen...
und alles nur, damit die Herrn in schicken Anzügen interviewt werden können...
Kein Hinweis, nichts... [3]
LeuphanaWatch meint: Ein Vorabhinweis wäre schön. Das mag nicht immer möglich sein. "Du sitzt im Bild" geht aber gar nicht. Eine Bibliothek ist zum Arbeiten da. Wenn dort Dreharbeiten stattfinden, dann müssen sie Rücksicht auf die anwesenden Personen nehmen. Wenn Studenten ihren Arbeitsplatz räumen sollen, darf eine gewisse Freundlichkeit und Höflichkeit bei der Kommunikation erwartet werden. Hier scheinen wohl einige Personen vergessen zu haben, das Film und Show an einer Universität nicht alles sind. Respekt ist angebracht, liebe Damen und Herren vom Fernsehen. Sie sind hier zu Gast.

Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/aktuell/termine/ansicht/datum/2011/10/11/expertenkonferenz-leuphana-gesundheitsgespraeche.html
[2] & [3] Entnommen aus eMails vom heutigen Vormittag. LeuphanaWatch dankt herzlich für die Nachrichten.

Montag, 10. Oktober 2011

Josef Lange kommt!

Am 11. Oktober kommt Josef Lange, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, an die Leuphana Universität Lüneburg. Hier wird er ein Parkhaus, eine handvoll Hausmeisterräumlichkeiten und die ASTA-Fahrradwerkstatt neben der Mensa einweihen.

Selten hat ein Staatssekretär eine so wichtige Aufgabe wahrgenommen. Aber warum kommt Lange wirklich nach Lüneburg? Der in der Hochschulbranche erfahrene Mann (1) ist eng mit der Leuphana Universität Lüneburg verknüpft. Er gilt als einer der wichtigsten Unterstützer des Kurses von Sascha Spoun und Holm Keller.

So präsentiert Lange das Leuphana-Konzept als Musterbeispiel des Landes Niedersachsen auf Konferenzen (2). Er springt als Landesvertreter ein, wenn "Prominente" benötigt werden, so z. B. beim Essaywettbewerb 2009 (3). Entscheidend ist Langes Engagement für bedeutende politische Weichenstellungen, bei denen er teilweise in erster Reihe, teilweise hinter den Kulissen tätig ist. Beispielsweise sitzt Josef Lange in der Strukturkommission, welche die Millionen des Innovationsinkubators verteilt (4). Oder er erscheint in Lüneburg, um Vizepräsident Holm Keller aus der Patsche zu helfen (5). Im Stiftungsrat soll Lange in der Vergangenheit mit schöner Unregelmäßigkeit erschienen sein, wenn Entscheidungen auf der Kippe standen und Spoun und Keller Unterstützung brauchten.

Wenn Josef Lange nun zur Eröffnung eines Parkhauses und ein paar anderer Räume extra nach Lüneburg kommt, bedeutet das vor allem eins: Symbolik. Die Botschaft wird lauten: es tut sich was beim Audimax, das Projekt hat längst begonnen. Finanzielle Zweifel und Korruptionsverdacht hin oder her, es ist nichts mehr zu stoppen. Diese Botschaft scheint offenbar nötig.

Quellen:
(1) http://www.mwk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=6272&article_id=19099&_psmand=19
(2) http://www.fachportal-paedagogik.de/fis_bildung/suche/fis_set.html?FId=870463
(3) http://www.leuphana.de/college/bachelor/leuphana-semester/essaywettbewerb/archiv-essaywettbewerbe/essaywettbewerb-2009.html
(4) http://idw-online.de/pages/de/news366882
(5) (Seite 30 ff.) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/asta2_0/sonderausgabe_holm_keller_online_teil2.pdf

Freitag, 7. Oktober 2011

Beste Startwoche aller Zeiten

Die Startwoche 2011 "Gesundheit!" der Leuphana Universität Lüneburg ist schon jetzt die beste Startwoche aller Zeiten. Die Organisatoren haben sich mächtig ins Zeug gelegt:

Ein gigantisches Zelt wurde auf der Mensawiese aufgebaut, angeliefert von vier mächtigen LKW, aufgebaut von Heerschaaren von Arbeitern, bewacht rund um die Uhr. Die Leuphana Universität Lüneburg hat wirklich keine Kosten für Euch gescheut. Dass nicht alle einen Sitzplatz fanden, war durchaus beabsichtigt. Es heizt die Stimmung an und schafft eine verschworene Gemeinschaft.

Damit alle wichtigen Personen trotzdem Sitzplätze finden konnten, gab es reservierte Bereiche. Honoratioren auf Stühlen ganz vorn und die Presse in der ersten Reihe. Für die Studienanfänger des Internats Marienau [1] (Elite = von der Universitätsleitung heftig umworben) waren sogar mehrere Reihen extra reserviert. So fanden alle wichtigen Personen trotz der offenbar beabsichtigten Knappheit sicher ihren Platz.

Als Starredner wurde der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel geholt. Der wirkte echt, als er den Namen die Marke Leuphana mit "Leuphania" nicht ganz im Sinne der Marketingabteilung aussprach. Eure Sympathien und Lacher hatte er auf seiner Seite. Damit der peinliche Vorfall eure Zukunft und das Uni-Marketing nicht belastet, wurde er aus dem offiziellen Video herausgeschnitten [2]. Sicher ist sicher.

Dass es sich schon jetzt um die beste Startwoche aller Zeiten handelt, ist maßgeblich dem ASTA zuzuschreiben. Seine Unterabteilung ("Referat") NOA hat die Startwoche Plus ins Leben gerufen. Gestern wurden bereits bei der Eröffnungsveranstaltung im Zelt unzählige Flyer an (fast) alle Erstsemester verteilt. Der ASTA schreibt:
Die Ergänzung zur Startwoche - die Startwoche plus! Recherchieren. Aufdecken. Gewinnen. Alle Studis sind teilnahmeberechtigt.

"Ein besonders anfälliges Gebiet für Korruption ist das öffentliche Gesundheitswesen, weil es intransparent und komplex ist."
- Transparancy international -

Andere spinnen die Fäden, ihr findet die Netze!

www.startwoche-plus.de
Recherchieren. Aufdecken. Gewinnen.

06. Oktober 2011 bis 21. Oktober 2011
Unter den ersten Plätzen werden Preise im Wert von 300,- Euro vergeben.

Viel Erfolg wünscht Euch, NOA
LeuphanaWatch gratuliert NOA zu dieser großartigen Aktion und wird die Startwoche und Startwoche Plus intensiv begleiten.
Quelle: ASTA

[1] http://www.marienau.com/
[2] http://www.leuphana.de/aktuell/archiv-startseiten-news/startwoche-2011-erfolgsgeschichte.html

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Leuphana jetzt auch als (Plan-)Spiel?

Hat da die Marketingabteilung der Leuphana Universität Lüneburg pünktlich zur Startwoche ganze Arbeit geleistet? Gibt es Leuphana jetzt auch als Spiel?
Grafik: (1)

Gewisse Ähnlichkeiten zwischen Spiel und Leuphana Universität Lüneburg sind kaum zu verleugnen. Die Startwoche 2011 rettet ganz bestimmt das deutsche Gesundheitswesen und ihr könnt alle die Regierungspolitik mit beeinflussen. Viel Spaß beim Planspiel.

LeuphanaWatch meint: Liebe Erstis, welcome to the show.


(1) https://shop.moses-verlag.de/die-grosse-box-der-optischen-illusionen.html

Montag, 3. Oktober 2011

Leuphana verwischt Spuren im Fall Susanne Falk

Vor zwei Monaten enthüllte LeuphanaWatch unter dem Titel Holm Keller und der Fall Susanne Falk personelle Überschneidungen zwischen Leuphana Universität Lüneburg, Holm Keller GmbH und Kellers Proportion GmbH. Seither ist eine hektische Betriebsamkeit ausgebrochen.

Auf der Webseite zur Parkraumbewirtschaftung der Leuphana Universität Lüneburg wurde der Name der Verfasserin kurzerhand von Falk in Ohse umgewandelt. Inhaltlich veränderte sich nichts, sogar das Datum der letzten Überarbeitung blieb gleich. Es könnte der Eindruck entstehen, dass offenbar unangenehme Spuren verwischt werden sollten. Zum Vergleich das Bild des letzten Artikels und ein aktuelles Bildschirmfoto (1).

Alt:
Neu:
Auf sämtlichen Webseiten der Leuphana Universität Lüneburg ist der Name Falk wie durch Zauberhand verschwunden. Nach dem Verwischen der Spuren werden gar Gerüchte lanciert, das Bild des Beitrags von Anfang August hier auf LeuphanaWatch sei womöglich gefälscht. Ein Blick ins Internetarchiv (2) beweist die Authentizität unseres Berichts. Dort lässt sich an zahlreichen Stellen der Name Falk samt zugehöriger eMailadresse nachschauen.
Quelle: (2)

Auf den privaten Seiten von Susanne Falk sind die Referenzen zu bisherigen Projekten komplett entfernt worden. Wer die Seite http://drupal.sfea.at/node/2 aufruft, erhält mittlerweile eine Fehlermeldung. Zuvor waren dort die zitierten brisanten Informationen zu finden.

Die Registrierung der Domain Holmkeller.com lässt sich aktuell noch bei den Domaintools nachschauen (3).

Offenbar hat LeuphanaWatch mit seinem Bericht genau ins Schwarze getroffen. Möglicherweise ist der Fall Susanne Falk noch brisanter als bislang angenommen. Das Verwischen von Spuren zeigt deutlich, dass eine Untersuchung dringend notwendig ist. Sie sollte sofort erfolgen, bevor die digitalen Radiergummis ihr Werk vollenden können.

(1) Bildschirmfotos der Seite http://www.leuphana.de/campusentwicklung/verkehr/parkraum.html
(2) http://web.archive.org/web/20100730001653/http://www.leuphana.de/campusentwicklung/verkehr.html
(3) http://whois.domaintools.com/holmkeller.com
LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Kuwis merken: Wir sind Auslaufmodell

In wenigen Tagen werden alle Studenten der auslaufenden Studiengänge zwangsexmatrikuliert. Schon seit vielen Semestern werden sie stiefmütterlich behandelt, ein Lehrangebot ist oft nur noch rudimentär vorhanden gewesen. Nur durch großen Einsatz im Prüfungsamt und von den Betroffenen konnte für viele noch ein Studienabschluss ermöglicht werden. Eine um ein Jahr längere Galgenfrist haben die Kuwi-Magister. Jetzt merken auch sie ihr nahendes Ende. Die Fachschaft schreibt in einer Rundmail:
Liebe Magister-Kommiliton_innen,
leider macht sich die Einschränkung des Lehrangebots in einigen Fächern bemerkbar. Bitte meldet Euch doch bei der Fachschaft, wenn scheinrelevante Bereiche nicht ausreichend oder gar nicht durch Lehrveranstaltungen abgedeckt sind. Nachträgliche Öffnungen von Bachelor- und Master-Seminaren/ Vorlesungen sollten im Einvernehmen mit der Studiengangsleitung und den Veranstaltungsverantwortlichen noch
möglich sein.

Übrigens:
Zur Frage, was für Möglichkeiten Magister-Studierende haben, um ihr Studium im Einzel-/Härtefall auch nach dem März 2013 abzuschließen, s.: http://www.kuwi-lueneburg.de/studium/magister (wird regelmäßig aktualisiert)

Auch interessant, falls noch nicht gesehen:
http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/ZentraleEinrichtungen/zpa/global/allgemein/Haertefallregelung_fuer_auslaufende_Studiengaenge_Stand_28-01-2011.pdf
LeuphanaWatch findet: Es stünde der Leuphana Universität Lüneburg gut, wenn sie sich um ihre Studenten kümmern würde. Die Unterstützung bei Dozenten und Prüfungsamt ist groß, nur die Vorgaben 'von oben' stimmen nicht.